Boppard am Mittelrhein

Kulturdenkmäler in Boppard

Adelshöfe

Insgesamt elf Adelshöfe des Mittelalters bzw. der frühen Neuzeit sind heute noch in Boppard nachweisbar. Dazu gehören: Hof der Ritter von Schwalbach, der Eltzerhof, der Hildesheimer Hof, der Hof der Herren Boos von Waldeck, der Wasserfasshof, der Hof zum Rebstock, der Hof der Herren von Ehrenberg, der Hof der Beyer von Boppard und der Hof unter den Juden. Der Jakobsbergerhof und der Nonnenheckhof lagen außerhalb der Stadt.

Alte Pfarrkirche (Hirzenach)

Das südöstlich der ehemaligen Propsteikirche gelegene heutige Wohnhaus ist sehr wahrscheinlich die alte, in gotischer Zeit erneuerte und seit dem 17. Jahrhundert profanierte Pfarrkirche St. Bartholomäus.

Borromäerinnen-Kapelle

In dem Krankenhaus gegenüber der Karmeliterkirche (Karmeliterplatz) befindet sich im ersten Stock eine schöne und schlichte Kapelle mit einem gemaltem, mittelrheinischem Altaraufsatz (um 1500) und einer guten Reliquiare der Rokokozeit.

Bronzezeitlicher Grabhügel (Buchholz)

Boppard-Buchholz, Rhein-Hunsrück-Kreis Zu besichtigen: Die größtenteils abgetragene Hügelgräbernekropole liegt innerhalb einer umzäunten Industriefläche.

Burg Weiselstein (Rheinbay)

Die Burg Weiselstein, in der Nähe von Rheinbay in Richtung Weiler gelegen, wird 1454 genannt (uff dem Schloss Weiselstein).

Bürgerhäuser

Die ältesten Fachwerkhäuser, heute meist verputzt, haben sich in der Nähe von St. Severus auf der Nordseite des Marktplatzes, in der Unteren Marktstraße, in der Kronengasse und in der Eltzerhofstraße erhalten.

Christuskirche

Bis um 1800 lebten im katholischen Boppard keine evangelischen Christen. Bedingt durch die Bevölkerungswanderungen in den Zeiten der Industrialisierung und aufgrund des Anschlusses von Boppard an das (evangelische) Königreich Preußen, siedelten sich wieder Protestanten in Boppard an. 1844 wurde die evangelische Gemeinde gegründet und 1850-52 die dazugehörige Kirche gebaut.

Eltzer Hof

Der ehemalige Eltzer Hof ist ein zweistöckiger Putzbau mit Mittelgiebel und Mansarddach. Er wurde Anfang des 18. Jahrhunderts mit der Rückwand an die römische Stadtmauer gesetzt. Das Rückhaus (rechtwinklig zum Hauptbau) ist mit der Jahreszahl 1566 bezeichnet, die Stürze der Doppelfenster im Erdgeschoss sind nach der in Trier und an der Mosel verbreiteten Art mit reichem Blendmaßwerk verziert.

Evangelische Kirche (Holzfeld)

Erstmals erwähnt wird eine Dorfkirche im Jahr 1475. Holzfeld gehörte ursprünglich zur alten Pfarrei St. Goar, heute ist das Gotteshaus Filiale der Pfarrei Hirzenach. Nach Einführung der Reformation 1527 wurde die Kirche evangelisch.

Fachwerkhäuser (Herschwiesen)

Die Häuser in der Kirchstraße Nr. 21 und "In der Hohl/Schulstraße" Nr.1 verdienen besondere Beachtung. Das Haus Nr. 21 südlich der Kirche stammt aus dem 17.Jahrhundert und ist ein zweigeschossiger Fachwerkbau. Das Haus Nr. 1 in der Hohl ist ebenfalls zweigeschossig und stammt aus dem 18. Jahrhundert.

Fränkische Gräber

Zu besichtigen: Fränkischer Grabstein an der St. Severuskirche und fränkische Gräber im Archäologiepark an der Kastellmauer südlich des Marktplatzes von Boppard.

