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0.Interessante Einträge zu den Familien Guntermann, Geyer und Lanzendörfer in Hamm/Sieg

Bei der Beschäftigung mit den Bergwerken und anderen Familien in Hamm hatte ich bereits von der Familie Guntermann gelesen, da Peter Elias Guntermann als Hüttenverwalter in Hamm tätig war.

Aus gegebenem Anlass habe ich mich erneut mit der Familie beschäftigt und folgende Angaben gefunden:

0.1.Familie Guntermann

Die Familienforschung Bierbrauer nennt für Hachenburg:

Guntermann Joh. Jakob, geboren 14.4.1705 Kuhla/Eisenach Heirat am 9.5.1730 in Hachenburg mit Anna Christine Stuttger – Vater Joh. Heinrich Stuttger Heirat in Birnbach mit A. Barbara Güritz;
Eltern Johann Jakob Andreas Guntermann Handelsmann/Metzger, Eisenhändler – Mutter Anna Margarethe Zickler/Anna Zirckler
Nicht zuzuordnen Kind: Johann Adam Guntermann Fleischerknecht gestorben 26.11.1755

Peter Elias 23.10.1732 Taufe in Hachenburg
Katharina Wilhelmine 31.1.1736 Taufe in Hachenburg
Johannette Christine 13.3.1738 gestorben 12.3.1757 Hachenburg

Der Vater von Sophia Catharina war Johann Jakob Bauermeister 1693-1743; die Mutter war Luise, älteste Tochter des Pfarrers Johannes Diez in Emmerichenhain, geboren 22. Juli 1699, Heirat 6. Juli 1723.

Johann Jakob Bauermeister war ca. 1722 fürstlich Nassau-Katzenelnbogischer Samt-Archivar in Hadamar, ist aber nicht als solcher tätig, und wird, neben anderen Angaben, 1743 mit Aufenthalt zu Neunkirchen im Grunde Burbach und Bitte um eine Landbeamtenstelle im Hadamarischen genannt. [Anm. 1]
Die Familie hatte nach dieser Aufstellung vier Kinder:
Marie Friederike, geb. 15. April 1724, heiratet 1744 den Amtmann Carl Henrich Reichmann zu Driedorf;
Wilhelm Andreas, geboren 20. Juni 1727;
Georg Ludwig Adolf, geboren 16. Nov. 1729;
Katharina Sophia, geboren 14. Mai 1741 zu Westernohe;

Wilhelm Andreas Bauermeister heiratete im August 1760 in Neunkirchen (Siegen). [Anm. 2]
Im selben Jahr wurde ebenfalls in Neunkirchen eingetragen:

21 xbr [Dez.] H. Peter Elias Gontermann [!] des H. Gerichtsschöffen Johann Jacob Gontermann zu Hachenburg Ehel. Sohn und Jgfr. Catharina Sophia weyl. H. Johann Jacob Bauermeister hochfürstl. Naßauischer Archivary nachgel. ehel. Tochter.
Cop[uliert] zu hachenburg

In Hachenburg findet sich dieser Eintrag am 7.1.1761 und die Geburt des ersten Kindes:

Geboren den 17. getauft den 20 Januarii 1762 Johann Ludwig Carl Paten: Karl Henrich Reichmann Amtmann zu Driedorf, H. Johann Adolph Bauermeister Rector in Duisburg, fr. Maria bauermeisterin omnes tres obsentes, H. Johann Jacob Guntermann praesente
[alle drei gegenwärtig/anwesend]

Die nächsten Angaben fanden sich ab 1763 in Hamm. Ich gebe diese Daten komplett an, obwohl die Familie viele traurige Einträge hatte.

Taufe 12.1763 Maria Dorothea Veronica Paten u.a.: Herr Secretair Niesener Hachenburg, fr.
Schulzin zu Kroppach
Beerdigt 12. April 1764 alt 3 Monath 17 Tage

Beerdigt 10.7.1765 Johann Ludwig Carl 3 Jahre 5 Monath etl. Wochen Herrn Hütterverwalter Guntermann erstes Söhnlein

Taufe 20.8.1766 Daniel Christian Paten: Susanna Margaretha H. Kammer Secretair Schumann in Hachenburg, Stadtschultheiß in Hachenburg Georg Daniel Öttershagen, Schultheiß in der Altstadt Johann Christian Schmidt
Beerdigt 15.12.1767 1 Jahr 3 Monath 3 Wochen

Taufe 6.3.1768 Adolph Henrich Elias Paten: Adolph Coing Hachenburg, Schultheiß Henrich Lanzendörfer in Hamm, Magaretha Elisabeth Pastor Schindler in Mähren nachgel. Wittib
Beerdigt 1.11.1776 8 Jahre 8 Monath etl. Tage

Taufe 8.1769 Amalia Sophia Johanna Paten: Schichtmeister Johann becker, Anna Amalia Maria Stadtschultheiß Georg Daniel Henrich Oettershagen zu Hachenburg, Maria Sophia Henrich Guntermann zu Neunkirchen – keine weiteren Angaben

Taufe 6.2.1771 Maria Margarethe Johannette Paten: Maria Margaretha H. Schultheißen Johann Anton Müller zu Kroppach Ehel., Anna Maria Peter Schlosser in Hamm frau, Berggeschworener Gottlieb Heinrich zu Hamm
Beerdigt 23.2.1771 2 Wochen 1 Tag 8 Stunden

Taufe 1.3.1772 Wilhelm Henrich Paten: Herr Hochehrwürdiger Wilhelm Andreas Bauermeister pastor in Roßbach, Johann Henrich Jungblut aus Hachenburg, seine Ehegattin Anna Rosina Wilhelmina
Beerdigt 30.10.1773

Taufe 9.1773 Henrietta Elisabetha Paten: Henrietta Elisabeth Herrn Baltzar ref. Pastoris alhier, berggeschworener J. Gottlieb Heinrichs, Peter Heußer zu Gummersbach im Schwarzenbergischen
Beerdigt 18.2.1774 5 Monath

Taufe 28.1.1775 Georg Friedrich Paten: Herr berg Rath Georg Friedrich Freudenberg zu Hachenburg, frau Maria Catharina d. H. ..kammer Comissaire Armack Eheliebste zu Hachenburg
N.B. Die frau Hüttenverwalter war mit Zwillingen niederkommen, das Älteste aber ist todt geboren worden
Beerdigt 28.2.1775, 6 Wochen

Taufe 4.7.1776 Regina Christina Henriette Paten: Herr Rent Cassier Joh. Henrich Schmidt in der Altstadt bey Hachenburg, meine frau, die frau Pastorin, Maria Regina Seippelin, frau Christina Philippina H. Pastoris Bauermeisters zu Roßbach im Hachenburgischen Eheliebste Beerdigt 5.1.1777 6 Monath

Beerdigt 9.3.1777 Peter Elias Guntermann

0.2.Familie Geyer

Bei meiner Suche zu Grundstücks- und Hausverkäufen in Hamm, worauf ich später noch zurückkommen werde, wurde ich auf die Familie Geyer aufmerksam, die mir bis dahin unbekannt war.

Catharina Sophia Guntermann, geborene Bauermeister, verwitwete Guntermann, hatte in Hamm Johann Jakob Geyer geheiratet. Dieser stammte aus Amteroth/Almersbach und in den dortigen Kirchenbüchern fand ich folgende Einträge:

Heirat: 1732 sind zu Oberwambach copulirt Johann Martin Müller, Anthony Müller ehel. Sohn nachgel. von Amteroth und Veronica Xtina Anthony Brandenburger ehel. Tochter von Michelbach Kreis Altenkirchen

Beerdigt: 17. xbr 1739 ist Johann Martinus Müller zu Oberwambach gestorben und den 18ten begraben worden hat im Ehestand gelebt 7 Jahr etl Monath

Heirat: 20. May 1740 Johann Peter Geyer, philipp Geyers ehl. Sohn von oberwambach und Veronica Catharina, Joh Martin Müller ehl. nachgelaßenne Wittib zu ambteroth

26 obr. 1750 ist Johann Peter Geyer zu Amteroth von seiner Ehl. haußfr Veronica Christina ein Söhnlein geboren welcher getauft den 27. ejus Taufzeugen waren Johannes Jäger zu Oberwambach, Joh Jakob, Anthon brandenburger Ehel. Sohn von Michelbach und Anna Catharina Johann Röhrich … ehel. Haußfrau von Ingelbach Nominatus: Johann Jacobus [Anm. 3]

Aus dem reformierten Kirchenbuch Hamm stammen diese Einträge:

Den 23. July 1777 copuliert H. Johann Jacob Geyer Peter Geyers von Amteroth ehel. Sohn und Catharina Sophia Guntermannin H. Hüttenverwalter Guntermann hinterlassene Witwe von hier

7. April 1778 Charlotta Friedrica Catharina Geyer Paten: Charlotta Catharina Wehlerin von Hachenburg, Anna Catharina H. Johannes … k allhier ehel. Hausfrau und sein Schwager H Schultheiß von Oberwambach, Friedrich [kein Nachname] [mit + gekennzeichnet]

15. Jan 1780 H Erw Johann Jacob Geyer Handelsmann alhier in Hamm und Catharina Sophia (eine gebohrene Bauermeisteri) ihr eheliches Söhnlein taufen, ward gebohren d 10ten January Ernst Henrich Erhart Paten: Herr Johannes Ernst Balzar zeitl. Prediger zu Roßbach, Jungfer Sophia Erhartina Herrn Oberförster Schloßers ehel. Tochter in Schöneberg, Jungfer Henrietta Herrn Schultheiß Friederici ehel. Tochter zu hilgeroth [mit + gekennzeichnet]

den 6ten Septemb 1780 starb und wurde den 8ten ejusdem begraben Her Johann Jacob Geyer alhier ward gebohren zu Amteroth Kirchspiel Allmersbach im Jahr 1750 den 26.t October und trat in den Stand der Christl Ehe im Jahr 1777 den 23ten July. In dieser Ehe gezeuget 2 Kinder. Sein Alter erstreckt sich auf 29 Jahr 10 Monath und 10 Tage

Catharina Sophia ist Patin in Amteroth im Aug.1779 bei Catharina Margarethe Sophia Tochter von Adam Geyer und frau veronika Testes: Joh.Theiß brandenburger von Gieleroth, Anna Margarethe brandenburger von Michelbach, Catharina Sophia H. Joh. Jacob Geyers Ehe Liebste zu hamm

Die beiden Kinder wurden mit einem + gekennzeichnet, was bedeutet, dass sie zu einem unbekannten Zeitpunkt, vermutlich kurz nach der Geburt, verstorben waren, wobei es dazu keinen Eintrag unter den Todeseinträgen gab.

