Selters (Westerwald) im Westerwald

Das Amt Selters

Amtshaus in der Amtsstraße[Bild: El tommo [CC0]]

Das Amt Selters erwuchs aus dem 1598 infolge der Teilung von 1595 an die Niedergrafschaft gefallenen Teil der »Hohen Feste Rückeroth«. Zum Amt gehörten die Gerichte Rückeroth und Nordhofen mit dem Bann Maxsain. Landesherr war zwischen 1595 und 1806 die Niedergrafschaft Wied (Wied-Neuwied).
Zwischen 1754 und 1805 war der Sitz des Amtes nach Grenzhausen verlegt worden, bis er wegen seiner zentralen Lage nach Selters zurückkehrte. Durch den Zusammenschluss des Fürstentums Nassau-Usingen mit dem Fürstentum Nassau-Weilburg ging das Amt Selters im Jahr 1806 an das Herzogtum Nassau über. Es bestand damals aus den Kirchspielen Alsbach, Dreifelden, Nordhofen, Rückeroth sowie dem Kirchspiel und dem Dorf Grenzhausen. Das Kirchspiel Maxsain (auch Bann Maxsain) war schon 1799 aus der Grafschaft Sayn-Hachenburg an Wied-Neuwied gefallen. Das Amt Selters wurde dem Regierungsbezirk Ehrenbreitstein zugeordnet.

Der damalige Amtsverwalter Johann Jakob Droosten brachte 1805 die Idee für den Neubau des Amtshauses in Selters auf. Der neue Amtsverwalter Freudenberg führte seit 1812 das Projekt fort und brachte es im Jahr 1813 zum Abschluss.

Die Ämter Herrschbach und Selters wurden am 3. Mai 1817 zu einem Amtsbezirk mit Amtssitz in Selters vereinigt.
Im Rahmen der Verwaltungsreform von 1816 wurde das Amt Selters neu gebildet. Zum Amt gehörten damals die Orte Selters, Alsbach, Dreifelden, Faulbach, Goddert, Grenzhausen, Hilgert, Hundsdorf, Langenbaum, Linden, Mogendorf, Nordhofen, Quirnbach, Rückeroth, Schmidthahn, Seeburg, Stahlhofen, Steinebach, Steinen, Strasse, Vielfach (stets zur ehemaligen Grafschaft Wied-Neuwied gehörige Orte), Freilingen, Maxsain, Wölferlingen, Zürbach (bis zum Jahr 1799 sayn-hachenburgische Orte, dann Grafschaft Wied-Neuwied), Freirachdorf (ehemaliger wied-runkelischer Ort), Baumbach, Breitenau, Kaan, Deesen, Ellenhausen, Grenzau, Hartenfels, Helferskirchen, Herschbach, Hirzen, Kammerforst, Krümmel, Marienhausen, Marienrachdorf, Maroth, Nauort, Niederdorf, Oberhaid, Oberherschbach, Ransbach, Schenkelberg, Sessenbach, Sessenhausen, Stromberg, Trierisch-Hausen, Wirscheid und Wittgert (ehemalige kurtrierische Orte).
Mit der Bildung von Kreisämtern per Gesetz vom 4. April 1849 wurden das Amts Selters für kurze Zeit aufgelöst. Die Verwaltungsaufgaben wurden vom Kreisamt Hachenburg, die Justizangelegenheiten vom Justizamt Selters wahrgenommen.
Durch das Gesetz vom 24. Juli 1854 wurde das Amt Selters wieder eingeführt und damit die Ressorttrennung wieder beseitigt. Nach der Annexion des Herzogtums Nassau durch Preußen im Jahr 1866 wurde das Amt Selters Teil des Unterwesterwaldkreises, für die Rechtsprechung war das Amtsgericht Selters eingerichtet worden.
Im Zuge der Neugliederung des Gerichtswesens wurde 1879 in Grenzhausen ein Amtsgericht gebildet. Selters musste einen Richter und die Hälfte seines Gerichtsbezirks dorthin abgeben.
Auch nach der Kreisgründung blieb das Amt Selters zunächst bestehen, ehe es mit Wirkung zum 1. April 1886 aufgelöst wurde.
1966 wurde auch das Amtsgericht in Selters aufgelöst und nach Montabaur verlegt.[Anm. 1]

Amtsleiter in Selters

1598-1622Peter von Merckelbach, Amtsverwalter
1651-1681Johan Wilhelm Andreß, Endreß aus Urbach, Oberschultheiß
1691-1719Johannes Andreas, Oberschultheiß
1720-1728Schmerer, Oberschultheiß
1805Johann Jakob Droosten, Amtsverwalter
1728-1560Friedrich Wilhelm Caesar, Oberschultheiß, Amtsverwalter
1812Freundenberg, Amtsverwalter
1880-1886Paul Reiche, Amtsverwalter

Anmerkungen:

  1. Gensicke, Landesgeschichte S. 403, 489 und 522 sowie auch für die vorstehende Liste der Amtsleiter die Homepage der Stadt. Zurück