Hüffler in der Pfalz

Hüffler

0.1.Allgemeine Angaben

Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Glan-Münchweiler

Weitere Wohnplätze: Buchenhof, Eichenhof

Einwohner (2007): 596

Einwohner (2010): 570 


0.2.Lage

Hüffler liegt auf 310 Metern über NN im Bledesbachtal, volkstümlich auch "Saubeeretal" genannt, als Straßendorf an zwei parallel zueinander verlaufenden Straßen, von denen eine als überörtliche Landesstraße Kusel mit Glan-Münchweiler verbindet. Fast parallel zur Ortslage verläuft die Autobahn A 62 Landstuhl -Trier. Das Gelände steigt auf beiden Seiten des Ortes etwas an. Höchste Erhebung ist der Dilmersrech (Dillmesrech), 390 Meter über NN. Diese Anhöhe wird an ihrem höchsten Punkt von der Autobahn A 62 durchschnitten. Im Westen des Ortes steigt das Gelände auf eine Höhe von 370 Metern an. Die Gemarkungen folgender Orte grenzen an die Gemarkung von Hüffler an: im Osten Etschberg, Rehweiler und Quirnbach, im Südwesten Wahnwegen, im Westen Konken und im Norden Schellweiler.

0.3.Gemarkung

Die an sich nicht große Gemarkung erlitt durch den Bau der Autobahn in den Jahren 1938-1941 und 1966-1970 große Einbußen. Dabei wurden zahlreiche Fossilien aus frühen Erdformationen frei gelegt. Doch es erwies sich als ein Nachteil, dass der östliche Teil regelrecht abgetrennt wurde und teilweise nur schwer zu erreichen ist. In den Jahren 1974 bis 1979 führte das Kulturamt eine Flurbereinigung im klassischen Verfahren durch. Dabei wurden der Bledesbach und der Kehlbach begradigt, die Ufer mit Hartsteinen befestigt. Zu einer Änderung der Flurnamen kam es dabei nicht. Das Waldgebiet erstreckt sich hauptsächlich im Hanggebiet rechts des Bledesbach.

 

0.4.Siedlung

Die Bebaungsstruktur erkennen wir bereits auf dem Ortsplan des Urkatasters von 1849. Damals standen die Anwesen lediglich entlang der Landstraße auf rechten Bachseite (Kirchenstraße und Hauptstraße) und an einem Parallelweg jenseits des Bachs (Alte Straße). In der Folgezeit wurden diese beiden Gebiete in der Länge erweitert, es kam zu Querverbindungen und vor allem nach Westen hin zu Erweiterungen. Zwischen den beiden Weltkriegen vergrößerte sich der Bebauungsbereich nur wenig. Die stärkste Ausdehnung des Dorfs erfolgte nach der Währungsreform von 1948. Es wurden viele Baulücken geschlossen und Neubaugebiete ausgewiesen: Schulstraße, Mauerstraße, Flurstraße, Am Bäumchen. Bei den insgesamt hundert Gebäuden handelt es sich um ca. 100 Neubauten. Die beiden Ortskirchen stehen an den beiden Enden der Kirchstraße, die katholische Kirche im Süden, die evangelische Kirche im Norden. Der Friedhof liegt im Westen des Ortes an einer Abzweigung der Mauerstraße. Die 1966 neu erbaute Schule steht an der Schulstraße ebenfalls im westlichen Bereich. Im nördlichen Außenbereich der Gemarkung kommen wir über die Flurstraße zum Sportplatz (Flur Isaak). Das Dorf ist heute im Wesentlichen eine Wohngemeinde für Auspendler.