Franziskanerkloster

Im Jahr 1623 gab der Trierer Kurfürst Lothar von Metternich dem Franziskanerorden die Erlaubnis, sich in Boppard niederzulassen. Die Franziskaner errichteten zwischen 1683-1686 eine Klosterkirche in gotisierendem Barock. Heute ist in den ehemaligen Klostergebäuden die Bundesakademie für Öffentliche Verwaltung untergebracht, die seit 1987 in Boppard ansässig ist.

Hellerwald (Grabhügel)

Der bronzezeitliche Grabhügel von Boppard-Hellerwald wurde erst vor kurzem ausgegraben. Der Hügel hatte einen charakteristischen Steinkranz, eine Zentralbestattung und enthielt typisches Fundmaterial.

Hubertuskapelle (Oppenhausen)

Die katholische St. Hubertuskapelle wurde erst spät, nämlich 1960 errichtet. Sie befindet sich neben dem noch heute betriebsfähigem Backhaus.

Humperdinck-Schlösschen

Das Schlösschen am Fuße des Bopparder Kreuzberges entstand Ende der siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts auf Veranlassung des Otto Verhagen aus Köln. Später gehörte das herrschaftliche Gebäude unter anderem Prinz Erich-Hermann zu Waldeck-Pyrmont (Hannover), ehe es dann von Julius Seyffardt an Engelbert Humperdinck verkauft wurde. Heute ist das Gebäude von mehreren Mietern bewohnt und neuerdings tagt hier die im Oktober 1991 gegründete Engelbert Humperdinck-Gesellschaft e.V.

Jakobsbergerhof

Der Jakobsbergerhof (3 km nördlich von Boppard) entstand im Zusammenhang mit dem Kloster Peternach. Laut Amtsbeschreibung vom Jahr 1784 umfasste der Hof 172 Morgen 70 Ruten Ackerland, 3 Morgen 83 Ruten, die mit dem Kloster Marienberg strittig waren, 135 Ruten Wiesen, 1 Weingarten mit 7.461 Stöcken. Im 19. Jahrhundert war der Besitz ca. 300 Morgen groß.

Karmeliterkloster

Die Gründung des Klosters - es wurde 1265 zum ersten Mal genannt - ist nach Köln die älteste dieses Ordens im Rheinland. Die Karmelitekirche ist eine um 1320 errichtete Kirche des ehemaligen Karmeliterklosters. Seit 2002 gehören die Karmeliterkirche und das ehemalige Gebäude des Klosters zum UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.

Kleeburg (Weiler)

Die verschwundene Burg bei Weiler in Boppard wird im Jahr 1315 erstmals genannt. Damals war sie Stammsitz des Niederadelgeschlechts von Wilre.

Kloster Marienberg

Das ehemalige Benediktiner-Nonnenkloster liegt am Berghang südöstlich und außerhalb der mittelalterlichen Stadt. Heute steht noch die 1739-53 nach Plänen des aus Tirol stammenden Architekten Thomas Neurohr errichtete barocke Klosteranlage.

Kloster Peternach

Das ehemalige Kloster Peternach stand an der Stelle des heutigen Jakobsbergerhofes.

Kreuzberg-Kapelle

Die Kapelle auf dem Kreuzberg wurde zwischen 1709-24 als Endpunkt eines Kreuzweges errichtet. Das Gebäude ist rechteckig und zweiachsig, außen ist es mit Strebepfeiler versehen. Das Kreuz stammt aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, Maria und Johannes aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, das Vesperbild ist jünger (Anfang 18. Jahrhundert).

Kurfürstliche Burg

Als der Trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg im Jahr 1327 Boppard eroberte, wehrten sich die Stadtbewohner auch in den folgenden Jahren gegen die auferzwungene Herrschaft. Deshalb ließ der neue Stadtherr um 1340 eine Burg errichten, um den widerspenstigen Städtern auch symbolisch seinen Herrschaftsanspruch zu verdeutlichen. So entstand an der nordöstlichen Ecke der römischen Kastellanlage ein befestigter quadratischer Wohnturm.

Kurhaus (Bad Salzig)

Im Kurgelände befindet sich eine Plantanenallee sowie die Trink- und Wandelhalle. Schon im 18. Jahrhundert waren die kohlensäurehaltigen Salzquellen erschlossen worden. Der ostpreußische Hauptmanns i.R. Theodor Hoffmann hatte dann zwischen 1902 und 1905 zwei Quellen bohren lassen, die Barbaraquelle (280 m tief) und die Leonorenquelle.

