Hangen-Weisheim in Rheinhessen

Redaktioneller Hinweis: Der nachfolgende Text stammt aus der Publikation "Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart" von Karl Johann Brilmayer, die 1905 erschienen ist. Brilmayer gab keine Belege an und die Aussagen sind auch nicht von der Redaktion überprüft worden. Im Allgemeinen gilt Brilmayer aber als recht zuverlässig. Bei einer Benutzung Brilmayers für eine Veröffentlichung sollten die Angaben im Detail überprüft werden.


Hangen-Weisheim bei Karl Johann Brilmayer

Hangen-Weisheim kommt in älteren Zeiten unter dem Namen Witzum (773), Wiszenheim (1283), Wissenheim (1284), Wiszen (1308), Wissen (1311), Wishem (1341), Wißheym (1378), hangenden Wiesheim (1483), hangendten Weysheim (1496), Hangendenweißheim (1538), Hangen-Weißheim (1577) vor. Den Namen Hangen-Weisheim erhielt es offenbar, um es von anderen Orten mit ähnlich lautenden Namen zu unterscheiden.

Obgleich Hangen-Weisheim schon in den Lorscher Schenkungen im Jahr 773 erwähnt wird, haben wir gleichwohl keine urkundlichen Nachrichten über die politischen oder kirchlichen Verhältnisse vor 1283, in welchem Jahr der Abt von Ellwangen seine Genehmigung dazu erteilte, dass der Ritter Konrad von Reichenbach und die drei Söhne des Ritters Wernherr Gauwero den Zehnten in Hangen-Weisheim, den sie von ihm zu Lehen haben, an das Wormser Domkapitel verkaufen. Wegen dieses Zehnten und wegen des Kirchenbaues entstand zwischen dem Dekan und dem Kapitel des Domstifts zu Worms einerseits und dem Schultheißen und der Gemeinde Hangen-Weisheim andererseite ein Streit, welcher aber im Jahr 1538 von dem Kurfürsten Ludwig V. von der Pfalz geschlichetet wurde. Die Pfalz muss schon damals die Hoheit über den Ort gehabt haben, trotzdem wird es 1577 noch unter die pfälzischen Ausdörfer gezählt. Es blieb bei der Pfalz bis zu Ende des 18. Jahrhunderts und gehörte zum Oberamt Alzey.