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Mainzer Journal, 27.12.1933[Bild: Stadtbibliothek Mainz]

Vorhang auf! - Das Capitol Lichtspiel-Theater öffnet seine Pforten: Eine goldene Kuppelhalle als Foyer, rote Wandbespannung und gepolsterte Sessel, hunderte Lampen als Bühnenrahmung und vor allem neueste Film- und Tontechnik. Mit dem Capitol Lichtspiel-Theates eröffnete am 25. Dezember 1933 ein wahres "Schmuckstück" in der Mainzer Innenstadt. Zum Preis von 40 Reichspfennig konnten sich die Besucher*innen hier vor allem Heimatfilme ansehen. Als erster Film stand Heinz Rühmanns Komödie "Es gibt nur eine Liebe" auf dem Spielplan. Die folgenden Kriegsjahre überstand das Capitol als einziges von 11 Kinos in Mainz. Durch Glück und feuerfeste Türen blieb es nahezu unversehrt. Bereits 1947 standen die Zuschauer*innen wieder Schlange, um beispielsweise den neuen Film von Kurz Maetzig "Ehe im Schatten" (D 1947) anzusehen. Kaum vorstellbar ist heute, dass das Capitol 1963 ein ganzes Jahr einzig Billy Wilders Film „Irma la Douce” (USA 1963) zeigte und für ausverkaufte Vorführungen sorgte. 

Mit diesem „Capitol“ [wird] den Mainzer Film-Freunden nunmehr ein Theater [präsentiert], das auch in der Darbietungs-Auswahl dem Ansehen, der Würde und der Bedeutung der Stadt Mainz weiteste Rechnung trägt. Mainz ist durch diesen Licht-Palast – im wahrsten Sinne des Wortes – eine Sehenswürdigkeit reicher geworden, schrieb das Mainzer Journal am 27. Dezember 1933.

Auch heute ist das älteste noch bestehende Mainzer Kino ein zentraler Treffpunkt für Cineast*innen und wird es hoffentlich noch lange bleiben.

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Verfasserin: Jasmin Gröninger
Quellennachweis: 

  • O.A.: Die Eröffnung des Capitol (Mainzer Journal, Nr.299), 27.12.1933, S.3. [Wissenschaftliche Stadtbibliothek Mainz].
    • Foto: Zuschauer stehen vor dem Capitol Schlange. Gezeigt wird unter anderem Ehe im Schatten (Regie: Kurt Maetzig), der 1947 erstmals in die Kinos kam. [Dr. Paul Wolff & Tritschler, Historisches Bildarchiv, Offenburg].

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