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Wer hadert denn da? Streitereien zur Weihnachtszeit


Besinnliche Adventszeit im Mittelalter? - Von wegen!

Ob beim morgendlichen Einkauf auf dem Markt, oder bei einem geselligen Abend in der Weinstube, ein unangebrachter Spruch, der das Ehrgefühl verletzte, konnte und wurde in Ingelheim vor ein Gericht gebracht, ebenso wie Schuldklagen. Den Ingelheimer Haderbüchern zufolge erscheint es, als hätten sich die Ingelheimer*innen das ganze Jahr nur gestritten und verklagt. Der Weihnachtstag diente dabei meist als Zahlungstermin für Geldstrafen unter den streitenden Parteien. Obwohl [Sthmewortt] – Schmähworte – nur vereinzelt in den gerichtlichen Streitbüchern schriftlich festgehalten wurden, sind solche derbe Worte in früheren Jahrhunderten gefallten. Auf einen winterlichen Streitfall, in dem Contze Schilling das Ehrgefühl des Schit aufs Übelste angegriffen hat möchten wir Sie gerne hinweisen: Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485, 13. Dezember Montag Lucie

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Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485, Bl.198 [Bild: Nadine Gerhard]
  • Eine Übersetzung der Schmähworte erhalten Sie hier.
  • Website: www.haderbuecher.de
  • Forschungsschwerpunkt "Ingelheimer Haderbücher" am IGL
  • Marzi, Werner; Schäfer, Regina [Hg.]: Alltag, Herrschaft, Gesellschaft und Gericht im Spiegel der spätmittelalterlichen Ingelheimer Haderbücher. Ein Begleitband zum Editionsprojekt "Ingelheimer Haderbücher", Ingelheim am Rhein 2012.
  • Marzi, Werner; Sprenger, Kai-Michael [Hg.]: Hader und Streit in Ingelheim. Edition ausgewählter Gerichtsfälle aus dem Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529, Ingelheim am Rhein 2016.

Verfasserin: Jasmin Gröninger

Quellennachweis: