Heidesheim in Rheinhessen

4400 Jahre Uhlerborn

0.1.Geschichtlicher Abriss

Luftaufnahme von Uhlerborn.[Bild: Jochen Sbrisny]

Der Ortsteil Uhlerborn der Gemeinde Heidesheim am Rhein mit seinen rund 1000 Einwohnern ist einerseits deren jüngster Siedlungsraum - zugleich aber auch wohl deren ältester.

 

Der Name Uhlerborn kommt als Flurbezeichnung in der Gemarkung Heidesheim nicht vor. Wenn die Heidesheimer Lokalhistoriker um Rektor Karl Sturm recht haben leitet sich der Name von einem Ausflugslokal ab, das "Uhlerborn“ hieß und um die Wende des 19. Jahrhunderts am Ostrand der Gemarkung gegen Budenheim hin im Wald entstanden ist.

Bereits 1859 führte die Eisenbahnlinie Mainz - Bingen hier vorbei und 1898 wurde in Uhlerborn eine Haltestelle eingerichtet. Das Lokal, das nach einer Zeitungsmeldung vom 20. März 1919 tags zuvor "völlig niedergebrannt" war und dessen Gelände "der jetzige Besitzer Frh. v. Waldhausen [sic ! Vgl. unten] als Geflügelpark nutzte, sei seit Jahren unbewohnt und von Dieben ausgeplündert worden".

Offenbar ist das Ausflugslokal während des Ersten Weltkrieges aufgegeben worden. Jedenfalls sei hier der Kristallisationspunkt zu suchen, um den sich der heutige Ortskern herausgebildet habe.

 

Akten aus der Grundbuchakte von Heidesheim von 1913.[Bild: Gemeinde Heidesheim]

 

Das kann so kaum stimmen, denn die Geschichte Uhlerborns hat im wesentlichen wohl einen militärischen Hintergrund.

Bei der Anlage des Grundbuches für das bereffende Gelände im Jahre 1907 war die Großherzogliche Herrscherfamilie des Landes Hessen als Grundstückseigentümer eingetragen (“Das Großherzogliche Haus Familieneigentum"). Wenig später - um 1910 - waren die Planungen für ein Munitionsdepot in vollem Gange. Auch ein Gleisanschluss ab dem Bahnhof Uhlerborn war bereits errichtet oder zumindest in Bau. Wie der Bahnfahrplan von 1910/11 zeigt, haben einzelne Züge regelmäßig hier gehalten. In diesem Fahrplanheftchen sind auch verschiedene Wanderrouten rund um den Lennebergwald ausgewiesen. Dabei wird z. B. ein Weg beschrieben, der über "Uhlerborn (Geflügelzucht)" [vgl. oben] geleitet wird und wieder ein anderer führt über "Uhlerborn, Pulvermagazine [s. unten], Haltestelle Uhlerborn".

Offenbar stieß man bei der Anlage der Militärflächen 1913 auf drei Hockergräber. Neben Gebeinen kamen sogenannte "Glockenbecher" aus Keramik und ein Kupferdolch zutage, die um 2400 v. Chr. zu datieren sind. Mit ihren rund 4400 Jahren dürfen die Funde als das älteste Heidesheimer Kulturzeugnis gelten. [mehr]

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0.2.Uhlerborn im Ersten Weltkrieg

Postkarten von Soldaten, die in Uhlerborn stationiert waren (Fotostrecke).[Bild: Sammlung Wolfgang Knapp (Universität der Künste, Berlin)]

Bereits vor Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 war ein Munitionsdepot (“Friedenspulvermagazin") errichtet, das während des Krieges ständig erweitert wurde. Schließlich zählte es zu den drei größten Nachschubdepots, die die Westfront belieferten. Bis Kriegsende 1918 sind mehr als 10 Hektar Militärfläche nachweisbar, die das Artilleriedepot Mainz verwaltete.