Catharina Sophia wurde 1781 noch einmal erwähnt, den Eintrag gibt es im weiteren Verlauf des Textes, danach habe ich keine Angaben mehr gefunden.

Zu dieser Zeit war der reformierte Pastor Johannes Ernst Wilhelm Balzar in Hamm tätig, der zwischen 1774 und 1778 in Hamm drei Kinder taufen ließ. Er und die Familie Geyer waren wechselseitig Paten bei den Taufen ihrer Kinder. [Anm. 4]

Es gab einen Eintrag im Kirchenbuch zur Hochzeit seiner Schwägerin in Hamm:

20. Aug 1773 Herr Wilhelm Adam Steineck, Kaufmann aus Plettenberg im brandenburgischen Witwer, mit Jungfer Maria Wilhelmine Jäckels zu Beilstein im Dietzischen nachgelaßenen ehel.Tochter, welche sich hier bey ihrem Herrn Schwager ref. Pastore Balzar eine Zeitlang aufgehalten. Der Bräutigam ist Luth. die braut ref. Religion. Gleichermaßen hatten Sie miteinander abgeredt, daß nicht ich, sondern H. Balzar die Copulation verrichten sollte. Ich berichtete aber solches nach Hachenburg, und das Consistorium rescribirte an mich, daß, weil sie beyde ausländer, keine Copulation in ham stattfinde, ohn Vorbericht und Erlaubniß des Consistorii, und solle dieselbe von keinem andern Prediger als dem welchen der religion zugethan, die der bräutigam habe getroffen, sogleich mußten sie erstl Erlaubnis zu Hachenburg einholen, und mir so dann volentes die Copulation überlaßen.

Volentes = bestimmen, beschließen
Der ev. Pfarrer zu der angegeben Zeit war Johannes Reusch.

0.3.Familie Lanzendörfer

Die Familie wurde bereits in einigen Texten beschrieben, doch ich möchte zunächst einige Daten angeben, damit man einen Überblick hat. Dazu gehören die Paten der Kinder, da ich die Nennung der Paten oftmals sehr hilfreich finde, um Zusammenhänge zu finden.

Johann Henrich Lanzendörfer, gestorben am 2.1.1780 in Hamm, heiratete am 3. Juni 1749 in der Stadtkirche Gießen Friederica Amalia Margaretha Heßmann, gestorben in Hamm am 31.3.1793.

Gießen: Herr Henrich Lanzendörffer, Ambts-Schultheiß in Hamm in der Grafschaft Hachenburg,
… Johannes Lanzendörfer, gewesenen Bürgers und Baders, in der Hochherrschaftl Brandenburg. Bayreutischen Stadt Münchberg, nachgelassenen ehel. Sohn, und Friedrica Amalia Margretha, Johannes Melchior Heßmans, Bürgers und Schneiders allhier ehel. Dochter.

Ab 1750 erfolgten die Taufen der Kinder in Hamm und wurden im evangelischen Kirchenbuch eingetragen.

Eleonora Friderica Ernestina Taufe 23.5.1750 Paten: frau Jacobea Eleonora H Cantzley Directoris Avemann Eheliebste, Frau Friederica Elisabetha Her forst Rath Wenck in Hachenburg nachgel. Wittib, H. LegationsRath Georg Ernst Avemann, H berginspector Johann Daniel Linck Beerdigt 17.Febr.1753 2 Jahre 8 Monath 3 Wochen

Wilhelm Elias Taufe 16.1.1752 Paten: Regina Maria H pastoris philippi alhier Jungfer tochter, Her Wilhelm Henrich Seel pastor bey der ref. Gemeinde alhir, Herr Elias Lux Schichtmeister

Georg Friedrich Taufe 15.2.1754 Paten: Herr Legationsrat Georg Ernst Avemann dermahlen in Altenkirchen, Hofrath Joh Friedrici von Flurer (a), H Schultheißen Schwieger Mutter zu Gießen Maria Christina heßmann

Joh. Daniel Taufe 14.1.1756 Paten: deßen Schwager zu Marburg Joh Daniel Heßmann, Anna Maria hiesigen Praeceptors Ricken alhir Ehefrau

Carl Abraham Taufe 16.5.1758 Paten: Herr Abraham Loup (b) Cammerdiener Ihrer Hochgräfl Gn Wilhelm Georg Graf von Krylberg, fr. Catharina Margarethe H Hüttenverwalter Elias Luxen

Joh. Franz Ernst Taufe 21.3.1762 Paten: frau Catharina Sophia Herrn Hüttenverwalter Peter Elias Guntermann Eheliebste auf der Hütte bei Hamm, Kirchspielsgeschworener Franz Ernst Auen zu Seelbach, Schichtmeister Johann Becker in Hamm – keine weiteren Angaben

Joh. Wilhelm Taufe 19.2.1764 Pate: Pastor Schindler Joh. Wilhelm

(a)  Flurer, Oberamtmann geboren in Rothenburg/Tauber gestorben 11.4.1773 in Hachenburg
(b)  Abraham Loup aus Rothenberg im Amt Sanen der Stadt Bern

Aus verschiedenen Unterlagen und Erblieferbüchern möchte ich im Folgenden einige Einträge wiedergeben, die Hinweise zu den Gegebenheiten in Hamm und der Familie Lanzendörfer geben.

0.3.1.Johann Heinrich, Carl Abraham und Friedrich Lanzendörfer

In der Grafschaft Sayn-Hachenburg wurde 1748 das Verteilen der Gebäude in natura unter Erben eingeschränkt. [Anm. 5]
Es war nämlich üblich, das Eigentum, also Häuser, Felder, Wiesen, Wälder, Vieh und Geräte unter die oft große Kinderzahl aufzuteilen. Dabei wurden Häuser und Güter immer weiter zerstückelt und zerrissen, wobei danach Felder, Wälder usw. keine Grundlage mehr für einen Ertrag abgaben. Daher war es dann weit verbreitete Sitte, diese Stückchen wieder untereinander zu tauschen. Dieser sogenannte „Brauchswechsel“ zog viel Streitigkeiten nach sich, daher wurde Mitte des 18. Jahrhunderts in beiden saynischen Grafschaften das Teilen eingeschränkt. Das älteste Kind sollte den Besitz erhalten und seine Geschwister auszahlen. Die Übergabe bei Lebzeiten der Eltern sollte offiziell angezeigt werden, vor allem sollten genaue Aufstellungen über alle Güter gemacht werden, die Teilung derselben unter die Erben sollte protokolliert und unter amtlicher Aufsicht durchgeführt werden.

… Eine Bauordnung von 1776 untersagt, ein neues Haus auf einen Platz, wo nicht in den letzten sechs Jahren zuvor eins gestanden hatte, wieder aufzubauen … Es sollten keine neuen Häuser, Ställe und Scheuern, zumalen auf grünen Wiesen, mehr gebaut, hingegen aber die notwendigen Reparaturen gestattet sein. [Anm. 6]

Johann Henrich Lanzendörfer stellte einen Bauantrag auf ein Wohnhaus mit Stallungen und Scheuer. Die Baugenehmigung stammte vom 27.1.1753.
… daß damals die Nesselrode einen Prozeß beim Reichskammergericht gegen den Schultheiß Lanzendörfer anstrengten. 1753/54 hatten die Nesselrode schon bei einem untergeordneten Gericht ein Urteil erfochten, nachdem sie angegeben hatten, Lanzendörfer habe trotz ihres Verbotes ein Haus auf ihren Grund und Boden gesetzt.

Lanzendörfer hatte sich nie geweigert, einen angemessenen Preis zu zahlen, war auch bereit, statt dessen jährlichen Zins zu geben. Das Haus war gleich nach der Genehmigung teilweise errichtet worden, am 6. und 7. August 1753 war Aufschlag gewesen. Bis dahin hatte niemand etwas einzuwenden gehabt, wo doch allen Leuten sichtbar war, daß da ein Haus gebaut wurde. Nun plötzlich bestanden die Nesselrode auf Zahlung, und zwar wollten sie die ungeheure Summe von 1000 Gulden haben, nachdem vorher nie von Zahlung oder Zins die Rede war.
Ein bestellter Gutachter führt nun aus, daß der Bauplatz öde, zu nichts zu brauchen sei, nie Ertrag abgeworfen habe und auch noch nie bebaut gewesen sei. Die Größe betrug 7 13/16 Ruthen und war 24 Taler wert. Ein gewaltiger Unterschied!

Der Prozeß endete damit, daß am 30.4.1760 ein Urteil erging, Lanzendörfer sollte den Platz für einen billigen Preis bekommen oder jährlich Zins zahlen.
Nach Ausgang des Prozesses bittet Lanzendörfer den Grafen, ihm auch Platz für Stallung und Scheuer zuzuteilen, die er bis dahin zu seinem Schaden nicht hatte bauen können. Dies wird ihm zugestanden, und als Zins werden nun jährlich insgesamt 15 Reichsthaler fällig.
Der Erbmesser Johann Peter Müller von Hamm machte am 30.7.1761 das Aufmaß. Haus und Scheuer umfaßten zusammen 35 Ruthen und 12 Fuß. Damit waren die Eigentumsverhältnisse geklärt.
[Anm. 7]

Das Haus ist die heutige „Alte Vogtei“ gegenüber der evangelischen Kirche. Die Flächen hinter dem Haus gehörten zur Bauzeit zum „Nesselrodischen Baumgarten“ und wurden später als „Auf der Bahn“ und das Gelände rechts davon als „Hinter der Bahn“ bezeichnet.

Johann Heinrich Lanzendörfer war von 1749-1780 Schultheiß in Hamm und sein Sohn Carl Abraham Lanzendörfer war von 1780-1801 (gestorben 1807) Schultheiß. [Anm. 8]

Die von mir bearbeiteten Erblieferbücher für das Kirchspiel Hamm 1780-1806, weitere waren in den Archiven nicht vorhanden, wurden zu den jeweils bearbeiteten Zeiten und wenn ein neuer Zeitabschnitt begann, wie folgt oder ähnlich überschrieben:

Actum Hachenburg d 8t August 1792 wurden nachstehende vom Herrschaftl. Schultheiß Lanzendörfer Kauf- und Schazbriefe, auch eingesandte hirher registriert und die Käufer und respee Gläubiger nach bescheinigtem Aufruf beerbet.

Nach dem Tod ihres Mannes 1780 wurde Friederica Amalia Margaretha Lanzendörfer einige Male als Käuferin von Grundstücken genannt.

