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Altar

Aufsatz auf dem Opfertisch.

Von lat. altaria, "Aufsatz auf dem Opfertisch", später abgeleitet von lat. altus, "hochragend", "erhaben", "geheim". 
Die erste christliche Ausführung des Altars war tischförmig, später auch block-, kasten- oder sarkophagförmig. Der Altar besteht gewöhnlich aus dem Altarblock (Stipes = fester Pfahl, Holzblock), auf der die Altarplatte (Mensa = Tisch) aufliegt. Die Verkleidung des Stipes wird als Antependium bezeichnet, die Rückseite oft auch als Dorsale. In weiterer Folge ging der rückwärtige Altarabschluss meist in einen Aufbau (Retabel) über. Diese sich nach oben fortsetzenden Altarabschlüsse waren seit dem 4. Jahrhundert oft als Reliquienschreine ausgebildet und wurden im oberen Teil ab dem Mittelalter mit Tafelbildern geschmückt. In der Spätgotik fanden mehrteilige Ausführungen Verwendung, und es entstanden die so genannten Flügel- oder Wandelaltäre, die vom 14. bis zum 16. Jahrhundert vorkommen. Bei diesem mit geschnitzten oder gemalten Bildern geschmücktem Altaraufsatz sind an den mittleren, feststehenden Altarschrein bewegliche Seitenflügel angesetzt. Frühe Altare wurden bisweilen von Baldachinen überdacht (Ziborium).

(Text: Stefan Grathoff)

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