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0.3.Uhlerborn in der "Zwischenkriegszeit"

Nach Kriegsende im Jahre 1918 war auf dem Gelände und im benachbarten Schloß Waldthausen (sic!) auf Budenheimer Gemarkung, französisches Militär stationiert. Folgt man Zeitungsberichten, ereigneten sich im Sommer 1920 auf dem Depotgelände heftige Explosionen, um deren Ursache sich in Heidesheim eine gewisse Legendebildung entwickelte. In einer Broschüre aus dem Jahr 1934 - also ein Jahr nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten - ist dazu folgendes zu lesen: "Auch wurde die Gemeinde Heidesheim im Sommer 1920 durch ein großes Explosionsunglück im französischen Munitionslager Uhlerborn auf das Schwerste gefährdet." Ob es sich dabei um Sabotageakte von deutscher Seite oder um einen Unglücksfall handelte, der seine Ursache in der fehlenden Sachkenntnis deutscher Militäreinrichtungen seitens der französischen Besatzungsmacht hatte, bleibe dahingestellt. Auch aus dieser Zeit sind Postkarten erhalten, die französische Soldaten geschrieben haben. Eine dieser Karten, die einen längeren Text enthält, der über die üblichen "Kurzgrüße" hinausgeht, sei hier auch in der Übersetzung wiedergegeben. Die Karte wurde am 16. 1. 1919 geschrieben, nachdem das Gros der französischen Rheinarmee am 11. Dezember 1918 in Mainz eingetroffen war.

 

 

Postkarte eines franz. Soldaten aus der Besatzungszeit

Vorderseite[Bild: Sammlung Wolfgang Knapp (Universität der Künste, Berlin)]

 

Postkarte vom 16.01.1919.

 

Text Vorderseite: "Liebe Freunde, welch schöner und malerischer Landstrich, der sich im ganzen Rheintal findet. Man ist fast versucht ein so schönes Land zu lieben, aber man denkt, dass seine Bewohner die Feinde sind."

Rückseite[Bild: Sammlung Wolfgang Knapp (Universität der Künste, Berlin)]

Text Rückseite: "Und dennoch kann man diese beinahe ehrliche Herzlichkeit des Empfangs nur bewundern. Ist es Berechnung? Ist es natürlich oder befolgen diese Leute einen Befehl? Nun, es sind die Deutschen von vor dem Krieg, höflich, entgegenkommend und gut gesittet. Immer Familienleben, die Abende werden beim Rauchen 1 m langer Pfeifen verbracht. Ich bezweifele, dass die Deutschen in Tourcoing [?] genauso gut empfangen worden wären, wie wir hier. Aber, es lebe Frankreich, wann kommen wir heim? Bald, hoffe ich. Ich hoffe auch, dass Ihr Euch alle guter Gesundheit erfreut. Bei uns ist alles in Ordnung.

Ich versichere Euch, meine lieben Freunde, meiner tiefen Freundschaft

[Unterschrift]."

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0.4.Uhlerborn nach 1930

Am 30. Juni 1930 zogen die letzten französischen Truppen aus Mainz ab und das Uhlerborner Gelände wurde, weil linksrheinisch, gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrags entmilitarisiert. Verhandlungen über die weitere Verwendung der Flächen haben offenbar kurz danach eingesetzt. Obwohl bisher kaum Einzelheiten darüber bekannt sind, lässt sich nachweisen, dass die Gemeinde Heidesheim bereits am 22. 12. 1930 eine Teilfläche von 5, 33 Hektar erworben hat, und zwar Gelände, das südlich der Straße "Budenheimer Weg" liegt. Als Kaufpreis wurden 9. 603, 18 Mark vereinbart. Bei dieser Transaktion muss es zu Unstimmigkeiten gekommen sein, denn der Verkaufsvorgang wurde mit Vertrag vom 8. Februar 1934 - also ein gutes Jahr nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten - wiederholt. Diesmal wird ein Kaufpreis von 8002, 65 Goldmark vereinbart. Außer diesen Flächen hat die Gemeinde Heidesheim am 20. Juli 1932 weitere 1, 94 Hektar erworben und dafür 2000 .-- Goldmark bezahlt. Diese Fläche liegt ganz überwiegend nördlich der Strasse "Budenheimer Weg". Wann diese 1932 erworbenen Grundstücke weitergegeben wurden ist nicht ermittelt. Zu klären bleibt, was die Gemeinde mit den Flächen vor hatte, denn bis weit nach 1945 ist das Gelände offenbar landwirtschaftlich genutzt worden. Danach siedelte sich überwiegend Gewerbe an. Die bereits 1930 erworbenen Flächen (5, 33 ha) sind am 14. Januar 1960 von der Bundesrepublik Deutschland gekauft worden, die für den Quadratmeter 3 .-- DM bezahlt hat. Der Verkauf war ganz offensichtlich notwendig geworden, um die Wiedergutmachungsleistungen an die Eigentümerin der Schloßmühle, Frau Holländer, vornehmen zu können (vgl. unter "Sehenswürdigkeiten", Schloßmühle). Neben diesen Veräußerungen an die Gemeinde lassen sich um die Jahre 1932/33 auch zahlreiche Grundstücksverkäufe an Privatpersonen nachweisen.

