Neunkirchen im Saarland

Neunkirchen - Die Stadt zum Leben

Neunkirchen ist mit fast 50.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt im Saarland und als Kreisstadt des Kreises Neunkirchen Einkaufs- und Dienstleistungszentrum der Saar.

Die Besiedlung im Neunkirchener Gebiet begann um 700 v. Chr. Schon sehr früh wurde hier Kännelkohle/Gagat abgebaut. Der älteste Stadtteil, Wiebelskirchen, wurde 765 erstmalig urkundlich als "Altmark" Wiebelskirchen erwähnt. Die erste urkundliche Nennung "Neunkirchens" datiert aus dem Jahre 1281. Das Fürstenhaus Nassau-Saarbrücken – zu dem Neunkirchen gehörte - errichtete nacheinander zwei Schlösser in der waldreichen Gegend. Das erste Schloss wurde im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört, das zweite während der Französischen Revolution. Das erste Eisenwerk wurde 1593 im Tal der Blies errichtet. Johann Wolfgang von Goethe bereiste die Stadt als Student und beschreibt in Dichtung und Wahrheit die malerische Lage der Stadt, das Schlösschen und die Eisenverhüttung. Eng verbunden mit der Industrialisierung Neunkirchens ist der Name Stumm. Die Gebrüder Stumm übernahmen 1806 das Neunkircher Eisenwerk und bauten es zu einer bedeutenden Eisenhütte aus. Carl Ferdinand Stumm wurde 1888 zum Freiherrn von Stumm ernannt und erhielt 1891 die Genehmigung zum Tragen des Doppelnamens von Stumm-Halberg, der an den Besitz des Halbergs gebunden war.

Die Stadtrechte erhielt Neunkirchen erst 1922. Ein tragisches Datum in der Geschichte der Stadt ist der 10. Februar 1933. Bei der Explosion des Eisenwerk-Gasometers starben 68 Menschen und 190 wurden verletzt. Viele Häuser wurden unbewohnbar, ein neues Schulhaus wurde fast völlig zerstört. Noch heute erinnert die Grabanlage auf dem Scheiber Hauptfriedhof an die Katastrophe.

Durch den Niedergang der Schwerindustrie in den siebziger Jahren wurde Neunkirchen stark betroffen, bereits 1968 schloss die letzte Kohlengrube. Als 1982 das Eisenwerk geschlossen wurde (lediglich die Walzstraße wurde weiter betrieben), führte die Stadt eine Weile die deutsche Arbeitslosenstatistik an.

Mittlerweile hat sich die Stadt wirtschaftlich erholt und ist zu einer regional bedeutsamen Einkaufsstadt geworden. Auf der Fläche des ehemaligen Eisenwerkes steht nun ein überregional bekanntes Einkaufszentrum. Einige Teile der Eisenhütte sind noch heute erhalten. Kernstück ist das AHA (das Alte HüttenAreal), in dem nun ein Kino und mehrere Gastronomiebetriebe sind.

 

Das alte Hüttenareal in Neunkirchen
Das AHA - Alte HüttenAreal