0.5.Wüstungen

Eine Siedlung Rintzweiler lag südlich von Hüffler, wurde 1439 als Runtzwiler erstmals in einer Urkunde erwähnt, die in einem Veldenzer Kopialbuch des 17. Jahrhunderts als Kopie wiedergegeben ist. Der Name Rintzweiler erscheint in Originalurkunden ebenfalls des 14. Jahrhunderts und auch des 16. Jahrhunderts. Im 17. Jahrhundert wird der Name nicht mehr erwähnt. Die Siedlung ist sehr wahrscheinlich im 30-jährigen Krieg untergegangen. (Vgl. Dolch/Greule 1991 S. 392)

0.6.Name

Der Name Hüffler wird zum ersten Mal in einer Urkunde aus dem Jahr 1305 des Klosters Remigiusberg erwähnt, die uns in einem Kopialbuch überliefert worden ist. Es handelt sich um die Schenkungsurkunde eines Ritters von Wadenau, in der auch ein Schöffe Konrad von "Hufflers" erwähnt wird. Weitere Nennungen sind: Hiffelers (1446) Huffelers (1460), Hüfflers (1587) Hüffler 1790. Die Bedeutung des Namens wird auf unterschiedliche Weise zu deuten versucht. Das Dorf soll von den Remigiusberger Mönchen auf einer ihrer Huben gegründet worden sein. Gelegentlich wird der Name  "Hüffweiler" genannt, doch erst in Dokumenten des 18. Jahrhunderts. Diese Namensform erscheint jedoch in keiner älteren Urkunde. Ernst Christmann spricht von einer Siedlung bei Hagebuttensträuchern. Von  Dolch/Greule wird der Name auf einen Personennamen Hüffelin“ zurückgeführt. (Dolch/Greule 1991) 

0.7.Wappen

Der Gemeinde wurde mit Genehmigung der Bezirksregierung Rheinhessen-Pfalz vom 15. März 1984 die Erlaubnis erteilt, ein Gemeindewappen zu führen. Die amtliche Wappenbeschreibung lautet: "Über erhöhtem schwarzen Schildfuß, darin sich zwei gekreuzte goldene Bergbauhämmer befinden, darüber in Silber ein flammenspeiender rotbewehrter blauer Drachen". Die verwendeten Farben weisen auf die früher zuständigen Feudalherrschaften hin, die Berghämmer auf den Bergbau, der früher in der Gemarkung des Ortes betrieben wurde. Der Drachen soll in einem alten Gemeindesiegel vorgekommen sein. Seit dem Jahre 1986 besitzt die Gemeinde auch eine Gemeindefahne. Die Genehmigung zum Führung einer Flagge wurde ebenfalls durch die Bezirksregierung in Neustadt an der Weinstraße erteilt. Die Fahne wird als Banner und als Hissflagge geführt, trägt die Farben gelb und blau und das Gemeindewappen in der Mitte.

0.8.Abriss der Ortsgeschichte

0.8.1.Vorgeschichte und Römerzeit

Bereits vor dem ersten Weltkrieg bargen Hobby-Archäologen zwei Bronzeringe aus einem Grabhügel der Hallstattzeit, der Verbleib dieser Fundstücke ist jedoch nicht bekannt. Im westlichen Teil der Gemarkung soll ebenfalls zu dieser Zeit ein Brandgräberfeld zerstört worden sein. Einen geschlossenen Bronzering von sieben Zentimeter Durchmesser fand der Archäologe Josef Engels 1967 seitlich der Römerstraße an der Baustelle der Autobahn. (Vgl. Bantelmann 1972 S. 49 und S. 17, Mürriger 1922,4) In die gallo-römische Zeit verweist die so genannte Römerstraße, an der beim Autobahnbau römische Münzen gefunden wurden.

0.8.2.Mittelalter

In der Zeit der Ersterwähnung von 1305 gehörte Hüffler zur Propstei Remigiusberg, einem Filialkloster der Bischofskirche in Reims. Den Reimser Besitz hatten in der Mitte des 12 Jahrhunderts die Grafen von Veldenz als Vogtei übernommen. Tochter Anna des letzten Grafen von Veldenz verheiratete sich mit dem Pfalzgrafen Stephan von der Kurpfalz, der 1444 nach dem Tod seines Schwiegervaters Friedrich III. eine neue Pfalzgrafschaft Zweibrücken begründete, die später allgemein als Herzogtum bezeichnet wurde. 

