Spay am Mittelrhein

Grundbesitzer in Spay (Nieder- und Oberspay)

Boos von Waldeck

Die Familie verfügte im 17./18. Jahrhundert über Streubesitz in Spay.

Erzbischöfe von Köln

Der Besitz der Kölner Kirche in Niederspay stammt vermutlich aus einer Schenkung König Dagobert (gest. 663). 1247 durch Domkapitel von Domdekanie gekauft. 1718 besaß die Kölner Kirche 497 Weinstöcke, noch 1784 sind Weinberge in Niederspay erwähnt. In Oberspay wird 1330 eine Lehnsauftragung von Gütern (Boppard) bekannt. Um 1500 verfügte Kurtrier über sechs Weinberge, 1652 über Zinseinkünfte, 1662 und 1784 ist Grundbesitz erwähnt. 1718 besaß die Trierer Kirche noch 8.675 Weinstöcke in Oberspay.

Erzbischöfe von Trier

Grundbesitz der Trierer Kirche wird 1718 erwähnt.

Freiherren vom Stein

1662 als Grundbesitzer erwähnt.

Freiherren von Pfeil:

Erben der Familie von Wasserfaß; 1662, 1784 als Grundbesitzer in Oberspay erwähnt. 1718 besaß die Familie 5.482 Weinstöcke.

Freiherren von Stebrode

1650 als Erben des Hofs des ehemaligen Klosters Brunnenberg bzw. der Junker von Langenbach erwähnt. 1718 besaß die Familie 10.814 Weinstöcke.

Grafen von Eppstein

Die Familie war in Peterspay begütert.

Grafen von Katzenelnbogen

Die Grafen hatten in Niederspay einen Hof. Dieser fiel nach dem Aussterben des Grafenhauses 1479 an die Landgrafen von Hessen (ab 1623 Linie Hessen-Darmstadt).

Grafen von Nassau-Saarbrücken

Erben der Grafen von Sponheim. Der Besitz wurde 1562 an Specht von Bubenheim verlehnt; 1615 an die Freiherren von Stein zu Nassau verpfändet. 1747 vom nassau-saarbrückischen Amtmann wieder in Besitz genommen. 1718 besaß die Familie 355 Weinstöcke in Nieder- und 8.580 Weinstöcke in Oberspay. Letztere waren an 44 Hubner ausgegeben. Der Fürst von Nassau-Weilburg und Saarbrücken ist 1784 als Besitzer von Weinbergen erwähnt.

Grafen von Sponheim

Erben der Herren von Bolanden; Nach dem Aussterben der Grafen fiel der Besitz an die Grafen von Nassau-Saarbrücken.

Herren von Bolanden

1194/98 ist Friedrich von Uffingen als bolandischer Lehnsmann in (Ober-)Spay erwähnt. Dieser wurde dann (spätestens 1376) den Pfalzgrafen zu Lehen aufgetragen. Im Jahr 1400 erscheint ein Weinberg als pfalzgräfliches Lehen des Philipp v. Rheinberg.

Herren von Breidbach-Bürresheim

Die Familie ist 1662 als Grundbesitzer erwähnt. Die Familie besaß 1718 in (Ober-)Spay 4.185 Weinstöcke. Herren von der Ecken 1662 als Grundbesitzer in (ober-)Spay erwähnt. Herren von Hontheim 1784 als Besitzer von Weinbergen erwähnt.

Herren von Kruft

 

Güter der Familie werden im 18. Jahrhundert erwähnt.

Herren von Langenbach

Der Hof des aufgehobenen Klosters Brunnenberg wurde 1535 von den Landgrafen von Hessen-Kassel an die Junker verkauft; durch Erbe 1650 an Freiherr von Stebrode.

Herren von Reiffenberg

1585 wurde die Familie durch die Landgrafen von Hessen mit dem Dinghof zu Niederspay belehnt. Der Fraßhof oder Fahrhof bestand aus einem Hofhaus in Niederspay sowie aus Feldstücken und Weinbergen in Nieder- und Oberspay, Brey und Braubach. Der Besitz wurde vor 1639 an Wilhelm Heidger verpfändet und 1668 an das Kloster Oberwerth zu Koblenz verkauft.

Herren von Rheinberg

1402 Dinghof des Philipp von Rheinberg als katzenelnbogisches Lehen erwähnt. Nach dem Aussterben der Familie wurde der Besitz 1420 an die Freiherren von Reiffenberg verlehnt.

Herren von Schöneck

Weinberge in Oberspay 1267 als allodialer Besitz, vor 1383 als Lehen der Herren von Isenburg belegt.

