Bermersheim (Höhe) in Rheinhessen

St. Martin in Bermersheim (Höhe)

Die Martinskirche[Bild: Harald Strube]

Nachweislich befand sich im Jahr 1141 eine Kirche in Bermersheim. Ob sie bereits bestand, als Hildegard von Bingen im Jahr 1098 in Bermersheim geboren wurde und sie in ihr getauft wurde, ist nicht zu sagen. Das Gotteshaus war dem hl. St. Martin geweiht. Infolge der Glaubensspaltung ging die Kirche in gemeinsamen Gebrauch der Katholiken und Reformierten über (Simultaneum). Bei der Kirchenteilung fiel sie den Reformierten zu, welche am 31.5.1707 in den Besitz der Kirche mit allen Rechten und Zehnteinkünften gesetzt wurden. Am 1.5.1719 wurde auf Bitten der Äbtissin vom Kloster Rupertsberg und Eibingen das Simultaneum wieder hergestellt und zugleich die Hälfte der Pfarrbesoldung dem katholischen Pfarrer überwiesen. Doch bereits am 18.10.1721 musste der katholische Pfarrer die Kirche wieder räumen. Als 1732/1733 das Simultaneum erneuert wurde, kam es zu Handgreiflichkeiten mit den Reformierten und die katholischen Altäre in der Kirche gingen zu Bruch. Trotz der Versuche der Reformierten, die Kirche für sich zu behaupten, blieb das Simultaneum bis heute bestehen. Der Chorturm stammt noch von 1141, er wurde allerdings mehrfach umgebaut. Die vorgesetzte östliche Abschlusswand stammt aus dem 19. Jahrhundert. Das einschiffige Langhaus ist jünger, steht aber wohl auf den alten Fundamenten.

Nachweise

Redaktionelle Bearbeitung: Anne-Kathrin Zehender
Verwendete Literatur:

  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Rheinland-Pfalz und Saarland. Bearb. von Hans Caspary u.a. Darmstadt 1985.
  • Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 20.1: Kreis Alzey-Worms. Verbandsgemeinde Alzey-Land. Bearbeitet von Michael Huyer und Dieter Krienke. Herausgegeben im Auftrag des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur von der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Direktion Landesdenkmalpflege.

Aktualisiert am: 25.09.2013