Hochheim in Rheinhessen

Kloster Liebenau in Hochheim

Die Darstellung stammt von 1620 und ist vermutlich die einzige Abbildung des Klosters.[Bild: ]

Das ehemalige Nonnenkloster stand am Ende der Hochheimer Gemarkung Richtung Neuhausen zu. Es wurde 1288 von Jakob Engelmann gen. Holderbaum, und seiner Ehefrau Lieba gestiftet und deshalb Liebenau genannt. Mit dem Bau der Kirche und der Klostergebäude wurde als bald begonnen, aber noch ehe der Bau vollendet war, im Jahr 1300, starb der Stifter. Bischof Eberwin von Worms vollendete den Bau und besetzte das Kloster mit Dominikanerinnen.

Dasselbe nahm bald an Achtung und Ansehen so zu, dass sich fürstliche und gräfliche Damen in dasselbe begaben und nach dessen Ordensregeln lebten. Darunter befanden sich Irmengard, Gräfin von Oettingen, Witwedes Pfalzgrafen Adolf, Irmengard, Gräfin von Nassau, Margareta, Tochterdes Grafen Ulrich V. von Württemberg, Margareta, Tochter des GrafenPhilipp I. von Hanau und andere.

Pfalzgraf Ludwig stiftete im Jahr 1427 in der Klosterkirche ein Jahrgedächtnis für seinen Vetter, König Ruprecht von der Pfalz, seine Mutter Elisabeth, seine erste Gemahlin Blanka, eine Prinzessin von England, seinen gestorbenen Sohn Herzog Ruprecht, für sich und seine lebende Ehefrau Mechthilde, eine Prinzessin von Savoyen.

Das Kloster wurde 1563 durch Pfalzgraf Friedrich III. aufgehoben. Die Inbesitznahme der Güter und Einkünfte fand 1570 statt. Die Güter kamen nun unter die Aufsicht der Geistlichen Güterverwaltung zu Heidelberg, die Gebäude wurden verpachtet. Heute ist jede Spur von den Gebäuden verschwunden, nur der Liebenauer Hof und die Liebenauer Mühle haben den Namen des ehemaligen Klosters bewahrt.

Nachweise

Verwendete Literatur:

  • Brilmayer, Karl Johann: Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart. Geschichte der bestehenden und ausgegangenen Städte, Flecken, Dörfer, Weiler und Höfe, Klöster und Burgen der Provinz Rheinhessen nebst einer Einleitung. Neudruck. Würzburg 1985.
  • Landesamt Denkmalpflege (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 10: Stadt Worms. Bearb. v. Irene Spille. Worms 1992.

Aktualisiert am: 21.08.2014