Grundstücksverkäufe aus Uhlerborn (Fotostrecke)[Bild: Archiv OG Heidesheim]

Bei der Abwicklung der Entmilitarisierung der alten Depotflächen muss es komplizierte und langwierige Verhandlungen gegeben haben. Mittelbar Beteiligte in Heidesheim sprechen von einem "Geschachere" um die Bewertung einzelner Flächen. Offenbar begann ein Flächenaustausch und eine Geländeabrundung in die auch nicht militärisch genutzte Flächen einbezogen waren. Die Transaktionen mit den kleinbäuerlichen Besitzern Heidesheims waren offenbar Anfang der dreißiger Jahre zum Abschluss gekommen .Im "Nachrichtenblatt", dem Veröffentlichungsorgan der Gemeinde, vom 12. August 1932 findet sich hierzu folgende Mitteilung des Bürgermeisters: "Betr. Waldbereinigung. Diejenigen Waldbesitzer, die im südlichen Teil der Mainzerstraße Gelände gewünscht haben, werden gebeten, am Freitag, den 12. August, abends 8,30 Uhr im Sitzungssaal der Bürgermeisterei zu erscheinen. Die Mitglieder der Waldkommission treffen sich dortselbst um 8 Uhr."

Der rechtswirksame Abschluss zwischen der Familie von Waldthausen - der u. a. das Schloss im Lennebergwald gehörte - als privater Großeigentümer und dem Staat (Land Hessen) als dem anderen Eigentümer war Mitte Januar 1945 noch nicht zustande gekommen. Die Angelegenheit wurde vertraglich erst am 5. Juni 1950 zu Ende gebracht.

Ausschnitt aus der Grundbuchakte Heidesheim.[Bild: Gemeinde Heidesheim]

Ein großer Teil des ursprünglichen Militärgeländes war weiterhin Staatseigentum auf dem nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 und nach dem Einmarsch deutscher Truppen in die entmilitarisierte Zone im März 1936 der seit Juni 1935 bestehende Reichsarbeitsdienst (RAD) unter- gebracht war. Alle Jugendlichen zwischen 18 und 25 Jahren waren danach zu sechsmonatigen Arbeitsleistungen verpflichtet. Dieser "Ehrendienst am deutschen Volke" war seitens der nationalsozialistischen Machthaber dazu gedacht, "dass der eigentliche Sinn der Arbeit nicht im Verdienst liegt, den sie einbringt, sondern in der Gesinnung, mit der sie geleistet wird." Einzelheiten zum Arbeitsdienstlager in Uhlerborn bleiben zu erforschen.

Hitler im Bahnhof Uhlerborn. Rechts hinter Hitler ein Vertreter des RAD.[Bild: Privatfoto ohne Namensnennung]

Um das Jahr 1938, das genaue Datum liegt im Dunkeln, geriet Uhlerborn in Heidesheim in den Mittelpunkt des Interesses als Hitler auf dem Bahnhof in seinem dort abgestellten Salonwagen übernachtete. Eine Fotografie, die zeigte wie die Tochter des Heidesheimer Bürgermeisters Jakob Koch in Uhlerborn Hitler einen Blumenstrauß überreichte, soll im Rathaus zur Schau gestellt worden sein. Obwohl dieses Bild offenbar verschollen ist, hat sich doch eine Aufnahme erhalten, die Hitler, umringt von Uniformierten und Angehörigen der Bügermeisterfamilie, vor dem Bahnhofsgebäude Uhlerborn zeigt. In Heidesheim selbst hat sich Hitler anscheinend nicht aufgehalten, doch erinnern sich einige Heidesheimer noch lebhaft daran, wie sie als Kinder mit Fähnchen dem Wagen des "Führers" vom Straßenrand aus zuwinkten.


