Dachsenhausen am Mittelrhein

Die Evangelische Kirche

1833 musste die evangelische Kirche in Dachsenhausen wegen Baufälligkeit und Einsturzgefahr abgerissen werden. Der Neubau ersetzte eine Kapelle aus vorreformatorischer Zeit, die schon im Jahr 1357 in einer Urkunde Erwähnung findet. Diese wurde mehrmals umgebaut und erweitert; zuletzt durch einen neuen Kirchturm, der zwischen 1712 und 1714 errichtet wurde und den Gottes-dienstraum und die Männerempore erweiterte.

Dieser Turm blieb aufgrund seiner Stabilität im Jahr 1833 stehen. Geplant wurde der Neubau vom nassauischen Landbaumeister Eberhard Philipp Wolff (1773-1843) aus Wiesbaden. Er wollte eine Kirche im (spät)klassizistischen Stil bauen. Dabei kam ihm der vorhandene Turm sehr gelegen, weil er aufgrund der Platzverhältnisse der Gemeinde vorschlagen konnte, den Neubau – anders als die alte Kirche – westlich vor den Turm zu stellen. So hatte er freie Hand, die Westfront des Kirchsaals ganz im Stil eines antiken Tempels mit Säulenportikus zu gestalten.

Die Kirche wurde aus heimischem Bruchstein in sehr kurzer Zeit errichtet und am 15.6.1834 feierte man die Grundsteinlegung. Kurze Zeit später, am 15.9.1834, legte der Zimmermann das Dach auf, das noch vor dem Winter mit Schieferplatten gedeckt wurde.

Der Innenausbau geschah im folgenden Jahr, in dem auch der Ortspfarrer Thomae starb (4.5.1835). Zur Kircheinweihung wartete man auf dessen Nachfolger Hegmann, die am 18. Oktober 1835 im Rahmen eines großen Festgottesdienst stattfinden konnte. Man taufte an diesem Tag auch ein Kind und sorgte dafür, dass eine Trauung stattfand – auch wenn man dafür im eigenen Dorf niemand hatte und sich Baby und Ehepaar aus Nachbarorten besorgen musst

NACHWEISE

Verfasser: Paul Martin Clotz

Literatur:

  • Clotz, Paul Martin: Chronik des Dorfes Dachsenhausen. Dachsenhausen 2008.

Erstellt: 18.02.2009