0.8.3.Neuzeit

Während der zweibrückischen Zeit hatten die Bewohner von Hüffler vor allem während des 30-jährigen Krieges zu leiden und während der Franzosenkriege zur Zeit Königs Ludwigs XIV. Durch diese Kriege wurde die Bevölkerung stark reduziert, und  vor allem zunächst durch Zuwanderungen kam es während des 18. Jahrhunderts zu einem starken Bevölkerungswachstum. Hüffler gehörte damals zur Schultheißerei Pfeffelbach im zweibrückischen Oberamt Lichtenberg. Die Herrschaft der Herzöge von Zweibrücken endete in der Zeit der Französischen Revolution etwa um das Jahr 1794. Bis zum Jahr 1814 war das Land von Frankreich annektiert worden. Hüffler gehörte jetzt zur Mairie Quirnbach im Kanton Kusel und im Departement Saar.

 

0.8.4.Neueste Zeit

Evangelische Kirche erbaut 1875[Bild: Ernst Schworm]

Ab dem Jahr 1816 gehörte Hüffler im Königreich Bayern zur Bürgermeisterei Quirnbach im Landcommissariat (später Bezirksamt und dann Landkreis) Kusel des linksrheinischen bayerischen Rheinkreises, ab dem Jahr 1946 zum neu gegründeten Bundesland Rheinland - Pfalz. Die selbstständige Ortsgemeinde gehörte auch nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst weiterhin zur Bürgermeisterei Quirnbach, kam bei der Gründung der Verbandsgemeinden im Jahr 1972 zu der Verbandsgemeinde Glan-Münchweiler. 


0.9.Wahlen (Bundestag Zweitstimmen)

CDUSPDFDPGrüneLinkeSonstige
Bund 199022,469,92,82,6---3,1
Bund 199420,969,32,74,0---2,9
Bund 199815,469,73,42,9---11,9
Bund 200219,062,38,14,7---5,9
Bund 200518,952,76,84,015,75,3
Bund 200922,336,613,16,415,95,8
Bund 201327,944,91,75,48,211,8
Land 200664,313,46,83,45,66,5
Land 201154,616,53,812,43,88,9

0.10.Zeittafel

VorgeschichteGräberfunde und Bronzeringe
RömerzeitRömerstraße und Münzenfunde;
1505Ersterwähnung
1147-1444Grafschaft Veldenz
1444-1794Herzogtum Pfalz-Zweibrücken
1781-1814Mairie Quirnbach, Canton Kusel, Arrondissement Birkenfeld, Département Saar
1818Kanton und Landcommissariat Kusel, Bürgermeisterei Quirnbach
1862Bezirksamt Kusel
1972Verbandsgemeinde Glan-Münchweiler Land Rheinland - Pfalz

0.11.Religiöse Verhältnisse

Aufzeichnungen im reformierten Kuseler Kirchenbuch sagen aus, dass die Einwohner der Gemeinde Hüffler seit etwa 1567 zur Kirche in Kusel gehörten. Familienstandsfälle sind seit dieser Zeit im Kirchenbuch Kusel registriert. Die Unterlagen (Kirchenbücher) befinden sich beim protestantischen Kirchenarchiv in Speyer. Seit 1868 bestand für die Protestanten der Orte Hüffler und Wahnwegen ein eigenes Vikariat, das 1948 zur selbstständigen Pfarrei ausgeweitet wurde. In den Jahren 1875 und 1876 wurde die protestantische Kirche in Hüffler erbaut, eingeweiht am 22. Oktober 1876. Seitdem gehören auch die Protestanten von Schellweiler zur Pfarrei Hüffler. Die Katholiken von Hüffler, Schellweiler und Wahnwegen begründeten 1958 eine Filialgemeinde der Ägidiuskirche in Kusel. Anfang August 1957 wurde das von den Katholiken mit Hilfe von Geldmittels aus Amerika errichtete Gotteshaus durch Bischof Markus Emanuel in Speyer geweiht. Die katholische Kirche "Maria Königin" steht auf einer Anhöhe am südlichen Ortsausgang. Sie wurde von dem Architekten Franz Schöberl in den Jahren 1975/76 erbaut. Derzeit gehören neben den etwa 5% Religionslosen und Angehörigen anderer Religionen 75% der Bevölkerung der evangelischen Konfession an und 20 % der katholischen Konfession.