… vom 18. May a.c. [1781] verkauft Johannes Adolph Henn zu Langenbach Amts Altenkirchen von seiner Ehefrauen Erbgüthern bei Hamm auf das meiste Gebot
10 Ruthen 4 fuß Wiesen in der Wallbachs Wiesen an Johs Henrich Schumachers Erben a 70 xr- 7 R
1 Viertel – 12 Fuß brachfeld ober dem Auelseifen [Euelseifen] unten langs Franz Müller – 34 R 8x
1 Vrtl 11 Ruthen busch, mitten in der Struth, unten an Joh. Adam Bruchertseifers Erben gelegen mit dem Baumwuchs ohn die mittelsten alte Eichen ober der Wiesen, wie auch nächst der hintersten Ecke Eiche 9R 10X
vor 51 Rtlr 7x
an herrschaftlichen Schulltheißen Joh. Henrich Lanzendörfer Wittib zu Hamm, welche nach bescheinigtem Aufruf damit beerbet wird.
[Anm. 9]

No. 7 vom 8. Nov. 1791 verkauft Johs Gelhausen
an Schultheiß Lanzendörfer Wittib
14 Rut: 10 Fuß Wüstenei daselbst 22 ½ x 4 Ruthen also für 3 Rtlr 64x 3d
[Anm. 10]

Carl Abraham Lanzendörfer hatte am 3.11.1783 in Gummersbach Anna Caroline Wilhelmine Burbach, geboren 1762, geheiratet, die am 28.2.1837 in Hamm beerdigt wurde.
Sie war die Tochter des Johann Christian Burbach, Gerichtsschöffe und Amts-Receptor in Gummeroth und seiner zweiten Frau Maria Gertrud Roffhack(e), die er 1757 geheiratet hatte, nachdem seine erste Frau, Anna Eleonora Ising Heirat 1749, verstorben war.
Maria Gertrud Roffhack, geboren um 1730 in Kierspe, war die Tochter des Pfarrers Johann Peter Adolf Roffhack aus Voerde.

Seine Mutter wurde als Käuferin, wie oben ersichtlich, noch 1791 genannt, wobei sie das Haus mit Grundstücken und Rechten bereits 1785 an Carl Abraham verkauft hatte.

                                                                 Den 25. Aug. 1785

... vom 2. April a.c. verkauft Schultheiß Joh. Henrich Lanzendörffers Wtb zu Hamm das Stamm-Wohnhaus, Scheuer, bäuchen, das Gärtgen unter der Scheuer, die Bahn ober dem Haus mit aller baumgerechtigkeit, so auf diesem Stück in der geschloßenen herge stehet, samt 1/2 Stamm im Rotherbusch, nebst Gemeinds Gerechtigkeit und Kirchstand, wie auch all der abgesteinten Hofung um das Gebäude
vor 1200 Rthr
an Herrschaftlichen Schultheißen Carl Abraham Lanzendörfer daselbst welcher nach bescheinigtem Aufruf damit beerbet wird.

Von selbigem Datum verkauft ebendieselbe den bitzer brauch Garten, so wie solcher zwischen seiner Herge stehet mit bewachs vor 70 Rthr
an den Chirurgen Georg Friedrich Lanzendörfer, daß welcher nach bescheinigtem Aufruf damit beerbet wird.
[Anm. 11]

Baumgerechtigkeit, auch Holzgerechtigkeit: Recht zur Nutzung des Holzes in einem bestimmten Waldgebiet
Gemeindegerechtigkeit = (Anspruch auf) Anteil an den Gemeindenutzungen Kirchenstand = Stand, fester Platz in der Kirche

Für die Zeit danach möchte ich einige Grundstückskäufe und Wechsel von Carl Abraham Lanzendörfer angeben:

No. 86 vom 10t Febr. 1792 verwechselt und übergibt Ernst Jünger in Hamm
2 Vrtl feld mit der Habersaat wann das Korn 1792 davon ist, hinter der bahn oben an
Schultheiß Lanzendörfer gelegen und jeder behält seinen Schaz
an den Schultheiß C. A. Lanzendörfer deswegen verwechselt und übergibt dieser an jenen 1 Vrtl 30R feld hinter dem Ringelsmorgen in der Dälten in den 3 Loosen das oberste unten langst Joh Lorenz Krämers Erben herauf an den feldgraben welchen derselbe antrit wenn Jacobus Fischer Wib ihr ausfart gethan und Schultheiß Lanz: das Korn geschnitten hat.
Wozu Gleichstellung diesen Wechsels Jünger noch 15 Cr zugibt bekommt so adatio binnen 4 Wochen zalbar.
[Anm. 12]

No. 31 vom 22. May 1794 verwechselt der herrschaftliche Schultheis Lanzendörfer in Hamm 1 Vrtl 23 Rut Feld ober der Dornenwiese unten an Georg Friedrich Lanzendörfer gelegen an Joh. Ernst Jünger in Hamm dagegen verwechselt dieser an jenen
2 Vrtl feld hinter der bahn unten an Joh. Gerhard Fischer und gibt herrschaftl. Schultheis zur Gleichstellung an Jünger 30 Rt und 1/2 Mlter haber gezahl
[Anm. 13]

No. 45 vom 10. Mai 1794 verwechselt Joh. Gerhard Fischer zu Hamm an herschaftl Schultheiß Lanzendörfer das[elbst]
1 Vrtl 31 1/16 Rut: feld hinter der bahn unten an Joh. Gerhard Richter gelegen und erhält von diesem zum Gegenwechsel 1 Vrtl 34 Ruthen feld vor dem Ueberdorfer Garten oben an Joh.
Ernst Jünger gelegen und zu Gleichstellung des Wechsels an Geld 13 R, welche gleich gezahlt worden.
PN. jeder behält seinen Schatz, wie er ihn vorher auf seinem Stück gehabt.
[Anm. 14]

Johann Gerhard Fischer war Gerber in Hamm und hatte seinen Betrieb in der Senke der heutigen Schützenstraße, der weitere Besitz ging Richtung Überdorf, etwa Gartenstraße/Martin-Luther-Straße. In diesem Bereich lag das Feld, das er von Carl Abraham Lanzendörfer im Wechsel für sein Feld, das rechts des Schultheißenhauses lag, erhielt. Obwohl das Feld im Überdorf geringfügig größer war, führte ein unbekannter Zustand, Verhandlung oder besserer, bearbeiteter Zustand, dazu, dass er noch Geld heraus bekam. Der Schatz bezeichnete wohl die an die Gemeinde zu zahlende Abgabe und schien ähnlich zu sein, da man ihn nicht mit „wechselte“.

… vom 4. Aug 1795 verkaufen
Joh. Daniel Jünger, Joh Rörig Jünger und Anna Gertrud Jünger von Seelbach an Herrschaftl Schultheiß Carl Abraham Lanzendörfer zu Hamm
152 Ruthen Wiesen an der Hommelhardt langst die Hommelhardt auf einer Seite und auf der andern Seite langst die reformirte Pastorenwiese gelegen mit dem Korn und herge langs die Hommelhardt dargegen, mit der jahrl. Zinsabgabe so 1 Cr beträgt und mit 1xr Schatz, die Ruthe zu 1 R 30xr allso hier = 202 R 60x wovon Käufer 148 R bezahlet hat und den Rest 54 R 60x in den Herrentagen zu zahlen versprochen, nebst 7x Verzich so Verkäufer gleich empfangen haben.
[Anm. 15]

No. 46 lt. Brief vom 29. octbr. 1795 verwechselt
Adam Dorns Wittib zu Ottershagen an Schultheiß Lanzendörfer zu hamm
2 Viertel 3 Ruthen feld vor dem dickholz an zwei Stücken, welches eines Simon Herschbach, das andere Peter Müllers wittib lehnsweise in brauch hat nebst dem Wirthszehnten so darauf war und erhält von diesem zu Gegenwechsel
1 Viertel 12 Ruthen feld auf der Struth unten langs Joh. Gerhard Fischer und Joh. Ernst Jünger und zu Gleichstellung des Wechsels für jede überschiesende Ruthe 43x also =13 R 45 xr
[Anm. 16]

Lt. Wechselbrief vom 9. Novbr. 1800 verwechselt
Schultheis Lanzendörfer von hamm an Anton Reyder das[elbst]
ohngefehr 1 Vrtl. Brachland ambruch [!], von Joh. Peter Crämers feld in hamm, an dem bruchhang abgesteinet und oben langs Schultheis Lanzendörfer gelegen
dagegen verwechselt Anton Rayder an Schultheis Lanzendörfer
ohngefehr 1 Virtl feld zwischen [den] Weegen oben langs Js peter Hassels Erben in Hamm gelegen. Zu Gleichstellung dieses Wechsels zalt Schultheis Lanzendörfer an Anton Reiter 17 Rthl
[Anm. 17]

Nach dem Tod von Friederica Amalia Margaretha Lanzendörfer im März 1793 wurde von ihren Söhnen ein Kaufvertrag geschlossen:

No. 3 vom 26t July 1793
verkaufen die Brüder
Wilhelm Elias Lanzendörfer in Rotterdam,
Joh. Wilhelm Lanzendörfer in Amsterdam,
Joh. Daniel Lanzendörfer in Albach
an ihre beiden Brüder Georg Friedrich Lanzendörfer und
Carl Abraham Lanzendörfer in Hamm
Ihren Antheil Güter in Hamm gelegen, so sie von ihrer Mutter ererbet haben und in Felder,
Wiesen, Hackfeld und Wald bestehen
für 360 Rthr wovon die Hälfte zu Neujahrstag 1794 und die andere Hälfte zu Johannistag 1794 zahlbar.
[Anm. 18]

Bei der Aufnahme des ersten Katasters für Hamm wurde Lanzendörfer, Carl Abraham Witwe unter der Art. Nr. 100 als Nutznießer/Abgabenzahler in Hamm eingetragen.
Neben den anderen Einträgen, überwiegend Ackerland, hatte sie:

Parzelle 478 Auf der Bahn Garten 1 Morgen 75 Ruthen 20 Fuß Flur VII
Parzelle 479 Im Dorf Gebäude 44 Ruthen 30 Fuß Flur VII
Parzelle 593 Im Dorf Garten 19 Ruthen 70 Fuß Flur VII
Parzelle 352 Hinter der Bahn Acker 2 Morgen 50 Ruthen 20 Fuß Flur II

was insgesamt 9 Morgen, 159 Ruthen ausmachte.

Von 1835 bis zum Jahr 1838 hatte sich der Besitz auf 5 Morgen 37,90 Ruthen reduziert, die 1841 von Friedrich Lanzendörfer übernommen wurden und den Auszug von Frau Lanzendörfer beendeten.

