Erbes-Büdesheim in Rheinhessen

Mittelalterliche Ortsbefestigung Erbes-Büdesheim

Luftbild von Erbes-Büdesheim[Bild: Alfons Rath]

Das Dorf auf dem Hochplateau war seit dem Mittelalter von einem doppelten Wall und einem tiefen Graben umgeben. Dessen westlicher Teil konnte vom nahen Ortsteich, auch "Weed" genannt, mit genügend Wasser versorgt werden. Die breiten Grabenränder waren wie üblich mit Ulmen (Effen, Rüstern) bepflanzt, die allerdings bereits 1796 ersatzlos entfernt wurden.

Nur eine Straße durchzog das Dorf von Norden nach Süden, an dessen Ende sich zwei Tore, auch Pforten genannt, befanden. Im Süden lag die "Oberpfort", und im Norden die "Unterpfort" ("Dorftor"). Von der Oberpforte bis zum Wassergraben verlief eine mit Türmen stark befestigte Mauer.

Von den Türmen ist nur noch einer erhalten, und zwar ist es der vor 1488 errichtete Wehrturm der untergegangenen "Blauen Burg" im Westen des Ortes, in Höhe der heutigen Pankratiusstraße 20. Dazu kommt die heute noch existente "Weiße Burg" in der Alzeyer Strasse 8, ergänzt durch die sich anschließende Mauer in der Hauptstraße 2.

Die Weisse Burg.[Bild: Stefan Grathoff]

Von der mittelalterlichen Ortsbefestigung ist heute mit Ausnahme des Wehrturms und der "Weißen Burg" nur noch wenig erhalten und zu sehen. Von den örtlichen 377 Flurbezeichnungen anno 1832 weisen zusätzlich das Gewann "Hintergasse am Oberthor" und die Straßen "Am Schloss", die "Grabenstraße" sowie die "Obere Torstraße" auf die Befestigung hin.

Autor: Wolfgang Höpp

Verwendete Literatur:

  • Digitales Flurnamenlexikon.
  • Homepage der Gemeinde Erbes-Büdesheim unter dem Stichwort: "Historische Stationen - Ein Rundgang".
  • Karl Johann Brilmayer: Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart. Reprint der Ausgabe von 1905. Verlag Weidlich. Würzburg 1985.

Erstellt am: 01.04.2022