Gau-Heppenheim in Rheinhessen

Redaktioneller Hinweis: Der nachfolgende Text stammt aus der Publikation "Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart" von Karl Johann Brilmayer, die 1905 erschienen ist. Brilmayer gab keine Belege an und die Aussagen sind auch nicht von der Redaktion überprüft worden. Im Allgemeinen gilt Brilmayer aber als recht zuverlässig. Bei einer Benutzung Brilmayers für eine Veröffentlichung sollten die Angaben im Detail überprüft werden.


Gau-Heppenheim bei Karl Johann Brilmayer

Heppenheim, früher Hepfanheim (790), Hepphinheim (1251) lag im alten Wormsgau. Im 18. und 19. Jahrhundert hieß es Heppenheim im Loch und seit 1903 Gau-Heppenheim. Schon im Jahr 794 schenkte ein Biligard sein ganzes Besitztum zu Hepenheim der Abtei Fulda und 805 und 813 erhielt das Kloster Lorsch Äcker und Weinberge in Heppenheim zum Geschenk. Nach dem Alzeyer Lagerbuch von 1429 war Heppenheim von altersher der Burg Alzey dienstbar. Doch waren auch verschiedene adelige Geschlechter, die zur Burg in Alzey gehörten, in demselben begütert. So schenkte in den Jahren 1296 und 1298 ein Wolfram von Löwenstein, genannt der Kleine, von seinen Gütern daselbst den Klöstern Weidas, Syon, Paradeis, St. Johann, zum Hl. Geist, Himmelgarten u. a. zur Abhaltung von Unniversarien mehrere Korn- und Ölgülten und sein Sohn Wolfram der Alte leistete 1331 auf diese Güter Verzicht. Ein anderes Adedlsgeschlecht nannte sich nach dem Ort mit dem Zusatz "vom Saale". Es leistete seine Abstammung von Werner von Heppenheim ab, der vor 1009 lebte. Dieses Geschlecht besaß in Heppenheim eine eigene Burg, die mit dem Erlöschen des Geschlechts durch eine Anna von Heppenheim an einen Erwin von der Layen und später an ihre Tochter Maria Barbara, die mit einem Georg aus dem Geschlecht der von Schönborn verheiratet war, samt den dazugehörigen Gütern verebt wurde. Die Burg wurde im Jahr 1766 durch einen Blitzstrahl angezündet und völlig zerstört. Die von Heppenheim führten ein blaues, durch einen silbernen Querbalken geteiltes Schild, in dessen oberem Teil sich zwei silberne Rauten (oder Steine), im unteren eine silberne Raute befanden. Die auf dem Helm angebrachten Büffelhörner mit denselben Wappenzeichen, waren wie die Helmdecken blau und silbern. Mit der Burg kam das Dorf unter Kurpfalz, aber Pfalzgraf Friedrich verkaufte im Jahr 1456 für sich, seinen Sohn Philipp und alle seine Erben "dem Andres von Heppenheim off dem Sale Dorf und Gericht Heppenheim bei Alzey gelegen also, daß die Gemeinde dem Genannten und seinen Erben alle JAhre auf St. Martinstag 30 Gulden und 30 Malter Hafer geben solle um tausend Gulden". Die Einlösung muss bald wieder erfolgt sein, das Dorf blieb dann bei der Pfalz unter dem Oberamt Alzey bis zu den Umwälzungen am Ende des 18. Jahrhunderts.