Gottfried Friedrich Raiffeisen (1782-1849), der Vater von Friedrich Wilhelm Raiffeisen, der seit 1806 mit einer Tochter von Carl Abraham Lanzendörfer verheiratet war, hatte zu dieser Zeit unter der Art. Nr. 139:

Parzelle 477 Auf den langen Feldern Ackerland 25 Ruthen 50 Fuß
Parzelle 486 Auf den langen Feldern Ackerland 83 Ruthen 10 Fuß
Parzelle 576 Im Weschgarten Garten 4 Ruthen 9 Fuß

„Auf den langen Feldern“, Flur VI, waren Parzellen oberhalb der Hütte in Richtung Hamm.

Die Art. Nr. 139 wurde 1835 mit „modo Friedrich Lanzendörfer Schwelm“, später geändert in „Hamm“, überschrieben. Damit hatte Friedrich Lanzendörfer sowohl die Parzellen als auch die Art. Nr. von Raiffeisens Vater übernommen. [Anm. 19]

Die Parzellen 479 und 478 erhalten ab 1854 die Bezeichnung 1291/479 mit 41,80 Ruthen, 1292/478 mit 1 Morgen 72,90 Ruthen und die Parzelle 352 die Bezeichnung 416/352 mit 2 Morgen 32 Ruthen und 60 Fuß. [vermutlich eine neue Vermessung].

Die Parzelle 593 mit einer Scheune und einem kleinen Bau lag auf der gegenüberliegenden Seite links der evangelischen Kirche.

Friedrich Lanzendörfer hatte 1841 6 Morgen 174,80 Ruthen, nach der Vermessung 1854 6 Morgen 152,40 Ruthen. Im Jahr 1860 waren es 3 Morgen 65,10 Ruthen, 1861 2 Morgen 132,10 Ruthen, 1862 177,70 Ruthen und 1864 waren noch 172,80 Ruthen angegeben, zu denen es keinen Eintrag zur Verwendung gab.

Laut Katasterauszug übernahm das Ehepaar Philipp Hermes und Sophia Wilhelmine Moritz, beide gebürtig aus Altenkirchen und verheiratet seit 1857, das Gebäude und Nebengebäude. Möglicherweise deutet die neue Vermessung 1854 bereits auf eine Vorbereitung zu einem Verkauf.

Der oben genannte Friedrich Lanzendörfer war ein Sohn von Carl Abraham Lanzendörfer und Carolina Wilhelmine Burbach.

Friedrich Lanzendörfer, getauft 21.Mai 1796 Paten: Georg Friedrich Lanzendörfer und des gestorbenen Schichtmeisters becker hinterlaßenen Frau Wittib

Friedrich Lanzendörfer heiratete am 20.6.1834 in Elberfeld Beate Mund, geboren 23.Juli 1815, Tochter des Lorenz Mund und Johanna Stahl. Laut dem Zivilstandsregister StA Elberfeld vom 22.6.1834 wohnte er zu dieser Zeit in Schwelm. Der Eintrag in Schwelm im ev. Traubuch 1834:

Dom.I Trinit. den 1.Juni 1834
Der Kaufmann Herr Friedrich Lanzendörfer hirselbst, des verstorbenen Schultheiß Carl Abraham Lanzendörfer in Hamm an der Sieg nachgel. Ehel. Sohn, mit Jungfrau Bertha Mund, ehel. Tochter des Wundarztes Herrn Lorenz Mund in Elberfeld – Dimissus ad Pastor Elberfeld 20.Juni.

In Schwelm wurden zwei Kinder geboren:
Tochter Wilhelmine Laura, geboren 17.Juli, Taufe 10.Sept.1835 Paten: Laurenz Mund, Wilhelmine Lanzendörfer geborene Burbach,
und der Sohn Johann Carl Ludwig Friedrich, geboren 20.Feb. Taufe 13.April 1837 Vater Kaufmann Friedrich Lantzendöffer Paten: C. Wilhelm Lantzendörfer, Ludwig Castringius, Frau Johanna Mund.

Im Adressbuch 1834 für Schwelm war angegeben:
Lanzendörffer und Castringius Spezereiwarenhandlung und im Westfalenlexikon 1832-1835 hieß es für Stadt und Bezirk Schwelm, Kreis Hagen: Lanzendörfer et Castringius, Colonialwarenhandlung en gros.

Im gleichen Verzeichnis wurde genannt:
Burbach Carl, Fabrik von seiden u. halbseiden Maschinenknöpfen u. Holzschrauben auf Wuppermannshof und
Burbach, Christian Leopold seiden, halbseiden u. leinen Bandhandlung in Möllenkotten.

Zu der Firma Lanzendörfer und Castringius habe ich kein Hintergrundmaterial gefunden. Es bedürfte weiterer Recherchen um zu klären, wer aus der Familie Castringius Teilhaber der Firma war und wer die Firma gegründet hatte.
Die Familie Burbach müsste man bei Bedarf in genealogischer Sicht untersuchen, weil es Namensähnlichkeiten und mögliche Verbindungen gab. [Anm. 20]

In Hamm wurde die Geburt und Taufe eines dritten Kindes eingetragen:

Martin Wilhelm Ludwig Albert Lanzendörfer geboren 14.Aug.1839 Taufe 15.Sept.1839 III. Kind II. Sohn
Paten: Pfarrer Seippel zu Hamm, Berggeschworener Martin Buße daselbst, Johann Ludwig Ritter, Amalie Raiffeisen Ehefr. Gottfried Raiffeisen, Anna Magdalena Schloßer Henrich Matthias Schloßer zu Hamm Ehefrau
Beerdigt: 21.May 1840 mit 9 Monaten und 7 Tagen an Hirnentzündung, Tod angezeigt durch Pfarrer Seippel.

Die durch das Ableben des Bürgermeisterei-Verwalters Lt. von Winkler zu Hamm erledigte Bürgermeister Stelle ist commisarisch dem dortigen Gutsbesitzer Friedrich Lanzendörfer übertragen worden. Coblenz 11.April 1840 [Anm. 21]

Der bisherige provisorische Bürgermeister Friedrich Lanzendörfer ist in seinem Amte definitiv bestätigt worden. Coblenz den 11.Januar 1847 [Anm. 22]

Im Jahr 1859 wurde Bürgermeister Schwarz in Hamm Sieg definitiv bestätigt. [Anm. 23]

Es fanden sich in Hamm keine weiteren Einträge zu Friedrich Lanzendörfer und in den „Amtsblättern der Preußischen Regierung zu Coblenz“ habe ich keine Angaben zu dem Übergang von Friedrich Lanzendörfer zu Joh. Carl Schwarz gefunden.

0.3.2.Georg Friedrich und Carl Wilhelm Lanzendörfer

Georg Friedrich Lanzendörfer war der Bruder von Carl Abraham und war laut der ersten Katasterkarte für Hamm 1831/34 als Abgabenzahler für ein Haus in der heutigen Raiffeisenstraße eingetragen – das Raiffeisen Museum.

Georg Friedrich Lanzendörfer heiratete am 31.7.1783 Maria Margarethe Fischer, geboren 2.8.1761, aus Hamm. Das Ehepaar bekam einen Sohn, der jedoch mit 10 Monaten starb. Es wurden laut den Kirchenbuchdaten keine weiteren Kinder geboren.

Taufe 21.11.1783 Herr Georg Friedrich Lanzendörfer in Hamm und Maria Margarethe Eheleut ein Söhnlein geboren Testes: H Wilhelm Elias Lanzendörfer in Hamm, Joh. Henrich Fischer allhier, Carolina Wilhelmina H Schultheiß Lanzendörfer Eheliebste Name: Wilhelm Henrich

Beerdigt: 22 ten 7brs 1784 Wilhelm Henrich, Herrn Georg Friedrich Lantzendörfer Chirugi in Hamm Söhnlein alt 10 Monat

Georg Friedrich, geboren 1754, starb am 16. und wurde am 20.3.1834 beerdigt. Seine Frau starb am 19. und wurde am 28.3.1834 beerdigt. – Bei dem Ehepaar wurde jeweils von Dr. Schönbeck als Todesursache Leberentzündung eingetragen.

Frau Brigitte Burbach hatte zu Georg Friedrich Lanzendörfer geschrieben:

Er war Chirurg, d.h. er hatte das Handwerk erlernt, war also nicht studierter Mediziner, was seinen Stand jedoch nicht abwertet, denn es war zu seiner Zeit noch üblich, durch Lehre und entsprechende Praxis Chirurg oder Wundarzt zu werden … Laut Amtsblatt hatte Lanzendörfer am 13.1.1816 in Hachenburg seine Approbation erhalten. Im Verzeichnis wurde er als Wundarzt geführt. Neben ihm praktizierte in Hamm der Wundarzt und Geburtshelfer Andreas Haubold.

Maria Margarethe Fischer und ihr Bruder Johann Heinrich Fischer stammten aus der ersten Ehe von Henrich Wilhelm Fischer aus Hamm und Anna Maria Schweizer aus Struthütten. Anna Maria hatte nach dem Tod ihres Mannes Johann Peter Schlosser aus Hamm geheiratet.

… den 2. Jan a.c. [1787] verkauft Chirurgius Georg Friedrich Lanzendörfer zu Hamm Seiner Ehefrauen Antheil Gebäude, bestehend in einem halben Wohnhaus, halben Scheuer und Stallung, einem halben Brauhaus und Zugehör, 1/2 Stamm Holz und berechtigung im Röther busch, mit der zugehörigen Hofung und dem Antheil im Garten beim brauhauß, mit Lust und Ungelust, besucht und unbesucht, nichts davon ausgeschloßen,
vor 500 Rtlr Kaufschilling und 2 Cronenthaler Verzicht
an seinen Schwager Joh. Henrich Fischer daselbst, welcher nach bescheinigtem Aufruf damit beerbet wird.
[Anm. 24]

Das „Brauhaus“ hatte laut der Katasterkarte 1831 die Art. Nr. 540 und stand an der Ecke Raiffeisenstraße/Scheidterstraße, etwa der heutigen Sparkasse gegenüber. Das genannte Haus kann man ohne weitere Angaben nicht eindeutig bestimmen.

