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Zugefrorener Rhein 1963

Bereits im 19. Jahrhundert vereiste der Rhein mehrmals. Seit 1815 konnte man mehr als 20 Mal eine geschlossene Eisdecke zählen. Der Winter 1962/63 war dann aber der letzte, an dem dieses Naturschauspiel stattfand. An der Loreley staute sich das Eis damals so stark, dass es weder für den normalen Schiffsverkehr noch für Eisbrecher ein Durchkommen gab, es musste gesprengt werden. Festsitzende Besatzungen wurden freundlicherweise vom städtischen Hafenamt mit Trinkwasser versorgt. Die Bevölkerung nutzte währenddessen den zugefrorenen Rhein als überdimensionale Eislaufbahn. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten wurde dieses Naturschauspiel durch die zunehmende Erwärmung des Rheins durch Abwässer und Abwärme in den Kühlwässern von Kraftwerken immer seltener. Nur im niederländischen Fahrgebiet kam es manchmal noch durch die geringe Strömungsgeschwindigkeit in kalten Wintern zur Eisbildung. Heutzutage wird man einen komplett zugefrorenen Rhein wohl nicht mehr erleben. Dieser Artikel ist eine Vorschau auf die virtuelle Landesausstellung „75 Jahre Rheinland-Pfalz in 75 Objekten“, die zur Zeit am IGL konzipiert wird und im nächsten Jahr auf dem neuen Landesportal vorgestellt wird.

Eiswinter Januar 1963 am Rhein – Die Eisbrecher MS Josef Langen (hinten) und MS Reiher im Einsatz oberhalb der Loreley.[Bild: Bundesanstalt für Wasserbau Karlsruhe [CC BY 4.0]]

Verfasser: Maximilian Deheck