Rheinhessen

Der Franziskanerorden

Der Orden, lateinisch "Ordo Fratrum Minorum", "Orden der Minderen Brüder", entwickelte sich in den Jahren zwischen 1210 und 1220 aus der Bruderschaft um Franziskus von Assisi. 1223 erfolgte die Anerkennung der Gemeinschaftsregel durch Papst Honorius III.

Im Mittelpunkt franziskanischer Geistigkeit steht die Armut und eine einfache, natürliche Lebensweise. Franziskus von Assisi lebte in Armut und widmete sein Leben dem Gebet und der Predigt, für die er durch das Land reiste, um viele Menschen als Zuhörer zu gewinnen. Nachdem sich ihm 11 Gefährten angeschlossen hatten, führte er sie von Assisi nach Rom, um den Segen des Papstes zu erwirken. Sie durften die kleine Kapelle Santa Maria degli Angeli aus dem Besitz des Benediktinerklosters vom Berg Subasio als Wirkungsstätte in Besitz nehmen und zogen von dort aus in alle Himmelsrichtungen, um das Evangelium zu verkünden.

Nach dem Tod Franz von Assissis führte sein prunkvolles Grabmal zu Streitigkeiten innerhalb des Ordens. Einige Brüder sahen in dem Prachtbau einen offenen Widerspruch zum Lebenskonzept der Armut und Demut. Dieser Streit endete letztendlich mit der Spaltung des Franziskanerordens im Jahr 1517 durch Papst Leo X. Er teilte den Orden in die Konventualen (Minoriten), denen ein gemeinschaftlicher Besitz erlaubt wurde, und die Observanten (Franziskaner), die eine möglichst enge Befolgung der Regel des Franziskus anstrebten. Sie bilden bis heute die größere Gruppe; von ihnen spalteten sich wenig später die Kapuziner ab, um sich als unabhängiger Orden zu organisieren. Um Franziskus` enge Gefährtin Klara von Assisi bildete sich der Orden der Klarissen, der "Zweite Orden".

Mehr als bei anderen Orden sammelten sich um die Franziskaner auch Laiengemeinschaften, die den sogenannten "Dritten Orden" bilden. Ihre Mitglieder nennen sich "Tertiare". Im 19. Jahrhundert entwickelten sich aus dem Dritten Orden eine Vielzahl von Kongregationen (Franziskanerinnen, Franziskusbrüder u. a.), deren Mitglieder sich karitativen Tätigkeiten wie der Krankenpflege und der Erziehung widmen.

Neben ihrer Predigertätigkeit und den karitativen Werken wirkten die Franziskaner im Erziehungsbereich.

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