Alsenz in der Pfalz

Protestantische Pfarrkirche

Vermutlich existierte schon 893 an der Stelle der heutigen Pfarrkirche eine Kapelle namens St. Maximin, die sich im Besitz der gleichnamigen Trierer Abtei befand. Zwischen 954 und 958 ging der Besitz der Kirche an den Erzbischof von Mainz über, der diese später dem Mainzer Domkapitel übergab. 1353 kam schließlich das Mainzer St. Johanisstift in den Besitz der Alsenzer Kirche.

Während dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit handelte es sich bei der Pfarrkirche um eine Wehrkirchenanlage. Sie war an der höchsten Stelle des Dorfes auf dem Kirchberg errichtet und komplett von Mauern umgeben. Kernstück war der mit 2 Meter dicken Wänden versehen Kirchturm. Die Anlage sollte im Falle eines Angriffs als Zufluchtsort für die Dorfbevölkerung dienen, da die nächste Burg zu weit entfernt war, um dort rechtzeitig Schutz zu suchen.

Mit der Einführung der Reformation 1533 wurde die Kirche zu einer lutherischen Pfarrkirche. Sie wurde 1540 durch einen Brand fast vollständig zerstört, der Wiederaufbau dauerte 75 Jahre und konnte erst 1615 vollendet werden. 1712 und 1739 bis 1741 kam es zu Umbauten und Sanierungen im Inneren der Kirche. 1755/56 wurde das Kirchenschiff ebenfalls umgebaut und renoviert.

Von der mittelalterlichen Wehrkirche ist heute nur noch der dreiteilige spätgotische Chor  mit kräftigen Strebepfeilern und spitzbogigen Maßwerkfenstern erhalten, sowie die Schlusssteine des Turmgewölbes der Sakristei. Die Steine stammen aus der Zeit um 1400 und sind mit dem Wappen des damaligen Pfarrherren Johannes Ecke versehen. Heute sind die Steine in der Nordwand des Chors eingefügt. Ebenfalls gut erhalten ist die mit dem kurpfälzischen Wappen geschmückte neugotische Steinkanzel aus dem Jahr 1533, sowie mehrere reich geschmückte Epitaphien aus der Renaissance- und Barockzeit. Die Orgel auf der Westempore stammt aus dem Jahr 1853.

Seit 1928 steht die Kirche unter Denkmalschutz. 1945 stürzte der Kirchturm aufgrund geologischer Veränderungen ein. Dieses Ereignis kam nicht überraschend, Schäden im Mauerwerk hatten die Einsturz angekündigt. Der Turm wurde neu aufgebaut, 1962 bis 1967 wurde auch das Kirchenschiff neu errichtet und mit neuen Fenstern versehen.

Nachweise

Verfasser: Juliane Märker

Verwendete Literatur:

  • Landesamt Denkmalpflege (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 15: Donnersbergkreis. Bearb. v. Dieter Krienke. Worms 1998.
  • Ortsgemeinde Alsenz (Hrsg.): 1200 Jahre Alsenz. 775-1975. Alsenz 1976.

Erstellt am: 22.11.2013