Katholische Kirche erbaut 1957

0.12.Bewohner

Die älteste Aufzeichnung über Einwohner stammt aus dem Jahr 1480. Damals lebten im Ort elf steuerpflichtige Bürger. Nach einem Kirchenvisitationsprotokoll aus dem Jahre 1609 hatte Hüffler 85 Einwohner in 18 Familien, davon 47 Kinder. 1688, also 40 Jahre nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges, wurden nur sieben Familien gezählt. 1693 waren es ebenfalls sieben Familien, 1704 lediglich neun Familien. Auswanderungen erfolgten hauptsächlich im 19. Jahrhundert, es gingen nach den USA ca. 70 bis 80 Personen. Im Ersten Weltkrieg fielen 15 Soldaten, im Zweiten Weltkrieg waren  54 Gefallene und Vermisste zu beklagen. Seit 1950 stieg die Bevölkerungszahl stetig an, scheint im Augenblick (2005) zu stagnieren.

0.13.Entwicklung der Einwohnerzahlen

180218361867195019581966198419972008
gesamt358390472505559568586587596
evang.328349 469456418405
kath.3041 90 112109125
keine 3352
ohne Angabe 2714

0.14.Schule und Kultur

0.14.1.Schule

Bei einer Versteigerung von Kirchengütern im Jahre 1712 haben Bürger des so genannten Hüfflertales (Hüffler, Schellweiler und Wahnwegen) Grundstücke aus der Gemarkung Hüffler erworben, um sich einen Schulmeister zur Unterrichtung der Kinder halten zu können. Seit diesem Zeitpunkt gibt es für die vorgenannten Orte eine Schule. 1715 gingen 30 Kinder zur Schule. Der Unterricht wurde ab 1726 in Hüffler gehalten. Seit 1785 wurden nur noch Kinder aus Hüffler im 1785 errichteten Schulhaus unterrichtet. 1829 erhielt der Ort ein neues Schulhaus. Es wurde 1882 aufgestockt und im Jahre 1929 modernisiert. Die damals noch vorhandenen Ökonomiegebäude, die noch während des 19. Jahrhunderts zum Unterhalt des Lehrers benötigt wurden, konnten nun entfernt werden.

 

1966 entstand ein neues Schulhaus mit vier Klassenzimmern, in dem seit 1972 die  Grundschule "Bledesbachtal" untergebracht ist. Die Hauptschüler besuchen seitdem die Schule in Herschweiler-Pettersheim. Bedingt durch den Rückgang der Kinderzahlen wurde 2004 die Grundschule Bledesbachtal aufgelöst. Viele Schüler besuchen auch die Realschule oder das Gymnasium in Kusel. Ein Kindergarten bestand in Hüffler bereits in den Jahren 1939 bis 1945, der aber in den Nachkriegsjahren nicht wieder eröffnet wurde. Im Jahre 1975 wurde wieder, auf Betreiben von Frau Hannelore Butterweck, ein Kindergarten im Jugendraum des evangelischen Pfarrhauses in Hüffler eingerichtet, der bis 1982 bestehen blieb. Seitdem wird das ehemalige Schulhaus in Wahnwegen als Kindergarten genutzt, nachdem es für die neuen Erfordernisse hergerichtet wurde. Träger des Kindergartens mit Namen "Regenbogen" sind die Gemeinden Hüffler und Wahnwegen. Die Kinder aus Hüffler erreichen ihn mit Bussen.

