Wellmich am Mittelrhein

Zur Geschichte von Wellmich

1042 wird der Ort erstmals in einer Urkunde erwähnt, durch die Kaiser Heinrich III. seinem Kaplan Adelger eine Hufe in Wellmich übereignete. Wellmich wird hier als "Wallmichi" bezeichnet. Im 12. Jahrhundert war Wellmich im Besitz der Grafen von Arnstein, als deren Nachfolger die Grafen von Nassau auftraten. Im 14. Jahrhundert erhielt das Kurfürstentum Trier gerichtsherrliche Vorrechte über Wellmich Später überließ der König das Gemeinwesen als Lehen dem Trierer Erzbischof. Im Jahr 1356 erhält der Trierer Erzbischof Boemund von Kaiser Karl IV. das Recht auf eine Befestigung des Ortes und den Bau von zwei Burgen. Die Deuernburg (Burg Maus) entsteht. Im Jahr 1357 erhält Wellmich Stadtrechte, die Stadtmauer entsteht. 1358 erwirbt der Trierer die bisher von den Grafen von Nassau verwaltete Vogtei. Damit hatte er die vollständige Landeshoheit über Weisel und Umgebung errungen. Beurkundet wurde diese Übergabe durch die Stadt Boppard, Udo Byß Ritter von Wellmich und durch den Wellmicher Pfarrer Wernher. Unter dem neuen Amtsherr wurde ein fester trierischer Amtssitz eingerichtet und viele Burgen, Kirchen und Stadtbefestigungen erbaut, so dass Wellmich kulturell eine Aufwertung erfuhr, die einen wirtschaftlichen Aufschwung nach sich zog.

Durch die sich wandelnden politischen Verhältnisse im 15. Jahrhundert widmete Trier sich dem Herrschaftsausbau im Gebiet der Mosel und des Westerwaldes, so dass der Ausbau von Wellmich langsam zur Stagnation kam. Aufgrund der territorialen Neuordnung im 19. Jahrhundert wechselte Wellmich in den Besitz der Grafschaft Nassau-bis dahin allerdings blieb es bei Kurtrier. 1866 kam das nassuaische Land an Preußen und wurde so Bestandteil des Regierungsbezirks Wiesbaden. Seit dem Jahr 1969 gehört Wellmich mit dem benachbarten Ehrental zu St. Goarshausen - aus einer ehemals befestigten Stadt wurde ein Stadtteil.

Quelle: Krämer; Rheinische Kunststätten; redakt. Bearb. S.G.