Georg Friedrich Lanzendörfer hatte, wie oben erwähnt, 1785 von seiner Mutter einen Garten erworben, der aus unbekanntem Grund aus dem übrigen Verkauf ausgenommen wurde.
Weitere Käufe oder Wechsel:

L. Erbwechselbrief vom 14.Juni a.c. [1783] vererbwechselt Chrirugius Lanzendörfer zu Hamm Diejenigen 2 Stücke Hecke, welche deßen verstorbener Vater auf des Joh. Henrich Fenstermachers zu Seelbach Subobligation (a) als Meistbietender ersteigert
an den Sendschöffen Joh. Peter Schneider zu Seelbach, welcher dargegen giebt; 20 Rthl [!] Garten bei Hamm auf dem kamp ober berggeschworenen Heinrich und Schichtmeister beckers Garten hindurch, und empfängt von ersterem baar heraus 50 Rthl 72x
Nachdem nun der Aufruf bescheinigt, als wird jeder Theil beerbet.
[Anm. 25]
(a) Subobligation = verpflichten

… vom 26. Xbris 1794
verwechselt der Berggeschwohrene Heinrich zu Hamm
13 Rut: 12 fuß Garten oben an Chirurg Lanzendörfer Hof stößt mit seinem Kopf an den Weg mit zugehörigem Zaun und hege
an den Chirugius Lanzendörfer
dagegen verwechselt dieser an jenen
36 Ruten feld auf dem bornenfeld zwischen Schultheiß Lanzendörfer und Henrich Franz Krämer und übernimmt der berggeschwohrene 1/2 d Schaz, womit dieser Wechsel gleich gewechselt worden.
[Anm. 26]

No. 17 laut Wechselbrief vom 9. Juli 1803 verwechselt
Chirurgius Lanzendörfer zu Hamm an Ernst Kolben Witb daselbstfolgende Stück Wiesen welches er von seinem Vater geerbet hat
Ein Stück Wiese auf der Wirthswiesen den unterßten Winkel von seinem Stück welcher Vorkopf an Joh. Henrich Elben Scheuer in Hamm zu läuft und so in gerader linie bis an den Wirthswiesenpfuhl anstößt, aber weiter nichts vom übrigen Stück.
Dagegen erhält dieser von letzterem folgendes Stück feld, welches dieselbe von ihrem Vater Johs Henrich Gelhausen in hamm ererbt hat
1 Vrtl 6 Rut: feld vor den Bäumen, oben an Henrich Wilhelm Müller in hamm und bekommt von ersterem baar heraus 54 Rtlr den Neuenthl zu 117 den br. Cronenthaler zu 144 Stüber.
[Anm. 27]

No. 96 Wechselbrief vom 26. Juli 1803 verwechselt
Chirurgius Georg Friedrich Lanzendörfer zu hamm an Joh. Müller daselbst
1 Vrtl. 12 Rut: feld über den Weschwießen, oben an Joh. Henrich Link im Überdorf gelegen, welche er von Schultheis Joh. Henrich geerbt hat gegen
1 Vrtl 12 fus am Euelsseifen, an ersterem gelegen mit dem darauf haftenden Wirths Zehnden, welcher mit als Eigenthum vor ersteren abgetreten wird welches besitzer von Johs Franz Ernst Müller in Hamm ererbt hat, und bekommt von ersterem baar heraus
4 ½ brab. Kronenthaler oder 8 Rthl 42 ¾ xr. Hachenbg. Curs
[Anm. 28]

Manchmal sind die Vereinbarungen schwer zu verstehen, so denke ich hier, dass das Feld am Euelseifen, welches an Lanzendörfer grenzt, mit dem Zehnten vor (für) Ersteren (Lanzendörfer) abgetreten wird, welches Johann Müller von Franz Ernst Müller ererbt hatte.

Es war bisher nicht bekannt, wann Georg Friedrich Lanzendörfer das Haus in der Raiffeisenstraße bekommen hatte und Erzählungen berichteten, dass Johann Heinrich Lanzendörfer dieses Haus für seinen Sohn anlässlich dessen Hochzeit bauen ließ.

Doch es fand sich jetzt folgender Vertrag:

… vom 18. April 1781 verkauft Joh.Jacob Geyers Wittib zu Hamm Ihr daselbst stehendes Wohnhauß, Scheuer, Gärten, Hofung und baumgerechtigkeit (a), wie auch das Stück Wießen in der großen Wießen, die feuer Hehl (b) und Schüßelbanck im Hauß, nebst allem was sich darinnen nied= und nagelveßt befindet, mit gelust und Ungelust,
vor 625 Rtlr
an den Chirurgum Georg Friedrich Lanzendörffer daselbst, welcher nach bescheinigtem Aufruf damit beerbet wird. [Anm. 29]

(a)  Baumgerechtigkeit, auch Holzgerechtigkeit: Recht zur Nutzung des Holzes in einem bestimmten Waldgebiet
(b)  Feuer Hehl = Kesselhaken, eine Vorrichtung zum Aufhängen des Kessels im offenen Ofen, speziell in großen Kaminen oder über offenem Feuer; Hähl, Häul oder Potthöhl.

Demnach muss Johann Jakob Geyer, Handelsmann, vermutlich kurz vor seiner Hochzeit, um 1777, mit Catharina Sophia Guntermann, geborene Bauermeister dieses Haus in Hamm gekauft haben.
Auffällig scheint mir, dass nur Besitz rund um das Haus genannt wird und ein „Stück Wiese in der großen Wiese“, also keine landwirtschaftlichen Flächen, was möglicherweise darauf beruht, das der Vorbesitzer diese, falls vorhanden, anderweitig weitergegeben oder behalten hat.

Oberhalb der Eisenhütte wurde ein großes Gelände mit „An der großen Wiese“ bezeichnet und vermutlich war davon ein „Stück“ gemeint, wobei eine genaue Größenangabe fehlt.

Dass Johann Jakob Geyer das Haus gekauft haben muss, schließe ich aus der Tatsache, dass Herr Dieter Krämer, Architekt in Hamm, der sich mit Fachwerkhäusern und der Erforschung der Baugeschichte der evangelischen Kirche in Hamm beschäftigt hatte, einige dendrochronologische Gutachten in Auftrag gegeben hatte.

Die Untersuchung von Juli 2011 besagt für das Raiffeisen Museum, dass die untersuchten Hölzer aus dem Obergeschoß auf ein Fälldatum/Verarbeitungszeit von 1722/23 und eine Probe im Erdgeschoss, möglicherweise von einem Umbau oder einer Erweiterung, auf 1740 datieren. [Anm. 30]

„ .. ist eine Errichtung des Gebäudes im 1.Viertel des 18.Jht. sehr wahrscheinlich möglich.“

Als Vorbesitzer schließe ich Peter Elias Guntermann aus, weil in den Taufeinträgen „auf der Hütte“ angegeben war, wo auch die vorhergehenden Hüttenverwalter ihre Wohnplätze hatten.

Leider konnte ich bisher keinen Hinweis darauf finden, wer das Haus erbaut hat, aber es wäre sehr schön, wenn man dazu noch Informationen finden würde.

Carl Wilhelm Lanzendörfer, Sohn von Carl Abraham Lanzendörfer, geboren 14.Dez. Taufe 17.Dez.1789 Paten: Carl Henrich Burbach von Gummeroth im Schwarzenbergischen, H Johann Wilhelm Lanzendörfer zu Amsterdam, Meine Eheliebste Maria Regina Seippel in Hamm

Carl Wilhelm Lanzendörfer war u.a. Pate am 11.10.1814 bei dem Sohn Wilhelm Henrich von Daniel Marenbach, seinem Schwager: Carl Wilhelm Lanzendörfer ledig zu Hamm.
Dazu war er Pate bei der Taufe von Friedrich Wilhelm Carl Otto am 5.Juni 1859, Sohn von Hermann Ludwig Carl Raiffeisen in Stetten. [Anm. 31]
Auch bei der Taufe von Justine Caroline Amalie, Tochter von Friedrich Wilhelm Raiffeisen, 1846 in Birnbach war als Pate eingetragen: Hofrath Carl Lantzendörffer in Coblenz.

Im Familienbuch Hamm war Carl Wilhelm Lanzendörfer mit der Heirat mit Ida Wilhelmine Bast und der Geburt eines Sohnes, Heinrich 23.9.1846, angegeben.

Bei meiner Suche stellte sich heraus, dass Carl Wilhelm Lanzendörfer dreimal geheiratet hatte. Alle Trauungen wurden in Remagen vollzogen.

1825 Den sechsten Januar wurde in der Kirche copuliert H. Carl Wilhelm Lanzendörfer, Registrator am Oberpräsidium Coblenz, Sohn von dem verstorbenen Schultheiß Herrn Carl Wilhelm [!] zu Hamm im Kreise Altenkirchen und der Frau Caroline Wilhelmina geb. Burbach, mit Fräulein Auguste Wilhelmina Gottlieb, Tochter von dem verstorbenen Pfarrer Herr Christian Ludwig Gottlieb zu Winningen an der Mosel und der Frau Justina Wilhelmina, geb. Schmidt.

1833 Nach vorhergegangener zu Coblenz statt gehalten Civil-Weisung H Carl Wilhelm Lanzendörfer Wittwer, Königlicher Regierungs-Secretär in Coblenz, und Fräulein Maria Eleonora Gottlieb, Tochter des verstorbenen Herrn Pfarrers in Winningen Christian Ludwig Gottlieb und der Frau Justina Wilhelmina geb. Schmidt in der hiesigen evangelischen Kirche und genau den sechs und zwanzigsten Januar des Jahres Ein tausend acht hundert drei und dreißig, von dem Unterzeichneten getrauet.
C.L.A. Gottlieb ev. Pfarrer

1843 Am elften Dec. des Jahres 1843 wurde der königliche Regierungs-Secretär-Hofrath Carl Wilhelm Lanzendörfer in Coblenz, Witwer und Ida Wilhelmine Bast, eheliche Tochter des Pfarrers Carl Philipp Bast in Daaden (Kreis:Altenkirchen) und der Luise Bast, geb. Gottlieb, nach vorhergegangener in Coblenz statt gehaltener Civil-Weisung in der hiesigen evangelischen Kirche von dem Unterzeichneten getrauet.
Remagen 11. Dec. C.L.A, Gottlieb evangelischer Pfarrer

Der Pfarrer Carl Ludwig Adolf Gottlieb heiratete 1832 in Remagen und es wurden zwei Kinder getauft. [Anm. 32]

Karl Ludwig Adolf Gottlieb geboren 5.Juni 1795 in Winningen, Sohn von Christian Ludwig Gottlieb, heiratete am 23. Okt.1832 in Remagen Juliane König, Tochter des Pfarrers Arnold König in Loevenich;
[Trauung vollzogen: Arnold Koenig Pfarrer; Juliane König, Taufe 19.8.1804]

Pfarrer Gottlieb war tätig in Winningen von 1816-1818, in Remagen von 1818-1822, Pfarrstelle Remagen von 1822-1852; 1852 in den Ruhestand versetzt.

Kinder:
Carl Justus
15.Nov. Taufe 5.12.1833 in Remagen
Alwine Carolina
24.Sept. Taufe 11.10.1835 in Remagen

Paten der Kinder u.a.: Carl Lanzendörfer Oberpräsidialsecretär in Coblenz, Justina Wilhelmine geb. Schmidt Frau des verstorbenen Christian Ludwig Gottlieb wohnhaft zu Coblenz, Luise geb. Gottlieb Ehefrau von Bast in Daaden Kreis Altenkirchen.

