Hinzweiler in der Pfalz

Die protestantische Pfarrkirche in Hinzweiler

Die protestantische Pfarrkirche in Hinzweiler[Bild: Ernst Schworm]

Hinzweiler gehörte bis zur Reformation dem Kirchenspiel der Hirsauer Kapelle in Hundheim an. Im Jahr 1451 bekam Hinzweiler eine, dem heiligen Antonius geweihte, Kapelle und einen eigenen Priester. Kurz darauf, 1544, wurde diese zu einer lutherischen Pfarrei erhoben, wobei sie zum reformierten Bekenntnis wechselte, nachdem Hinzweiler 1595 in den Besitz des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken kam.

Die Kirche besitzt einen romanischen Glockenturm, der um das Jahr 1600 errichtet worden ist. Dieser weist eine alternierende Eckquaderung auf und wurde über dem mittelalterlichen Chorraum erbaut. Auf der Südseite des dreigeschossigen Turms finden sich Fragmente eines römischen Weihesteins, der die Figur des Herkules zeigt. Die Glockenetage wird von einem spitzen Turmhelm gedeckt und besitzt vier Biforien, durch die das oberste Geschoss von allen Seiten beleuchtet wird.

Nachdem, das sich auf der Westseite befindliche, Langhaus im 18. Jahrhundert bauffällig geworden war, wurde es auf der Nordseite erneut aufgebaut. Der dreiseitig geschlossene Bau weist, wie der Glockenturm, eine alternierende Eckquaderung auf und wird durch Rundbogenfenster auf der Langseite erhellt. Das Ostportal ist mit dem Jahr 1727 datiert. In der Nordwand des Altarraums befindet sich eine Weltgerichtsdarstellung, die aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts stammt. Sie zeigt Maria und Johannes den Täufer vor dem thronenden Christus und einen Zug der Seligen und Verdammten.

Die Ausstattung stammt aus dem Jahr 1886/1887 und ist vollständig erhalten. So finden sich neben der Orgel auch die Kanzel und ein Pfarr- und Presbyterstuhl in der Kirche. Zudem ist zwischen der Kanzel und dem Pfarrstuhl die Grabplatte des ehemaligen Pfarrers Johannes Kuchius (1688-1741) untergebracht. Unter der Emporentreppe liegt die Grabplatte des ehemaligen Oberschultheißen Simon Peter Gervinus, das Deckengemälde stammt von Günther Humbert aus Landau und wurde 1974 fertiggestellt.

Literatur

  • Schüler-Beigang, Christian (Bearb.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 16. Kreis Kusel. Worms 1999.