Bad Salzig am Mittelrhein

Katholische Pfarrkirche St. Aegidius

St. Aegidius

St. Aegidius von St. Gilles, einer der 14 Nothelfer, ist der Schutzpatron der Gemeinde. Erstmals erwähnt wird eine Ägidiuskapelle in Salzig im Jahr 1275. Die Kapelle taucht auch in einem um 1290 entstandenen Schenkungsbuch („Liber Donationum“) auf. Wahrscheinlich hat diese Kapelle schon damals geraume Zeit bestanden (10. Jahrhundert?). Der hintere Teil der heutigen Pfarrkirche stammt aus dem 14. (Chor) bzw. 15. Jahrhundert (Glockenturm): Der Chor, rippengewölbt, aus einem Joch, mit 5/8-Schluss. Der Turm, dreigeschossig mit Gratgewölben und gotisch aufgemalten Rippen im Erdgeschoss. Die älteste Glocke wurde 1471 gegossen. Kurze Zeit nach der Genehmigung zur Errichtung einer Taufkapelle (1563) wurde Salzig mit der Filiale Weiler zur selbständigen Pfarrei erhoben. 1868 war die Zahl der Pfarrangehörigen auf 1.684 gestiegen. Die kleine Kirche konnte die Gläubigen schon lange nicht mehr fassen. Ein Erweiterungsbau wurde unter Pfarrer Nick beschlossen und durchgeführt. Zwischen 1899-1901 wurde die neugotische Hallenkirche von L. von Fisenne aus Gelsenkirchen errichtet. Am 24. April 1904 nahm Bischof Korum die Kirchenkonsekration vor.

In der Kirche befindet sich ein spätgotischer Sakramentschrein. Im Hochaltaraufsatz ist ein hl. Aegidius vom Ende des 14. Jahrhunderts mit dem charakteristischen Attribut, einer Hirschkuh, bemerkenswert. Auch zwei Chrofenster stammen aus dieser Zeit. Die Orgel stammt aus dem 18. Jahrhundert, außen das Kruzifix aus dem 2 Viertel des 15. Jahrhunderts.

Innenraum der Aegidiuskirche

Die Kirche in Salzig gehörte zum engeren Pfarrbezirk Boppard. Ende des 10. Jahrhunderts wurde die Kirche von König Otto III. mit der Pfarrei Boppard an das Martinsstift/Worms übertragen. 1275 wird erstmals eine Ägidiuskapelle in Salzig erwähnt, die um 1330 als Capella erweitert wurde. Bei der Teilung zwischen Propst und Stiftsherren 1378 kam die Pfarrei an die Stiftsherren. Erzbischof Johann II. von Trier bestätigte 1466 die Stiftung einer Wochenmesse am neugebauten Marienaltar in der Kapelle zu Salzig. 1563 Verleihung des Rechts auf einen eigenen Taufbrunnen; Damit waren wohl Rechte einer selbständigen Pfarrei verbunden, wie sie in den Visitationsberichten des 17. Jahrhunderts bezeugt sind; 1568 wird die Kirche erstmals als Pfarrkirche bezeichnet. 1680 zusammen mit Weiler selbständige Pfarrei. 1702 Erweiterung der Kirche, Neubau 1899-1902, Renovierung 1985/86.

1936 erfolgte der Bau der evangelischen Kapelle. Renovierung 1974. 1959 evangelische Gemeinde Boppard; 1988 Pfarrbezirk Boppard II.

Quelle: Dehio und Homepage der Gemeinde, redakt. Bearb. S.G.