Herren von Spay

1228 Übertragung eines Weinbergs in Oberspay an das Kloster Eberbach mit Zustimmung der Lehensherren von Greiffenclau; 1236 Besitz an das Kloster Eberbach verkauft. Um 1250 ist die Familie im Besitz eines Lehens der Grafen von Eppstein.

Herren von Sterrenberg

Hofgut von bolandischem Besitzern ausgegliedert, 1296 dem Martinsstift/Worms geschenkt; vom Martinsstift als Lehen an die von Sterrenberg zurückgegeben; Als die Familie um 1400 ausgestarb, ging das Erbe zum Teil an die Schenken von Liebenstein.

Herren von Waldeck:

Um 1300 als Grundbesitzer in Spay erwähnt

Hospital St. Nicolaus/Tr.:

1302 sond Hospitalsweinberg erwähnt.

Jesuiten-Kolleg in Koblenz

Im 17./18. Jahrhundert als Besitzer von Gütern und Renten belegt.

Karmeliterkloster Boppard

Das Kloster verfügte 1718 in Niederspay über 5.611 Weinstöcke. In Oberspay lagen 1440 Güter der Junker von Helfenstein; Besitzerweiterung 1541/53; Besitz wird auch im Inventar des Klosters von 1694 erwähnt. Im Jahr 1718 verfügte das KLoster über 18.854 Weinstöcke in Oberspay. Weinberge werden 1784 erwähnt. Sie werden 1797 an 18 Pächter verlehnt.

Kloster Altmünster in Mainz

Einkünfte des Klosters sind Ende des 12. Jahrhunderts erwähnt.

Kloster Brunnenberg:

Der Dinghof des Klosters Brunnenberg in Niederspay stammt aus eppsteinischem bzw. katzenelnbogischem Besitz. Der Hof wird 1343 genannt. Das Kloster wurde 1535 von den Landgrafen von Hessen-Kassel aufgehoben, der Hof wurde an den Junker Joh. von Langenbach verkauft.

Kloster Eberbach

1221 Kauf der Güter des Klosters Gottesthal in (Nieder-)Spay; Schenkung 1318; 1320/22 Güter erwähnt; 1718 besaß das Kloster 3.783 Weinstöcke; Der Besitz des Klosters wurde Ende des 18. Jahrhunderts durch die französische Besatzungsverwaltung eingezogen. Im Jahr 1803 wurde das Niederspayerer Gut (0,34 ha Weinberg, 1,73 ha Land) versteigert.

Kloster Fulda

Im Jahr 821 ist Besitz des Klosters in Spay erwähnt; bis ca. 1200 größtenteils an die Lehensinhaber (Rheingrafen, Herren v. Bolanden) verloren.

Kloster Gottesthal

Die Güter des Klosters wurden 1221 an das Kloster Eberbach verkauft.

Kloster Irmin zu Trier

Im Jahr 646 Besitzübertragung durch König Dagobert; 816 durch Ludwig den Frommen bestätigt.

Kloster Kamp

1794 ist ein Verkauf von Weinbergen bezeugt.

Kl. Nonnenwerth

Der Besitz von Weingärten wird dem Kloster 1143 von Erzbischof Arnold von Köln best.

Kloster Marienberg in Boppard

1297 wurden Güter bei Spey von Ida von Virneburg an das Kloster abgetreten; Güterschenkung 1332; Güter in Oberspay gehörten zum Peterspayer Hof des Klosters; 1718 besaß das Kloster noch 1.123 Weinstöcke in Niederspay. Mit 30.000 Weinstöcken in Oberspay um 1700 war das Kloster größter Grundbesitzer dort.; 1718 zählte man 40.279 Weinstöcke;1727 gab es Streit zwischen dem Kloster und der Gemeinde Oberspay wegen der Waldgrenze.1784 Besitz in Peterspay sowie Ackerland und Wiesen erwähnt. Wald Nonnenheck (Gemarkung Osterspay) mit 115 Morgen.

Kloster Rolandswerth

1143 kam das Kloster durch den Erzbischof von Köln an Grundbesitz in Spay.

Kloster Springiersbach:

1193 sind Haus und Weingüter im Besitz des Klosters bezeugt.

Kloster St. Oswald in Oberwerth bei Koblenz

Der Hof des Klosters wurde 1668 von den Herren von Reiffenberg gekauft (Fraßhof); 1718 besaß das Kloster 8.932 Weinstöcke. (Zum Hof in Niederspay gehörten 1718 2.657 Weinstöcke. ), Güterverzeichnis 1719; 1722 Hof an 18 Gehöfer verlehnt; 1784 Hofhaus und Güter erwähnt. Der Besitz wurde Ende des 18. Jahrhunderts von den siegreichen Franzosen eingezogen. Im Jahr 1803 wurde das Gut (Haus, Bering, 0,80 ha Weinberg, 1,01 ha Land, 0,13 ha Buschholz) verkauft. 1804 wurde ein Gut (0,24 ha Weinberg, 0,06 ha Wiese) versteigert.