Ebenfalls von Pfarrer Gottlieb wurde am 23.Sept.1845 Friedrich Wilhelm Heinrich Raiffeisen in Remagen getraut.

Friedrich Wilhelm Heinrich Raiffeisen Bürgermeister zu Weyerbusch, ist evangelisch, gehört zur evangelischen Gemeinde Birnbach, Kreises Altenkirchen, und Emilie Luise Storck, Georg Storck, Apotheker und Caroline Storck, geb. Jung, dahier und leben noch.
Die Proclamation hat vorschriftsmäßig statt gehabt, den drei und zwanzigsten (23.) September Gottlieb Pfarrer von dahier.
[Anm. 33]

Wie bereits erwähnt, war Georg Friedrich Lanzendörfer laut der Katasterkarte mit der Art. Nr. 97 Nutznießer/Abgabenzahler des Hauses in der Raiffeisenstraße. Neben dem Besitz an Ackerland, Wiesen und etwas „Holzung“, wurde angegeben:

Parzelle 497 Im Dorf Garten 71 Ruthen 80 Fuß Flur VII
Parzelle 498 Im Dorf Gebäude 39 Ruthen Flur VII

insgesamt waren es 1834 14 Morgen 49 Ruthen und 20 Fuß,

Auf der Parzelle 497 links vom Haus stand eine recht große Scheune, die man auf der Katasterkarte und auch auf späteren Karten sieht.

Der Eintrag auf dem Katasterauszug wurde ohne Datumsangabe mit Karl [Wilhelm Lanzendörfer] überschrieben und zwischen 1835 und 1838 wurden die landwirtschaftlichen Flächen an Personen aus Hamm verkauft/weitergegeben.

Dabei finde ich die Veränderungen erstaunlich, die zeigen, dass von etwa 1838 bis 1860 nur noch das Haus und der anliegende Garten auf dem Katasterauszug angegeben wurde.

1835 belief sich der Besitz auf 1 Morgen 58 Ruthen 10 Fuß;
1837 auf 171 Ruthen
1838 auf 110,80 Ruthen,
das entspricht dem Haus 498 und Garten 497, die 1860 an Heinrich Gansauer gingen und den Auszug damit beendeten.

Maria Wilhelmine Gansauer, geboren am 9.12.1828, Tochter des obigen, heiratete am 12.8.1853 Johann Emanuel Paul, geboren am 5.4.1817, und nach den Familienerzählungen durfte Maria Wilhelmine zur Heirat zwischen zwei Häusern in Hamm wählen und so kam es, dass das Paar Besitzer des Hauses in der Raiffeisenstraße wurde.

Ihr Sohn Gustav Paul (1864-1941). Bäckermeister, stellte um 1911 einen Antrag, um das Haus in eine Bäckerei mit Backstube umzubauen.
Rund 20 Jahre später, etwa um 1933, kam es zum Umzug der Bäckerei in das ehemalige Kaufhaus August Auen in der Lindenallee und firmierte dort unter „Alfred Paul, Bäckerei und Cafe“.

Das „Raiffeisenhaus“ wurde 1960 an die Raiffeisen-Druckerei in Neuwied verkauft.

Dem Haus sieht man sein stolzes Alter nicht an, dass mag an einer umfassenden Renovierung 1962 liegen.

0.4.In Hamm entsteht ein Raiffeisen-Museum

Sein Geburtshaus wird gegenwärtig in seinen ursprünglichen Zustand versetzt – Ein guter Gedanke

Das Geburtshaus von Friedrich Wilhelm Raiffeisen in Hamm an der Sieg wird gegenwärtig wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt und das Fachwerk des mehr als 300 Jahre alten Gebäudes freigelegt, um nach Vollendung der Baumaßnahmen das Raiffeisen-Museum aufzunehmen.
… Das Anwesen wurde vor einiger Zeit von der Raiffeisen Druckerei in Neuwied käuflich erworben. Von den Vorfahren des letzten Privatbesitzers war das Haus verputzt worden und damit wurde das schön geformte Balkenwerk den Blicken entzogen. Nunmehr entsteht das Fachwerkhaus wieder in seiner alten Pracht, alle Holzteile werden erneuert. Zur Zeit ist lediglich das Holzgerippe des einst deftigen Patrizierhauses zu sehen …

Zum Text gehören zwei Fotos, wobei unter dem zweiten Foto steht:
… und hier ist das Fachwerkgerippe des Gebäudes in seinem jetzt restaurierten Zustand zu sehen. Die linke Hausfront wird in den nächsten Tagen vom störenden Mörtelputz befreit.
[Anm. 34]

Anzumerken ist, dass das Haus für damalige Zeiten eine ungewöhnliche Zimmerhöhe von ca. 2,90 Meter hatte.

„Von Au führt über die Sieg eine breite Landstraße in starken Windungen ziemlich steil zum Dorf hinauf. Folgt man ihr und biegt mitten im Dorf, da wo sich ein kleiner dreieckiger Platz befindet, nach links zurück ab in einen schmalen ansteigenden Pfad, hinter der neuen Synagoge hinauf, so gewahrt man nach etwa zwei Minuten Steigung rechter Hand ein altes zweistöckiges Haus, das durch eine hohe und eigentümliche Bauart sich auszeichnet. Es steht auf einem erhöhten, vom Wege durch Quadersteine umfriedeten und mit hübschem Lattenzaun abgehobenen Platz auf den man über ein zwischen die Steinmauer gelegtes, von Heckengrün umrandetes Treppchen gelangt. Zwei mächtige Akazien beschatten Platz und Haus.
Im Inneren des Hauses fällt die außerordentlich Breite des Flurs sowie die Geräumigkeit und Höhe der zahlreichen Zimmer auf. Eine Steintreppe führt am Ende des Flurs in ein großes Kellergewölbe hinab.“
[Anm. 35]

0.5.Auswertung

Ich hatte mit meiner Suche begonnen, weil ich herausfinden wollte, wer der Erbauer des heutigen Raiffeisen Museums war. Das ist mir zwar nicht gelungen, aber ich denke, dass ich einige interessante Hintergründe zu Familien und dem damaligen Landbesitz in Hamm finden konnte.

In dem Erblieferbuch von 1680-1720, das ich davor bearbeitet hatte, wurden Grundstücke und ererbte Flächen in der Regel mit einem Verkauf aufgezeichnet.
In dem Erblieferbuch von 1780-1790 sind es auch überwiegend Verkäufe, während in dem Buch von 1790-1806 viele „Wechsel“ eingetragen wurden, die jeweils, falls nötig, mit Geldbeträgen „gleichgestellt“ wurden.

Durch den Verkauf der Nesselrodischen Güter in Hamm, die um etwa 1770 an die Besitzer/Käufer gingen, wurde viel Landbesitz aufgeteilt, der weit in Hamm verstreut lag. Dadurch erkläre ich mir die Wechsel, da man wohl versuchte, die Grundstücke und Ackerflächen, ohne großen finanziellen Aufwand, in zusammenhängende Flächen oder in die Nähe des eigenen Besitzes zu bekommen.

Wie man an den eingefügten Aktenunterlagen erkennt, wurden dabei verschiedene Kriterien des aktuellen Standes beachtet, wie Ackerland, Garten, Brauchgarten, Feld, Wiese und Holzung, die einzeln oder als größerer Bestand als „Stämme“ im „Rother Busch“ oder „Thalhauser Busch“ benannt wurden.

Bäume waren besonders wertvoll, besonders Eichen, die oftmals in den Verkäufen ausgenommen wurden, was an der damaligen Holzknappheit, auch bedingt durch die Eisenhütte in Hamm, gelegen hat, aber auch Obstbäume wurden explizit im Verkauf benannt.

Ich vermute, dass es zu den Übergängen der beiden Häuser nach 1806 ebenfalls Verkaufsurkunden gab, diese sich aber in den Erblieferbüchern befinden, die in den Archiven nicht vorliegen.

Einige Flurnamen sind auch heute noch gebräuchlich, wie „Am Bruch“, „Am Ringelsmorgen“, „In der Bitze“, „Weschberg“ und „Schlangenberg“ unter der Kirche und andere bereits genannte Bezeichnungen, wobei man allerdings berücksichtigen muss, dass die Lage einiger Flächen von damals zu heute leicht verändert sind.
Es sind alte Karten von etwa 1830-1860 erhalten, auf denen man die Flurbezeichnungen zu einem großen Teil findet und damit seine Suche gezielt fortführen kann. [Anm. 36]

Trotz langer und ergiebiger Suchen bleiben Fragen ungeklärt:

Wo wohnte Johann Heinrich Lanzendörfer als er nach Hamm kam und nach seiner Heirat 1749, bis zur Fertigstellung des „Schultheißenhauses“ und was geschah mit dieser Wohnstätte?

In den Büchern 1780-1806 wurde kein Haus des Johann Heinrich Lanzendörfer verkauft. Für die Zeit davor brauchte man weitere Aktenfunde.

„1816 schlägt Landrat Koch [Gottfried Friedrich] Raiffeisen für die Bürgermeisterstelle vor: Er schreibt: „Für die Bürgermeisterstelle zu Hamm möchte Friedrich Raiffeisen daselbst der beste sein. Er besitzt dort ein Haus und betreibt Landwirtschaft ... [Anm. 37]

Welches Haus besaß Gottfried Friedrich Raiffeisen 1816 und warum wurde es bei Aufnahme des Katasters nicht genannt? Welchen Hintergrund oder welche Belege gab es für die Aussage eines „Besitzes“ 1816?

Ich hoffe, dass weitere Funde in Archivalien möglicherweise noch vorhandene Lücken schließen und alle Interessierten auf ein Neues überraschen.