Die Schule wurde inzwischen geschlossen

0.14.2.Kulturelle Einrichtungen, Volksfeste, Vereinswesen

Die Kerb oder Kirchweih wird am vierten Sonntag nach Michaelis (30. September) gefeiert und findet fünf Tage lang statt. Ein über das andere Jahr veranstaltet die Gemeinde in Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen am ersten Wochenende im Juli auf dem Gelände der Grundschule ein Dorffest. Weiterhin lädt die Gemeinde alle zwei Jahre die betagten und älteren Bürger zu einer Altenfeier ein. An altem Brauchtum wurde bis vor wenigen Jahren noch der Pfingstquack durchgeführt. Den Martinsumzug pflegt der Kindergarten, indem von Jahr zu Jahr abwechselnd in Hüffler oder in Wahnwegen das Martinsfeuer angezündet wird. Kulturell interessierte Bürger besuchen Konzerte, Theaterveranstaltungen und Vorträge in der fünf Kilometer weit entfernten Kreisstadt Kusel. Auch das Vereinswesen wird positiv bewertet. Als aktive Kulturträger gelten der 90 Jahre alte evangelische Kirchenchor und der 75 Jahre alte Männergesangverein "Frohsinn". Der  Sportverein ist mehr als 70 Jahre alt. Ein sehr rühriger Landfrauenverein mit 105 Mitgliedern besteht seit mehr als 40 Jahren. Dann sind noch zu nennen: der FCK-Fan-Club „Saubeertal“, ein Anglersportverein, der Freizeitclub "Isak-Rancher", ein Skat-Club und der SPD-Ortsverein.

Bis vor vier Jahren unterhielt die Gemeinde eine jedem Bürger zugängliche Bücherei. Wegen mangelnden Interesses wurde sie geschlossen und wird nun als Gemeindebücherei von der Grundschule "Bedesbachtal" fortgeführt. 

0.15.Gesundheits- und Sozialwesen

Für die medizinische Versorgung der Bevölkerung von Hüffler sind die Ärzte der Umgebung zuständig, überwiegend die aus der Kreisstadt Kusel, in der auch viele Fachärzte zur Verfügung stehen. In etwa sechs Kilometern Entfernung steht die Westpfalzklinik Kusel. Ein Alten- und Pflegeheim befindet sich ebenfalls in Kusel. Die meisten Familien des Ortes sind Mitglieder im Kranken- und Pflegeverein Hüffler. Die pflegerische Betreuung der Bevölkerung erfolgt durch die Sozialstation in Brücken/Pfalz.

Einen eigenen Friedhof besitzt Hüffler seit dem Jahre 1856. Im Frühjahr 1998 wurde der Friedhof um ca. 70 Grabplätze erweitert. Im Jahre 1972 erbaute die Gemeinde mit viel Eigenleistung der Bevölkerung eine Leichenhalle. Das Kriegerdenkmal wurde schon 1955 errichtet. Wegen Unlesbarkeit der Inschriften ließ die Gemeinde 1980 neben der Leichenhalle für die Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege eine neue Gedächtnisstätte gestalten.

Eine schöne Sport- und Freizeitanlage mit Sportplatz, Tennisanlage, Fischweiher, Zeltplatz mit Grillhütte und Grillplatz besitzt Hüffler in der Flur Isaak. Ein Hallenbad mit Freibad kann in Kusels Vorort Diedelkopf aufgesucht werden. 

0.15.1.Wirtschaftliche Verhältnisse

Der Großteil der Bevölkerung lebte bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts von der Landwirtschaft, neben den Landwirtschaften bestanden einige Handwerksbetriebe. So wie die Landwirtschaft an Bedeutung verlor, verschwanden auch die alt hergebrachten Handwerke, der Schmied, der Schlosser, der Maler, der Sattler, der Küfer, der Schuhmacher, der Schneider.