Mittelalterliche Landwehr

Auf den Höhen oberhalb von Boppard zieht eine Landwehr in West-Ostrichtung etwa 400 lang nach Westen zum steil abfallenden Rand des Thomastales hin. Der weitere Verlauf der Landwehr nach Osten wurde durch den Bau der A61 und die Ansiedlung Pfaffenheck zerstört, ist hie aber noch zu beobachten. Vermutlich reichte die Landwehr etwa 1,2 km weit bis an das Alkener Bachtal und sperrte den Nord-Süd verlaufenden Höhenrücken an der Schmalstelle zwischen beiden Tälern ab.

Pfarrhaus (Herschwiesen)

Das Pfarrhaus wurde wohl um 1600 erbaut. Im 18. Jahrhundert wurde es verändert und 1930 nach Norden erweitert. Sehenswert ist eine aus Eiche gefertigte Wendeltreppe, bei der der Treppenlauf um 1715 hinzugefügt wurde.

Pfarrhaus/Propstei (Hirzenach)

Der stattliche Barockbau von acht zu fünf Achsen mit Mansarddach zeigt an der Rheinfront einen Dreiecksgiebel. Das Gebäude stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und verfügt innen über eine sehenswerte Treppe.

Prähistorische Höhenburg (Hirzenach)

Die vorzeitliche Befestigungsanlage auf der Höhe über Hirzenach (Richtung Bad Salzig) wurde zum Denkmal erklärt. Bei der Anlage handelt es sich um eine für das Mittelrheingebiet charakteristische prähistorische Höhenbefestigung. Man nimmt an, dass die Anlage zu einem nicht genau bekannten Zeitpunkt als Rückzugsort der umwohnenden Bevölkerung eingerichtet wurde.

Propstei Hirzenach (Hirzenach)

Die Propstei Hirzenach ist eine Tochtergründung der Benediktinerabtei Siegburg und wurde im Zuge der Säkularisation im Jahr 1803 aufgelöst. Es handelte sich bei Hirzenach um die erste Klostergründung im Gebiet des so genannten Bopparder Reiches.

Rathaus

Der zweigeschossiger Backsteinbau wurde zwischen 1884-1885 von Paul Rowald errichtet. Die Anlage des Gebäudes mit Freitreppe und Portal auf hohem Sockelgeschoss und reich gegliederten Fenstern im oberen Stockwerk hat den italienischen Renaissancepalast zum Vorbild.

Rauschenburg (Oppenhausen)

Die Rauschenburg im Ehrenbachtal, etwa 2 km abseits des Ortes Oppenhausen, war eine Trutzburg gegen die Burgen Sooneck, Waldeck und Ehrenburg, die alle drei in der näheren Umgebung Oppenhausens liegen. Erzbischof Balduin von Trier hatte sie 1332 während der Eltzer Fehde (1331-1336) bauen lassen.

Ritter Schwalbach-Haus

Das spätgotische Burghaus des Rittergeschlechts Schwalbach aus dem 15. Jahrhundert wurde an die Stadtmauer angebaut. Es wurde 1985-1987 restauriert und in der ursprünglichen Gestalt des 15. Jahrhunderts wiederhergestellt.

Römische Siedlung

Das Mittelrheingebiet war wegen seiner günstigen Bedingungen schon seit frühesten Zeiten relativ intensiv besiedelt. In den letzten Jahrhunderten vor Christi Geburt war diese Region am Mittelrhein geprägt von der Hunsrück-Eifel- und der Laténekultur, jener hochentwickelten Zivilisation der Kelten. Im NW von Boppard ist eine römische offene Straßensiedlung, ein vicus, bekannt, der an der Südseite der großen Rheinschleife, dem heutigen Bopparder Hamm, gelegen hatte.

Römisches Kastell

Der archäologische Park befindet sich an der Angertstraße und zeigt 55 Meter römische Mauer mit Türmen im Originalzustand. Das stark befestigte römische Kastell wurde wohl nach dem Alemanneneinfall im Jahr 350 ca. 1 km östlich des römischen vicus errichtet. Die Umfassungsmauern ragen heute zum Teil noch in eine Höhe von bis zu 9 m auf.