0.6.Familiendaten zu Carl Wilhelm Lanzendörfer in Koblenz

1. Ehefrau Auguste Wilhelmine Gottlieb, gestorben 19.Mai 1832, 29 Jahre Kinder:

Friedrich Carl August Lantzendoerffer geboren 29.Okt.1825;

Auguste Georgine Caroline Louise Lantzendoerffer geboren 15.Okt.1826, gestorben Auguste Georgine Caroline Louise Lantzendoerffer 6.Sept.1827 10 Monate;

Auguste Juliana Amalia Henriette Caroline Lantzendoerffer geboren 26.Juni 1828, Vater dermahlen abwesend in Düsseldorf, Oberpräsidialregistrator und Regierungssecretair, gestorben Auguste Juliane Amalie Henriette Caroline Bast, geb. Lanzendörffer, Vater Hofrath, Ehefrau von Friedrich Julius Bast 26.Dez.1857, angezeigt durch Carl Bast, Schwager der Verstorbenen, Assistent an der Feuersozietät;

Bertha Lantzendörffer geboren 19. Mai 1832, angezeigt durch: Johann Hecking, Geburtshelfer und Kreischirurg,
gestorben Bertha Lantzendörffer 27.Mai 1832 geboren in Koblenz, Tochter von C.W. Lanzendörfer und der verlebten Auguste Wilhelmine Gottlieb;

2.  Ehefrau Maria Eleonora Gottlieb, geb. in Winningen, gestorben 1.Mai 1843, 36 Jahre Kinder:

Heinrich Wilhelm Lantzendörffer 16.Nov.1833, Vater Königl. Regierungs Secretaire dermahlen abwesend zu Düsseldorf, angezeigt durch Johann Hecking, Wundarzt;

Louise Eleonore Christiane Lantzendörffer 9.Mai 1835;

Bertha Juliana Carolina Lantzendörffer 30.Mai 1837;

Wilhelmine Henriette Charlotte Lantzendörffer 5.Okt.1839;

3.  Ehefrau Ida Wilhelmine Bast gebürtig zu Pleizenhausen, gestorben 22.Sept 1854, 34 Jahre, angezeigt durch Carl Bast, Bruder;
Kinder:

Heinrich Lantzendörffer geboren in Daden [Daaden] gestorben 1851 26.April, 4 1/2 Jahre, angezeigt durch Carl Lanzendörfer fünf und zwanzig Jahre, Bruder;

Louis Carl Eugen Lantzendörffer 18.Sept 1844,
gestorben 20.März 1871, Soldat Carl Ludwig Eugen Lanzendoerfer, Soldat 26 1/2 Jahre, … welcher zuletzt als Sergeant bei der 9ten Compagnie des 3ten Rheinischen Infanterie Regiments No. 29 gestanden und fünf Jahre gedient hat, ist am 9ten Maerz 1871 von seinem Truppentheil in das Königliche Feldlazareth Nr.3 zu Amiens gebracht und daselbst am 20t März 1871 verstorben … Ehefrau Elisabeth Arens …;

Emil Constantin Lantzendörffer 5.Juli 1848,
gestorben Emil Constantin Lantzendörffer 2 Jahre 11 Monate, 5.Juni 1851 angezeigt durch Bruder Carl;

Carl Wilhelm Lanzendörfer starb am 1.Mai 1868 in Koblenz.
Der Tod wurde angezeigt durch: Friedrich Karl August Lanzendörfer, 43 Jahre Königlicher Kreis Sekretaer zu St. Goar, Sohn des Verstorbenen und Karl Bast neun und dreißig Registrator wohnhaft zu Coblenz, welcher ein Schwiegersohn des Verstorbenen ist.

Als „Anzeigender“ wurde zwischen 1825 und 1843 mehrfach Johann Adam Bungeroth, Lehrer in Koblenz, genannt, der 1818 Pate von Friedrich Wilhelm Raiffeisen war.

Die Adressen/Straßen findet man in den Adressbüchern für Koblenz.
In der Neue Görgenstraße Haus 1075 wurde Carl Wilhelm als Hausbesitzer, in späteren Jahren die Viktoriastraße 4 genannt, wo sich 1868 ebenfalls Eugen Lanzendörfer, Unteroffizier fand.

Interessant sind die Nennungen zur Familie Bast, die scheinbar nach Koblenz gezogen war, sowie zu Juliane Wilhelmine Schmidt, verheiratete Gottlieb, die in Remagen als Patin mit „wohnhaft zu Koblenz“ eingetragen war.

Dazu fand sich der Todeseintrag in Koblenz:
Am 14.Aug.1835 starb Justine Wilhelmine Gottlieb, geborene Schmid mit 65 Jahren, gebürtig zu Neuwied, Witwe von Christian Ludwig Gottlieb Pfarrer zu Winningen.
Anzeige des Todes durch Joseph Hartenfels, Hauptmann a.D. 55 Jahre, ein Nachbar.

Joseph Hartenfels lt. Adressbuch 1840 wohnhaft in Gymnasialstraße Haus 1045, scheinbar auch der Familie Lanzendörfer bekannt.

Alle Daten zur Familie Lanzendörfer und Bast/Gottlieb in Koblenz wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von:
Stadtverwaltung Koblenz, Stadtarchiv Burgstraße 1, 56068 Koblenz,
dafür vielen Dank.

Aus Recherchen:

… Carl August Lanzendörfer Kreissekratär in Grevenbroich Reg. Bezirk Düsseldorf nach St. Goar versetzt wird. Amtsblatt der Preuß. Regierung zu Coblenz 1855

Carl August Lanzendörfer heiratete am 19. Mai 1853 in Lennep Sybilla Schommer, geboren 24. März 1833 in Koblenz Moselweiss, Tochter von Bernhard Schommer und Anna Maria Bender, katholisch. In Grevenbroich wurde am 23. Mai, Taufe 4.Juni 1854 Carl Wilhelm Lanzendörfer geboren. Quelle: Familysearch

Nach der Versetzung nach St. Goar wurden dort weitere Taufen eingetragen, wobei ich hier nur einige, der für diese Ausarbeitung relevanten Paten nennen möchte:

1856 Carl Wilhelm Lanzendörfer Coblenz, Auguste Bast Ehefrau Coblenz, Luise Bast Pfarrerswitwe Coblenz, Witwe Marie Schommer Moselweiß;
1857 Eleonora Lanzendörfer Schwester des Vaters Coblenz;
1859 Friedrich Lanzendörfer Hamm a.d.Sieg abwesend; 1864 Eugen Lanzendörfer Koblenz Kaufmann, Julia Gottlieb geb. König Witwe Cölln;
1866 Wilhelmina Lanzendörfer Coblenz, Albert Feiber I. Lieutnant Luxemburg;
1868 Julia Vollmer ledig Köln, Julia Gottlieb Witwe Jülich – alle abwesend, vertreten durch den Vater des Kindes;
1873 Heinrich Bast Reg.Sekretär Straßburg, Witwe Pfarrer Julie Gottlieb.

Verfasserin: Annette Röcher

Genealogie:

Familienbuch Saynische Lande für Hamm und Umgebung von Hartmut Paul, Wolfach; Kirchenbuchunterlagen Kreisarchiv Altenkirchen; Einwohnerbuch Hilgenroth/Altenkirchen von Dr. Joachim Eyl, Neuwied in zwei Bänden im Kreisarchiv Altenkirchen; Eigene Lesungen in den genannten Kirchenbüchern – im Kreisarchiv Altenkirchen oder in den orig. KB bei Archion.

Anmerkung:

Möglicherweise interessant für weitere Recherchen:

Die königliche Kunst-Akademie zu Düsseldorf und die ... https://books.google.de › books

Erstellt am: 06.10.2022

Anmerkungen:

  1. HHStAW 3036 Nr. Nachweis 155 (Fallakte). Zurück
  2. Weitere Angaben: OFB Hickengrund bei Gedbas
    56271 Roßbach, Dekanat Selters: Wilhelm Andreas Bauermeister 1761-1768, 1768-1779 1779 den 17 ten Februar starb und wurde den 20t begraben Wilhelm Andreas Bauermeister Prediger bei der hiesigen Gemeinde Roßbach. Er wurde gebohren zu Westernohe im Roßbach Hadamarischen den 20 ten Juny 1727.
    Er wurde im Jahr 1761 zum Prediger hierhin berufen und 1768 den 28 t. Febr dazu introducirt. Sein ganzes Ater erstreckt sich als auf 51 Jahr 7 Monath und 21 Tage.
    Hermann Christian Rhodius, geboren in Daaden 18.8.1753, war von 1779-1787 ref. Pfarrer in Hamm, anschließend in Kirburg und 1791-1810 in Roßbach.
    Er schrieb zu der zweiten Ehefrau von Wilhelm Andreas Bauermeister:
    1794 den 10. September starb an der Ruhr den 11t Tag meine liebe Schwester Christina Philippine, des hier gestanden Predigers Bauermeister hinterbliebenen Witwe, Sie war verlobt mit Herrn Jakob Dreßler Kauf- und Handelsmann in Siegen, wurde am 13. Abends zwischen 6 und 7 Uhr in der Stille beerdigt. Zurück
  3. Tante, Pate und Großmutter von Joh. Jakob Geyer, KB Almersbach:
    Heirat: 7.obris 1746 Philipp Geyers Tochter Christina Veronica und Johannes Jäger Arend Jägers hinterlaßener Sohn von Nimbrecht aus der Grafschafft Homburg
    Beerdigt: 15.9bris 1752 Joh Jäger, er ist alt geworden ohngefehr etliche 60 Jahr
    Heirat: 11.May 1752 Johann Anthon Löhr Oberwambach Anthon Löhrs allhir ehel. Sohn und Christina Veronica, Johann Jägers nachgel. Wittib daselbst
    Beerdigt: 13.obris 1752 starb Eva, Philip Geyers seel hinterlaßene Fr. beerdigt 15. alt 81 Jahr. Zurück
  4. Balzer (Balzar) Johann Ernst Wilhelm geboren 1740 Leingen bei Birnbach +21.3.1809 in Flammersfeld, Uni Marburg, Herborn 1763; Pfst. Höchstenbach (Nassau) 1767-1771, Hamm ref. 1771-1779, Rosbach 1779-1791, Flammersfeld 1791-1809; Vater: Christian Ludwig Balzer, Schultheiß; Heirat 4.3.1768 mit Henriette Elisabeth geb. Jäckel
    Kinder in Hamm:
    Adolf Christian * 2.10.1774 Taufe 8.10. Paten: Steineck kaufmann zu Plettenbrg als mein Schwager, Christian Ludwig Baltzar in der leingen mein Bruder, Sophia H. Hüttenverwalter Eheliebste, Clara H. Berggeschworener Heinrich … frau liebste hirselbst
    Jacob Conrad *1776 Taufe 26. April Paten. Pfarrer Rhodius zu daaden, H. Lieutnant Jacob Jaeckeln mein Schwager, frau pastorin Altgeldin H. Pfarrer Altgelds zu Kroppach Eheliebste Sophia Johanna Louisa *1778 17. Marty 24. März getauft Paten: Sophia Catharina [!] Hüttenverwalter Wehler Eheliebste, Joh. Jakob Geyer Kaufmann alhier, mein Bruder Ludwig Gerhardt Balzar Hüttenschreiber zu Maxsain. Zurück
  5. Dorf-Kirchspiel-Gemeinde, Brigitte Burbach, Seite 162. Zurück
  6. Ebd., S. 168. Zurück
  7. Ebd., S. 158. Zurück
  8. Müller, Markus: Gemeinden und Staat in der Reichsgrafschaft Sayn-Hachenburg 1652-1799. Wiesbaden 2005. Zurück
  9. LHAKo Best. 345, 010 Nr. 1, Seite 55. Zurück
  10. LHAKo Best. 345, 010 Nr. 2, Seite 53. Zurück
  11. LHAKo Best. 345, 010 Nr. 1, Seite 179. Zurück
  12. LHAKo Best. 345, 010 Nr. 2, Seite 105. Zurück
  13. LHAKo Best. 345, 010 Nr. 2, Seite 161. Zurück
  14. LHAKo Best. 345, 010 Nr. 2, Seite 203. Zurück
  15. LHAKo Best. 345, 010 Nr. 2, Seite 183. Zurück
  16. LHAKo Best. 345, 010 Nr. 2, Seite 204. Zurück
  17. LHAKo Best. 345, 010 Nr. 2, Seite 419. Zurück
  18. LHAKo Best. 345, 010 Nr. 2, Seite 139. Zurück
  19. „Bei der Parzelle 479 war die Witwe Lanzendörfer, Abraham Besitzer, ab 1841 dann Lanzendörfer, Friedrich. Dieser wohnte zunächst noch in Schwelm und übernahm im Jahr 1835 die zwei Felder und den Garten von Raiffeisen, Friedrich. Im Jahr 1841 kommen die Grundstücke von Artikel 100 hinzu, nun wird der Wohnort in Hamm geändert.“
    Landeshauptarchiv Koblenz, Rechercheanfrage 2022. Zurück
  20. Historische Adressbücher - Einträge aus Rheinland-Westphalen 1834
    Angaben aus dem Traubuch, Ev. Geburtenbuch/Taufen (Stadt) 1835 für Laura Wilhelmina und das Westfalenlexikon durch Mitteilung: Stadtarchiv Haus Martfeld 1, 58332 Schwelm Angaben Johann Carl Ludwig Friedrich 1837 Geburten 1820-1851 Band 24, Nr. 35, Schwelm. Prüfungen müssten erfolgen bei:
    Laura Lanzendörfer
    heiratete 27.Sept.1862 Heinrich Georg Albert in Düsseldorf. Familysearch
    Adressbuch vom Regierungsbezirk Düsseldorf, herausgegeben Friedrich Sprengepiel [Mönchengladbach, Rheydt,Odenkirchen u.a.] Elberfeld 1861; Gedruckt bei Sam. Lucas [Stadtarchiv Mönchengladbach, Kopie und Orig in P3] nennt Wohnort Mönchengladbach 1861 Lantzendörffer F. Bürgermstr. a.D. Rosenstraße 27d.
    Im gleichen Adressbuch werden Gebr. Castringius IV II72 Rheinstraße und Heinrich Castringius genannt. Quelle: Ancestry
    Berlin Zivilstandsreg.: Der Königl. Baurath Joh. Carl Ludwig Friedrich Lantzendörfer 52 Jahre 4 Mon. geboren in Schwelm, verheiratet mit Luise Victoria Karoline Sophia geborenen Leonhardi, Sohn des Bürgermeister a.D. Friedrich Lanzendörfer und der Ehefrau Bertha geb. Mund beide an unbestimmtem Orte verstorben, zu Berlin am 5.Juli 1889 verstorben. Urkunde bei Ancestry Lesungen aus Kirchenbüchern:
    Castringius
    Trauungen 1791-1807, Bd. 34:
    Copulati d 20ten August 1795, Dom:11 post Trinitatis, 41. Auf erhaltene königliche aller gnädigste Dispensation von dreimaligen Aufgebot werden hirmit ein für allemal proclamiert Herr Ludewig Castringius Doctor Medicinae hirselbst, des Herrn August Castringius königlicher Criminal=Richter zu Altena, ehel. Sohn, mit Demoiselle Louise Theodora Sternenberg des Herrn Johann Henrich Sternenberg Kaufmanns hirselbst ehel. Tochter.
    Beerdigungen 1820-1850 Bd.62: Gestorben 7.Juni 1838, beerdigt 10.Juni, Castringius Ludwig Doctor Medicine, Ehemann … Luise geborene Sternenberg, 66 Jahre, hinterläßt eine Ehefrau und vier großjährige Kinder.
    Heirat 1810-1823: Copuliert 27.Juni 1811, Der Kaufmann Herr Christianus Leopold Burbach hirselbst des Herrn Johann Christian Burbach in Gummersbach ehel. Sohn mit der Demoiselle Johanna Maria Wilhelmina Braselmann, des Kaufmanns Herrn Johann Peter Braselmann, gewesener Provisores und Kirchmeister unserer Gemeinde hirselbst ehel. Tochter.
    Westfalenlexikon 1832-1835: Schwelm, Rentrop Friedrich Arnold Rentrop Eisen- und Stahlwaarenhandel;
    Dom. Cantate den 3ten Mai 1833: 57. Der Kaufmann Herr Friedrich Arnold Rentrop hirselbst, des Kaufmanns Herrn Friedrich Arnold Rentrup hirselbst ehel. Sohn, mit Jungfrau Julie Burbach, des Kaufmannes Herrn Christian Leopold Burbach in Möllenkotten ehel. Tochter. / 32-21 J. copuliert 23.Mai. [Julie Burbach geboren 13.Aug.1812]
    Bei Amalia Christiana Susanna Maria Lanzendörfer geboren 30.8. getauft 5.5.1784 wurde als Patin: Fr. Susanna Catharina H. Burbach zu Gummersbach Eheliebste genannt. Dabei handelte es sich um einen weiteren Familienzweig: Heirat 4.July 1776 Herr Joh. Christian Burbach, weyl. Herrn Joh. Henrich Burbach und frau Wilhelmina Henriette Schöler, gewesene Eheleute zu Verr im bergischen nachgel. ehel. Sohn hierselbst und Jungfer Susanne Catharina Ising, Herrn Joh. Moritz Ising Pastor et Minist. Senior und frauen Marien Margarethen Strohn ehel. Tochter hirselbst allhier JND copul. Verr bei Wiehl – auch hier gab es die Söhne Carl Leopold 1784 und Christian Leopold Burbach 1780.
    Bei der Taufe 1784 des Christian Leopold Burbach wurde Carl Abraham Lanzendörfer als: H.Schultheiß Carl Friedrich Wilhelm Lanzendörfer zu Hamm in Hachenburg eingetragen. Zurück
  21. Amtsblatt der Preuß. Regierung zu Koblenz 1840;
    Winkler Leutnant a.D., gestorben 22.Febr.1840
    , Amtsblatt Koblenz;
    Winkler, Heinrich, Bürgermeister und Premierleutnant a. D.
    in Adressbuch für 1834, Kreis Altenkirchen, Bartolosch Heimatjahrbuch Altenkirchen 1991;
    Einwohnerbuch Hilgenroth/Altenkirchen: Heinrich Winkler Tod 21.2.1840, verheiratet mit Gertrude Köhler, Tochter Theresia starb 7.3.1842 RK, Sohn Theodor Eduard starb 16.3.1838 RK.- RK=Röm.Katholisch. Zurück
  22. Amtsblatt der Preuß. Regierung zu Koblenz 1847. Zurück
  23. Amtsblatt der Preuß. Regierung zu Koblenz 1859;
    Ev. Kirchenbuch Hamm:
    Heirat 1859: Johann Carl Schwarz Bürgermeister zu Hamm in der Gemeinde Hamm, geboren 3.Decembr.1819, Sohn von Johann Andreas Schwarz und Dorothea Wilhelmina geborene Blumenthal zu Fürstenwalde, beide todt mit Maria Franziska Burg aus Coblenz, geboren
    11.Juni 1832, Tochter von Franz Burg und Gertrud geborenen Moser/n aus Coblenz, beide noch am Leben. Procl. am 1.8.u.15.Mai, Dimittiert den 6.Juni, Pfarrer Schütte zu Coblenz Ehrenbreitstein.
    In Hamm wurden von 1860-1868 fünf Kinder des Ehepaares Schwarz geboren. Zurück
  24. LHAKo Best. 345, 010 Nr. 1, Seite 372. Zurück
  25. LHAKo Best. 345, 010 Nr. 1, Seite 131. Zurück
  26. LHAKo Best. 345, 010 Nr. 2, Seite 149. Zurück
  27. LHAKo Best. 345, 010 Nr. 2, Seite 560. Zurück
  28. LHAKo Best. 345, 010 Nr. 2, Seite 600. Zurück
  29. LHAKo Best. 345, 010 Nr. 1, Seite 42. Zurück
  30. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz. Zurück
  31. Anhäuser, Karl-Erich: Ludwig Raiffeisen – ein preußischer Bergbeamter. Heimatjahrbuch Altenkirchen 2020. Weitere Informationen: Anhäuser, Karl-Erich: Amalie Raiffeisen – Tod und Begräbnis der Raiffeisen-Mutter. Heimatjahrbuch Altenkirchen 2021. Zurück
  32. Christian Ludwig Gottlieb, geboren 8.3.1770 Idar, Heirat 22.7.1794 mit Justina Wilhelmine Schmidt in Winnigen, Tod 28.Dez.1816 Winningen;
    Sophia Louise Gottlieb geboren 1796 in Winningen, Heirat 7.Sept.1817 Carl Philipp Bast, geboren 1788 und gestorben 5. Juli 1847:
    Carl Philipp Bast geboren 6. Aug, Taufe 11. Aug 1788 in Pleizenhausen Vater: Johann Peter Bast Pfarrer dahier und Maria Philippina [Paniel] dessen Gattin.
    Uni Heidelberg, Pleizenhausen 1807-1810, Pleizenhausen 1810-1831, Daaden 1831-1847, gestorben 5.7.1847 Daaden
    2. Februar 1820 Johann Friedrich Wilhelm Volmer Medizin Doctor, District=Arzt dahier Ritter des eisernen Kreuzes, Sohn Peter Georg Volmer und Rebekka Schumann zu Stade bei Homburg Henriette Friederike Gottlieb - Heirat in Remagen; weitere Tochter von Christian Ludwig Gottlieb. Zurück
  33. Der Apotheker Georg Christian Storck (ca.1795-24.3.1884 Remagen) war verheiratet mit Karoline Henriette Jungk. Zurück
  34. Montag 7. Mai 1962 Rhein-Zeitung, im Kreisarchiv Altenkirchen. Zurück
  35. Krebs, Willi: Aus dem Leben Friedrich Wilhelm Raiffeisens. Berlin 1918, S. 13 und 18. Zurück
  36. Landeshauptarchiv Koblenz, Außenstelle Gondorf. Zurück
  37. Krebs, Willi: Aus dem Leben Friedrich Wilhelm Raiffeisens. Berlin 1918 S. 13 und 18. Zurück