Landgrafen von Hessen-Darmstadt

1662 sind die Landgrafen als Grundbesitzer in Oberspay erwähnt, ebenso 1784. Im Jahr 1718 verfügten die Landgrafen über 2.469 Weinstöcke

Pastor in Boppard

1718 besaß der Pfarrer aus Boppard 3.433 Weinstöcke in Niederspay und 2.509 Weinstöcke in Oberspay, der Pastor aus Spay über 1.565 in Oberspay.

Pelz von Boppard:

Die Familie hatte Besitz in Nieder- und Oberspay, so etwa im Jahr 1440 Wingerte im Bopparder Gericht. Dieser besitz wurde an Kölner Bürger weiterveräußert und kam dann an das Kölner Patriziergeschlecht von Wasserfaß. Nach dem Aussterben der Wasserfaß 1541 ging der Besitz an den Kölner Bürgermeister Joh. Pfeil gen. Scharffenstein über. Der Besitz umfasste 1718 4.269 Weinstöcke.

Schenken von Liebenstein

Die Schenken waren Erben der Herren von Sterrenberg; 1491 Besitzverleihung durch Kurtrier. 1718 bestand das Gut aus 1.564 Weinstöcken.

St. Remigius

Beatrix von St. Remigius besaß um 1300 einen Weingarten zu Kyselspey.

Stift Mariengreden/Mainz

Das Stift besaß in Oberspay einige Weingärten.

Stift St. Adalbert/Aachen

Der Besitz des Stifts rührt aus ehemaligem Reichsgut. Der Stiftsbesitz in Speie wurde 1223 durch Kaiser Heinrich VII. bestätigt.

Stift St. Florin/Koblenz

1718 besaß das Stift 1.224 Weinstöcke in Niederspay und 1.151 Weinstöcke in Oberspay.

Stift St. Kastor/Koblenz

Besitz des Klosters, 1344 werden Weinberge erwähnt, gehörte zum Hof des Stifts in Brey; Im 14. Jahrhundert werden zwei Häuser mit Zubehör, im Jahr 1718 Weingärten erwähnt.

Stift St. Kunibert/Köln

Besitz des Stifts in Spay wird 874 in einer gefälschten Urkunde erwähnt. Besitz in Oberspay taucht aber auch in Güterverzeichnissen von 1261/74 bzw. 1288 auf. 1221 ging ein Weingut an das Hohe Stift in Boppard über; 1267 Verkauf von Gütern an das Kloster Marienberg/Boppard.

Stift. St. Martin/Worms

Der Besitz stammte aus Reichsgut, kam als Schenkung an den Bischof von Worms und durch diesen an das Stift (1295); Besitzerwerb 1519; Einkünfte in Propsteirechnung von 1641/42 erwähnt; 1718 besaß das Stift in Niederspay 3.902 Weinstöcke und war 1720 mit 27.000 Weinstöcken größter Grundbesitzer in Niederspay. Die Weinberge gehörten zum Zehnthof des Stifts. Der Besitz wurde Ende des 18. Jahrhunderts von den siegreichen Franzosen eingezogen. Im Jahr 1803 wurde der Zehnthof (Haus, Bering, 0,04 ha Acker, 0,05 ha Land) verkauft. In Oberspay werden 1457 Weinberge in Oberspay an Johann von Eltz verlehnt. 1662 wird das Stift als Grundbesitzer genannt und 1718 waren in Oberspay noch 5.511 Weinstöcke in Stiftsbesitz.

Stift St. Severus/Boppard:

Um 1300 werden Einkünfte des Stiftes in Oberspay erwähnt, 1784 Grundzinsen des Pastorats und der Präsenz des Klosters.Im Jahr 1803 wurden 0,0866 ha Ackerland samt Haus des Klosters versteigert.

Der gesamte geistliche Besitz in Niederspay betrug um 1720 66.552 Weinstöcke, der gesamte adlige Besitz 11.150 Weinstöcke.

In Oberspay gehörte kirchlichen Einrichtungen damals 90.090 Weinstöcke, während der adle 49.150 Weinstöcke sein Eigen nennen konnte.

 

Quelle: Rettinger; dort auch sämtliche Belege; redakt. Bearb. S.G.