Osthofen in Rheinhessen

Zur Geschichte von Mühlheim

Das heute in Osthofen eingemeindete Mühlheim wird urkundlich erstmals 1167 unter dem Namen Mulnen erwähnt. Später heißt es Mullen (1269), Muhlen (1302), Mulin (1317), Mulheim (1343) und Mühlen (1478). Ein Templerhaus wird in Mühlheim erstmals 1268 erwähnt.

Im Jahr 1272 bestimmte Bischof Eberhard I. von Worms, dass die Templer zu Mühlheim das Eigentum und die Verwaltung des Frauenklosters übernehmen sollten. Im Jahr 1302 verkauften Otto von Alzey, Komtur, und die Brüder von Mühlen mehrere Güter zu Ober-Flörsheim (Bruder Johannes von Morsbach aus dem Johanniterorden hatte sie ihnen zur Anstellung eines ständigen Priesters in Mühlen übergeben) an den Komtur und die Brüder des Deutschen Hauses zu Ober-Flörsheim. Im Gegenzug setzten sie dafür gleichwertige Güter in Osthofen als Unterpfand. Der Verkauf wurde noch im selben Jahr von Friedrich gen. Sylvester (Wildgraf), Präzeptor des Templerordens in Deutschen und Slavischen Landen, bestätigt.

Der Templerorden wurde im März 1312 von Papst Clemens V. aufgehoben. Die Ordensgüter wurden gewöhnlich dem Johanniterorden zuerkannt. So wird auch in Mühlheim im Jahr 1317 der Johanniter-Bruder Jakobus von Hahnheim als Kommendator erwähnt. Bis wann der Ordenssitz Bestand hatte, ist nicht bekannt.Die Ordensburg, oder das Commendehaus der Templer, soll nach Beckenbach 1215 erbaut worden sein. Nach Wagner lag die Templerburg direkt an der Schleifgasse und war der Begräbnisplatz der Templer. Nach den (1865) noch teilweise vorhandenen Grundmauern hatte die Ordensburg eine Länge von 114 Fuß und eine Breite von 66 Fuß. Die Grundmauern, die zum Teil auf hölzernen Rösten standen, waren 7-8 Fuß tief und 5 Fuß dick. Die Grundmauern des Klosters wurden in den 1830er Jahren ausgebrochen. Von diesem Gebäude findet sich heute keine Spur mehr, auch aus der schriftlichen Überlieferung sind keine Hinweise zu entnehmen.

Etwas weiter westlich am Ufer des Seebachs findet sich am ehemaligen "Hof des Ritters von Mühlen“ in das Hofgebäude eingebaut, eine stark, aus dicken Quadern errichtete Mauer, deren Herkunft im Dunkeln liegen. Für ein Hofgebäude viel zu mächtig, könnte es sich hierbei durchaus um letzte Reste der alten Templerburg gehandelt haben.

Nachweise

Redaktionelle Bearbeitung: Stefan Grathoff

Verwendete Literatur:

Aktualisiert am: 21.02.2014