Daaden im Westerwald

Zur Geschichte von Daaden

Ortskern von Daaden mit dem Turm der evangelischen Pfarrkirche[Bild: Wikipedia-Nutzer Rauenstein [CC BY-SA 3.0]]

Besiedelt war das Daadener Land dank der reichen Eisenerzvorkommen wohl schon in der frühen Latène-Zeit (ca. 450-380 v.Chr.). Spuren dieser Eisenhüttenleute lassen sich im Gebiet des späteren Daaden fassen.[Anm. 1]

Entstanden sein dürfte die Siedlung Dadene, das legt der Ortsname nahe[Anm. 2], zwischen dem 4. und dem 6. nachchristlichen Jahrhundert bzw. in der darauf folgenden Siedlungsperiode bis zum 11. Jahrhundert.

Erstmals in Schriftquellen genannt wird Dadene im Jahr 1219, als der Priester Gerard aus Daaden (Gerardus sacerdos de Dadene) als Mitbesiegler einer Urkunde auftrat.[Anm. 3]

Daaden lag ursprünglich im Haigergau und gehörte grundherrlich zu Haiger[Anm. 4]. Anfänglich wohl zum Reichsbesitz gehörig[Anm. 5] wurde das Land später von anderen Herrschaftsträgern beherrscht. So verfügte das Domstift Worms seit dem Jahr 993 über Herrschaftsrechte im Land. Die Domherren übertrugen Vogteirechte u.a. an die Herren von Greifenstein. Diese übergaben ihre Vogteirechte in Daaden spätestens zu Beginn des 14. Jahrhunderts ihren Verwandten, den Grafen von Sayn. Neben den genannten Herren verfügten im Umfeld von Daaden auch die Herren von Molsberg über Vogtei- und andere Herrschaftsrechte. Von den Grafen von Sayn trugen vor 1475 Johan von Mauden einen Teil, Gerhard von Bicken, Adolf von Neuhof genannt Ley und Johan von Hattert den anderen Teil von Vogtei und Gericht Daaden zu Lehen.[Anm. 6].

Später unterstand Daaden der Verwaltung des saynschen Amtssitzes Friedewald. Nach den saynschen Teilungsverträgen des 17. Jahrhunderts blieb Daaden zwar bei Friedewald, gehörte aber jetzt zum Herrschaftsbereich der Reichsgrafschaft Sayn-Altenkirchen.

Nach dem Untergang der alten Grafschaft Sayn Ende des 18. Jahrhunderts, kam Daaden unter die Verwaltung des Herzogtums Nassau. Nassau trat aber 1815 einige Ämter, darunter auch Freusburg mit dem Kirchspiel Daaden an Preußen ab. Unter jetzt preußischer Verwaltung wurde die Bürgermeisterei Daaden 1816 dem neu geschaffenen Kreis Altenkirchen zugeteilt. 1878 wurden neue Amtsbezirke und Amtsgerichte gebildet. Das Amtsgericht Daaden (für das Amt Daaden) gehörte dabei zum Landgerichtsbezirk Limburg/Lahn [Anm. 7].

Vom frühen 18. bis Mitte des 20. Jahrhunderts prägte die nahe Grube Füsserberg das Wirtschaftsbild der Gemeinde. Als 1884/1885 die Bahnstrecke Betzdorf-Daaden eröffnete, zog dies erneut einen wirtschaftlichen Aufschwung nach sich.

Die heutige Ortsgemeinde entstand am 7. Juni 1969, als man die bis dahin selbständigen Gemeinden Biersdorf und Daaden miteinander vereinigte.

 

Redakt. Bearbeitung: Stefan Grathoff

Erstellt: 26.08.2014

Anmerkungen:

  1. Gensicke, Westerwald S. 6. Zurück
  2. Gensicke, Westerwald S. 9. Zurück
  3. Siegener Urkundenbuch I Nr. 8, S. 7. Zurück
  4. Gensicke, Westerwald S. 39. Zurück
  5. Noch 1554 wird das Gericht Daaden »uff einer keisserlicher freiger strassen« gehegt, so Gensicke Westerwald S. 55. Zurück
  6. Gensicke, Westerwald S. 80, S. 187, S. 273f. und S. 423. Zurück
  7. Gensicke, Westerwald S. 490 und492 Zurück