Heiligenroth im Westerwald

Die Pfarrkirche St. Petrus und Marcellinus in Heiligenroth

St. Petrus und Marcellinus[Bild: Erik Zachte]

Kirchstraße 5a

Der rote Wehrturm aus Basaltsteinen mit seinen Schießscharten, wohl im 12. Jahrhundert errichtet, stand früher allein, während eine kleine Kirche danebenstand. Am 24. Juli 1445 übertrug Thileman von Linz, Propst von St. Florin zu Koblenz, die durch Resignation des bisherigen Inhabers, des Regensburger Amtmannes Ulrich Aurbach vakante Pfarrei Heiligenroth an Johann Dausenau.[Anm. 1] 1748 wird der Pfarrer J. N. Schlemmer erwähnt,[Anm. 2] 1797 Pfarrer Ahlhausen, als er mit dem Pächter der Schäferei um das Pferchrecht stritt.[Anm. 3]

Im Jahr 1782 wurde an den romanischen Wehrturm die katholische Pfarrkirche St. Petrus und Marcellinus angebaut. Der heutige romanische, ungegliederte Westturm wird von einem achteckigen Spitzhelm bekrönt. Das Kirchenschiff, ein einfacher Saal mit Spiegeldecke und dreiseitigem Schluss wurde im Jahr 1933 durch ein nördliches Seitenschiff erweitert.[Anm. 4] 1845 waren offensichtlich Umbauarbeiten geplant.[Anm. 5]

Die Ausstattung stammt aus der Erbauungszeit: Hochaltar- und Seitenaltaraufsätze, Teile des Gestühls, Beichtstuhl und Westempore. Ein kleines Vesperbild aus dem Ende des 15. Jahrhunderts wurde wohl einer Feldkapelle entnommen. Vor der Kirche Grabsteine aus der Zeit Anfang 18. bis Anfang des 19. Jahrhunderts und ein Denkmal für die Opfer der Weltkriege.[Anm. 6] Der Turm gehörte bis zum Jahre 1975 der Zivilgemeinde, erst dann ging das Eigentum auf die Kirchengemeinde über, die bereits die Kirche besaß.

Anmerkungen:

  1. HHStA Wiesbaden Best. 116 Nr. U 47. Zurück
  2. HHStA Wiesbaden Best. 11 Nr. U 1432. Zurück
  3. HHStA Wiesbaden Best. 116 Nr. 846. Zurück
  4. HHStA Wiesbaden Best. 405 Nr. 28664. Zurück
  5. Im HHStA Wiesbaden Best. 3011/1 Nr. 10144 H befindet sich ein Grundriss und eine Ansicht der alten und der geplanten Kirche. Zurück
  6. Dehio, Rheinland-Pfalz Saarland S. 357. Zurück