St. Aegidius (Bad Salzig)

St. Aegidius von St. Gilles, einer der 14 Nothelfer, ist der Schutzpatron der Gemeinde. Erstmals erwähnt wird eine Ägidiuskapelle in Salzig im Jahr 1275. Die Kapelle taucht auch in einem um 1290 entstandenen Schenkungsbuch („Liber Donationum“) auf, hat aber wahrscheinlich schon damals geraume Zeit bestanden (10. Jahrhundert?).

St. Bartholomäus (Hirzenach)

Bei der Kirche handelt es sich um die ehemalige Benediktiner-Propsteikirche St. Maria und Johannes Evangeliste. Die Propstei, neben der eine ältere Kapelle bestehen blieb, ist wohl vor dem Jahr 1100 eingerichtet worden.

St. Martin

Die neben einem fränkischen Gräberfeld gelegene Martinskirche wird erstmals im Jahr 911 urkundlich erwähnt. 1489 wurde die Institution in ein Franziskanerinnenkloster umgewandelt. Zwischen 1766-1768 erfolgte der Neubau der heutigen Kirche.

St. Pankratius (Herschwiesen)

Anstelle eines 1241 erwähnten Vorgängerbaues wurde die katholische Pfarrkirche Kirche 1744-46 durch den Tiroler Baumeister Johann Neurohr errichtet.

St. Peter (Weiler)

Die Kirche St. Peter in Ketten war in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts in romanischem Stil erbaut worden. Das Hauptschiff wurde in gotischer Form errichtet.

St. Sebastian (Buchholz)

Die katholische Kirche St. Sebastian wurde 1896-98 erbaut. Wie das alte Schulhaus in Buchholz, so besteht auch der Sockel der katholischen Kirche, die seit der Erbauung des neuen Pfarrzentrums ungenutzt bleibt, aus Bruchsteinen.

St. Sebastian (Rheinbay)

1897 erfolgte der Bau der Kirche St. Sebastian. Die heutige katholische Filialkirche wurde als neoromanische Saalkirche mit eingezogenem, dreiseitigem Chorschluss aus unverputzten Bruch- und Backsteinen erbaut.

St. Severus

Die ehemalige Stiftskirche St. Severus ist seit 1804 katholische Pfarrkirche. Ursprünglich (bis 1225) war die Kirche den beiden Heiligen St. Peter und St. Johannes geweiht. Eine erste, wahrscheinlich im 5. Jahrhundert in die Ruine des römischen Kastellbades gebaute frühchristliche Kirche wurde in karolingischer Zeit durch Brand zerstört und Ende des 10. Jahrhunderts durch einen Rechteckbau auf neuen Fundamenten ersetzt.

Stadtbefestigung

Bis in das 12. Jahrhundert hinein bildete die geschlossene Stadtbefestigung des immer noch erhaltenen römischen Mauerrings den Schutz der darin wohnenden Bevölkerung. Neben einigen römischen Resten sind auch von der mittelalterlichen Stadtbefestigung beträchtliche Teile erhalten. Die erste Stadtmauer (12. Jahrhundert), die das vor der römischen, rheinseitigen Mauer gelegene Fischer- und Kaufmannsviertel ("Friesenviertel") umschloss, wurde nach 1327 vom Trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg verstärkt und um die Ober- und Niederstadt erweitert.

Steinernes Kreuz

Am Rhein stehen zwei steinerne Kreuze. Das eine steht oberhalb der Stadt, stammt aus dem Jahr 1620 und wurde 1947 grundlegend erneuert. Das andere, unterhalb der Stadt, datiert von 1739.

Templerhaus

Das Templerhaus wird 1234 erstmals erwähnt. Das ursprünglich turmartige dreigeschossige Haus hat Giebel auf den Schmalseiten. Das Gebäude wurde bei Umbauarbeiten im 19. Jahrhundert verfremdet. In der Westwand befinden sich drei spätromanische Doppelarkadenfenster mit Kleeblattbogen- bzw. Rundbogenrahmung.