Zu vermerken ist noch, dass auf der Gemarkung von Hüffler bis zum Ausgang des 19. Jahrhunderts zeitweise bis zu vier Kohlengruben betrieben wurden. Die Grube am Berg förderte von 1845-1880 mit sechs Mitarbeitern 8554 Tonnen Kohlen. In der Grube am Schindelberg arbeiteten sieben Bergleute. Sie förderte bis 1870  2373 Tonnen Kohlen. Kaiser Napoléon stellte am 1.11.1805 für die Grube auf der Hub eine Konzessionsurkunde aus. 

0.15.2. Tabelle zur wirtschaftlichen Entwicklung

195019651998
Landwirtschaftliche Hauptbetriebe128102
Landwirtschaftlicher Nebenerwerb20153
Bergleute35301
Hüttenarbeiter 51 -
Diamantschleiler105-
Maurer 642
Steinbrucharbeiter43-
Steinbruchbetriebe11-
Gipsergeschäfte11-
Maurergeschäfte11-
Metzgereien 111
Bäckereien 111
Lebensmittelgeschäfte531
Gastwirtschaften222
Raiffieisenlager11-
Milchsammelstellen11-
Dreschgenossenschaften11-
Autotransportgeschäfte--1
Fabrikarbeiter33ca. 115

0.15.3.Verkehr

Wie erwähnt, verläuft die Autobahn A 62 durch die Gemarkung, etwa 300 bis 400 Meter am Ortsrand entlang. Die nächste Autobahnauffahrt (Glan-Münchweiler) liegt nur vier Kilometer weit vom Ort entfernt. Zur Bundesstraße 420 sind es ca. 5 Kilometer. Die nicht motorisierten Bewohner erreichen die Einkaufsstätten bzw. Verwaltungsstellen in Kusel und Glan-Münchweiler oder Homburg/Saar mit dem öffentlichen Bus. Erreichbare Bahnstationen sind die von Kusel und von Glan-Münchweiler.

0.15.4.Einige Daten zur Entwicklung der Infrastruktur

1903/4Erbauung der zentralen Wasserversorgung
1980Anschluss an die zentrale Wasserversorgung des Wasserzweckverbandes Ohmbachtal.
1925/25Stromversorgung durch die Pfalzwerke
1954Erstes Telefon im Ort
1956Erstes Fernsehen
1972Bau der Leichenhalle
1970/71Erbauung der Kanalisation
198o-1984Erstellung des Freizeitgeländes am Isak
1991Kabelanschluss durch die Pfalzwerke
1960-1964 und 1990-1996Teilnahme an dem Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden";
1989Dorferneuerung

0.16.Persönlichkeiten

Mannweiler, Walter (*1901 Pirmasens † Solothurn 1960)

Schriftsteller und Theologe, wirkte ab 1929 einige Jahre lang als Pfarrverweser im Vikariat Hüffler-Wahnwegen wie auch in der Pfarrei Glan-Münchweiler und schrieb in der Schweiz eine Reihe religionsphilosophischer Bücher. 

0.17.Nachweise

Verfasser: Jakob Clos

Redaktionelle Bearbeitung: Ernst Schworm

Literatur:

  • Dolch, Martin und Greule Albrecht: Historisches Siedlungsnamenbuch der Pfalz, Speyer 1991.
  • Gemeindeverwaltung (Hrsg): Sportplatz-Einweihung am Isaak, Hüffler 1971.
  • Schlegel, Ingrid: 100 Jahre selbständige Pfarrgemeinde Hüffler und Wahnwegen, in: Westrichkalender Kusel 1969, S. 36-39.
  • Schlegel, Ingrid: Die Kirchengemeinde Hüffler-Wahnwegen möchte eine eigene Kirche, in: Westrichkalender Kusel 1970, S. 61-65.
  • Straßer Alois: Zum 40. Weihetag unserer Filialkirche „Maria Königin“ in Hüffler, in: Westrichkalender Kusel 1998, S. 85-87.