Hachenburg im Westerwald

Der Neumarkt in Hachenburg

Der Neumarkt war 1869 in das Eigentum der Stadt Hachenburg übergegangen. Während der intensiven Nutzung des Platzes seit dem Jahr 1816 scheinen die ersten Wohn- und Geschäftsbauten entstanden zu sein. Nähere Details sind erst für das Jahr 1888 überliefert. Das letzte Haus an der Straße nach Altenkirchen war 1888 das Hotel Friedrich. Dahinter gab es keine weiteren Häuser mehr. Am Neumarkt standen nach Süden die beiden Häuser der Familien Schneider, im Norden das Café Henney und daneben das Gebäude, in dem später das Rathaus untergebracht war. Daran schloss sich das Haus Hörter (die spätere Post) an, neben dem Straße zum Bahnhof in den Platz einmündete. Hier befand sich eine lange Gartenmauer, davor drei mächtige Kastanienbäume, unter denen fahrendes Volk, Zigeuner, Korbmacher und Kesselflicker zu campieren pflegten. Nach und nach wurde der Marktplatz weiter bebaut, entstanden weitere Verkehrswege.
Im Herbst 1967 fanden größere Umbauarbeiten am Neumarkt statt. Ob die alte Stadtwaage damals oder bereits in den 1950-er Jahren verschwand, ist unsicher.

Ende Oktober 1976 stellte die CDU-Fraktion  des Stadtrates Hachenburg den Antrag, den Neumarkt in Konrad-Adenauer-Platz umzubenennen. Es erhob sich einiger Protest in der Bevölkerung. Charlotte Ames-Caesar schrieb sogar ein Gedicht, das in der Westerwälder Zeitung veröffentlich wurde. In der Stadtratssitzung vom 5. November 1976 wurde der Antrag der CDU aber abgelehnt.

Im Jahr 1998 wurde die Verkehrsführung am Neumarkt mit der Einrichtung des Kreisverkehrs geplant, im März 1999 vom Stadtrat beschlosen und im Jahr 2000 in die Tat umgsetzt. Ein wenig ansehnlicher Pavillon, in dem ein Reisebüro untergebracht war, musste weichen. Die Kreissparkasse wurde umgebaut, die Westerwälder Volksbank erweitert, die Verkehrsführung geändert. Der alte Brunnen auf dem Neumarkt wurde in den Kreisel integriert und durch eine stilvolle Skulptur von Stefan Zydeck optisch hervorgehoben.
Der Wochenmarkt wurde aus wirtschaftlichen Erwägungen nach vielen Jahren vom Alten Markt verlegt. Noch heute findet jeden Freitag ein Gemüse- und Fruchtmarkt auf dem Neumarkt statt.

Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.