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0.5.Uhlerborn im Zweiten Weltkrieg

Foto des Gedenksteins in Uhlerborn.[Bild: Franz Eiermann]

 

Während des Zweiten Weltkrieges befand sich auf dem alten Depotgelände ein Kriegsgefangenenlager. Wann genau dieses Lager eingerichtet wurde und wie es organisiert war ist bisher unbekannt. Im "Nachrichtenblatt" vom 29. September 1939 jedenfalls ergeht in der Spalte "Vereins-Nachrichten" folgender Aufruf der "Kriegerkameradschaft Heidesheim": "Zur Bewachung der Gefangenenlager werden gediente Kameraden über 45 Jahren gesucht". Am 1. September hatte mit dem Überfall auf Polen der Zweite Weltkrieg begonnen. Wann genau die ersten Kriegsgefangenen in Heidesheim eintrafen bleibt zu ermitteln. Im Frühjahr 1940 hat das Lager jedenfalls bereits bestanden, denn am 3. Mai lesen wir dazu im "Nachrichtenblatt" auf der ersten Seite: "Das muß aufhören! Das Eckenstehen und Gaffen zum Polen-Unterkunftslager hört mit sofortiger Wirkung auf. Jugendliche, die trotz diesem - eigentlich überflüssigen - Hinweis noch einmal vor dem Lager angetroffen werden, können sich auf etwas gefaßt machen." Wenige Tage später, am 10 Mai , lesen wir: "Es ist verboten, polnische Gefangene von weiblichen Personen und Kindern am Lager abzuholen bzw. wieder dorthin zu bringen ." Offenbar konnten die Heidesheimer Einwohner Kriegsgefangene zu Arbeitsleistungen abholen und dabei traute man Frauen und Kindern eine effektive Aufsicht wohl nicht zu. Später waren in Uhlerborn anscheinend überwiegend (oder nur?) russische Soldaten untergebracht. Jedenfalls erinnern sich ältere Heidesheimer noch genau daran. Dabei kam es, wie einige Bürger berichten, zu durchaus "absurden" Situationen. So haben einmal z. B. deutsche Soldaten auf Heimaturlaub für die russischen Gefangenen Kartoffeln geschält. Bekannt werden durfte das nicht und die spärlichen Lebensmittel konnten auch nur heimlich die Empfänger erreichen. Im Gedächtnis geblieben ist einigen auch, dass Gefangene versucht haben, zu fliehen und diese dann, nachdem sie gefasst wurden, "auf der Flucht" im Wald erschossen wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg hat man auf dem Lagergelände etwa 20 verscharrte Leichen gefunden,. Nach einem Zeitungsbericht vom 10. Oktober 1946 sind die russischen Kriegsgefangenen "im Jahre 1943 durch das Bewachungskommando eines Landesschützen-Bataillons auf Befehl des Einheitsführers Hauptmann Pape wegen angeblicher Arbeitsunlust erschossen worden". Die Grabstellen lagen am äußersten südwestlichen Ende des Lagers an versteckter Stelle, etwa dort wo heute die Bebauung des Gewerbegebiets beginnt, an der Böschung der Straße (L 422) , die nach Budenheim führt. Am Freitag, den 11. Oktober 1946 wurden die sterblichen Überreste von neun russischen Kriegsgefangenen "auf dem Friedhof in Heidesheim...unter Glockengeläut, in Gegenwart von französischen Offizieren und Vertretern staatlicher Behörden" feierlich beigesetzt. "Eine Ehrenwache französischer Soldaten salutierte". Ob sich in Heidesheim heute noch jemand an die Beisetzungszeremonien erinnert?

 

Auf dem ehemaligen Militärgelände in Uhlerborn wurde ein Gedenkstein errichtet, der die folgende Inschrift trägt:

"Als Militärgelände seit 1912 fand das Munitionsdepot Uhlerborn im 2. Weltkrieg als Eisenbahnpionierpark Verwendung. Im Jahre 1943 wurden hier russische Kriegsgefangene wegen angeblicher Arbeitsverweigerung erschossen."


