Budenheim in Rheinhessen

Der Lennebergturm in Budenheim

[Bild: Georg Dahlhoff]

Die Bezeichnung "Lenneberg" hat seinen Ursprung im Germanischen. Früher bezeichnete man mit "Lenne" oder "Linne" einen Mischwald aus Kiefern und Ahorngewächsen, worunter man aber auch waldbedeckte Hänge bzw. Berge verstand. Budenheims höchste Erhebung ist der 176,8 m hohe Lenneberg. Angeregt wurde der Bau des Lennebergturmes vom Mainzer Maler und Stuckateur Adam Allendorf. Der Turm wurde am erhöhten Rundblick, der "Schönen Aussicht" erbaut. Bei seiner Einweihung halfen die Turnvereine des Ortes mit. Zwei Gedenktafeln "Zur Erinnerung an das erste Leniabergfest 1878. Mainzer Turnverein 1871" und "Zur Erinnerung an das erste Leniabergfest 1878" erinnern daran. Ebenfalls auf Veranlassung durch Adam Allendorf wurde die Uhlerbornquelle und die Bernhardsbornquelle neu gefasst und vor ihnen Ruhebänke aufgestellt. Auch für den Bau der Schutzhütte "Annenruhe" war er verantwortlich.

Im Jahr 1908 gab es mit der Planfeststellung und dem nachfolgenden Aufbau von Schloss Waldthausen eine Beschränkung in der Nutzung des Waldgebietes. Als dann im Jahr 1914 der Baron von Waldthausen das Forsthaus und Ausflugslokal "Ludwigshöhe" mit dem umliegenden Gelände aufkaufte und abreisen ließ, war diese Gegend und der Lennebergturm um eine Attraktion ärmer geworden. Allendorf intervenierte bei der Stadt Mainz und den Anrainergemeinden. Er erreichte, dass seitens des Universitätsfonds das Gelände um den Lennebergturm kostenlos an die Stadt überlassen wurde, die dort eine Waldschänke aufbauen ließ. Der Lennebergturm überstand zwei Weltkriege nahezu unbeschadet.

Durch Feuerlegen und Schmierereien waren Instandsetzungsmaßnahmen erforderlich, die der Wanderverein als Eigentümer tragen musste. Derzeit ist der Aufgang zum Turm zugeschlossen, der aber nach vorheriger Anmeldung betreten werden kann.

Einige Zahlen

1820
Errichtung der Aussichtsplattform "Schöne Aussicht" auf dem Lenneberg.

1874
Gründung des "Lennebergvereins" durch den Mainzer Maler Adam Allendorf.

1880
Einweihung des Lennebergturms.

1914
Abbruch des Forsthauses "Ludwigshöhe" durch den Baron von Waldthausen.

1920
Zusammenschluss des "Lennebergvereins" mit der Gesellschaft "Rheingold Sport- und Touristenclub" zum noch heute bestehenden "Wander- und Lennebergverein Rheingold Mainz e.V.", der auch Besitzer des Lennebergturmes ist.

1949
Neugründung des Vereins, der durch die Alliierten verboten worden war.

1951
Gründung des Zweckverbandes "Zur Erhaltung des Lennebergwaldes" durch die Stadt Mainz sowie den beiden Landkreisen Bingen und Mainz.

1997
Einweihung des Adam Allendorf Weges

Nachweise

Verfasser: Heribert Schäfer

Redaktionelle Bearbeitung: Ann-Kathrin Zehender

Verwendete Literatur:

  • Landesamt Denkmalpflege (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 18.1: Kreis Mainz-Bingen. Bearb. v. Dieter Krienke. Worms 2007.

Aktualisiert am: 26.05.2014