Die Militäranlage in Uhlerborn wird im Zweiten Weltkrieg als "Eisenbahn- Pionierpark" bezeichnet. Offenbar befanden sich auf dem Gelände neben dem Lager weitere militärische Einrichtungen. Ob das Lager beim Einmarsch der Amerikaner am 20. März 1945 noch bestanden hat, bleibt zu erforschen

Uhlerborn kurz vor Kriegsende am 13. März 1945[Bild: Heinz Leiwig]

Unten links der Sandhof. Oberhalb (nördlich) davon als dunkles Band die Eisenbahnlinie von West nach Ost. Am untersten Bildrand (Süden) verläuft die Straße nach Budenheim (L422).Diagonal von unten links nach oben rechts (West - Ost) als lange gerade Straße der "Budenheimer Weg". Zwischen diesem und der Bahnstrecke landwirtschaftliche Flächen, die im Ersten Weltkrieg ebenfalls militärisch genutzt wurden (Korblager?). Das "bonbonförmige" bebaute Areal ist das Militärgelände, das mit einer Eisenbahnbrücke an das Schienennetz angeschlossen ist. Oben rechts ist der Bahnhof Uhlerborn zu suchen. Hier setzt sich die Militärfläche jenseits (nördlich) der Eisenbahn fort. Dieser Teil ist heute als bahneigenes Gelände Lagerplatz und der Rest (östlicher Abschnitt), nur mehr teilweise im Bild, Freizeitgelände.

Nach 1945 wurde das Gelände von den amerikanischen Streitkräften benutzt und war gegenüber der Heidesheimer Bevölkerung zunächst ziemlich abgeschirmt. Um 1980 war geplant, die Mainzer Panzerwerke (MIP) in Uhlerborn anzusiedeln. In Heidesheim gab es dagegen allerdings heftigen Widerstand und das Vorhaben wurde daraufhin nicht realisiert.

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0.6.Uhlerborn in jüngster Zeit

Der Kindergarten in Uhlerborn.[Bild: Franz Eiermann]

Um 1980 war geplant, die Mainzer Panzerwerke (MIP) in Uhlerborn anzusiedeln. In Heidesheim gab es dagegen allerdings heftigen Widerstand und das Vorhaben wurde daraufhin nicht realisiert.

Im Jahre 1988 hatten die US-Streitkräfte in Uhlerborn auf einem Teil des Geländes 186 Wohnungen für ihre Angehörigen errichtet. Die Resthälfte wurde von den Amerikanern als Abstellplatz für Militärfahrzeuge genutzt. Nach dem Abzug der Amerikaner Ende des letzten Jahrhunderts wurde die Wohnsiedlung beträchtlich erweitert und erst jetzt wurde die längst stillgelegte Eisenbahnbrücke die den Budenheimer Weg überquerte (siehe oben) abgerissen. Ein Dorfgemeinschaftshaus mit Kindergarten entstand. Heute ist das Gelände in ein Wohn- und in ein Gewerbegebiet unterteilt.

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Verfasser: Karl Urhegyi

Redaktionelle Bearbeitung: Simeon Thomas Pfeiffer

Verwendete Literatur: 

  • Heide, Birgit ( Hrsg.), Leben und Sterben in der Steinzeit (Ausstellung im Landesmuseum Mainz, 22. Juni - 21 September 2003, Jubiläumsausstellung), Mainz 2003
  • Rheinhessischer Sängerbund. Fest-Buch zum V. Bundes-Fest veranstaltet vom Gesangverein Einigkeit Heidesheim bei Mainz am 27., 28. und 29. Juni 1908, Mainz [1908]
  • Laub, Joachim Karl, Historisches Heimatbuch Budenheim. Anläßlich der 1200-Jahr-Feier von der Gemeindeverwaltung Budenheim herausgegeben, Mainz 1977
  • Sturm, Karl, Heidesheim im Wandel der Zeiten. Eine kleine Geschichte für Haus und Schule, Mainz 1960
  • Taschen -Fahrplan. Winterdienst 1910/11 (Beilage zum "Mainzer Anzeiger", General-Anzeiger), Mainz [1910]
  • Neuer Mainzer Anzeiger - Jahrgang 1946
  • Mainzer Journal - Jahrgang 1919
  • Nachrichtenblatt der Gemeinden Gau-Algesheim, Heidesheim und Wackernheim. Bezirksausgabe Heidesheim - Einzelblätter verschiedener Jahrgänge (1940 eingestellt)

 

Quellen:

  • Amtsgericht Mainz - Grundbuchakten Heidesheim
  • Archiv der Verbandsgemeinde Heidesheim

Aktualisiert am: 24.05.2017