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.1.2. Chronologie der Ereignisse in der Rheinregion in den Jahren 68 bis 70 n. Chr.

.1.1.2.1. Der Aufstand des Vindex

Im Frühjahr 68 n. Chr. begann in der Provinz Gallia Lugdunensis der Aufstand des Vindex. Gaius Julius Vindex war der Statthalter jener Provinz und sein Aufstand richtete sich gegen die Regierung Neros.[Anm. 1] Ein mangelndes Verständnis für den Künstler Nero, steigende finanzielle Belastungen und fehlender direkter Kontakt nach Rom, da Nero Gallien nie besuchte, begünstigten den Aufstand.[Anm. 2] Das Verhältnis Neros zu seinem Heer verschlechterte sich während seiner Regierungszeit im gesamten Reichsgebiet, da er als erster Kaiser nie eine Heeresgruppe besuchte oder einen Feldzug führte. Sein Verhältnis zum Senat verschlechterte sich aufgrund von Hinrichtungen, die Nero für viele Senatoren befahl, sowie der Abkommandierung oder Hinrichtung einiger Legaten von Provinzheeren.[Anm. 3] Kurze Zeit nach Beginn des Aufstandes schlossen sich die beiden anderen gallischen Provinzen, Narbonensis und Aquitanien, dem Vindex an.[Anm. 4] Jener wollte einen neuen Kaiser ausrufen und hatte Servius Sulpicius Galba, den Statthalter der Provinz Hispania Tarraconensis, als Kandidaten im Sinn. Doch dieser zögerte zunächst.[Anm. 5] Da Galba sich, im Gegensatz zu anderen Statthaltern, die Vindex zuvor um Unterstützung bat, nicht mit seinem Prinzeps Nero in Verbindung setzte, um ihn über diese Kontaktaufnahme zu unterrichten, wollte der Kaiser ihn ermorden lassen.[Anm. 6] Als Galba dies erfuhr, fiel er öffentlich von Nero ab.[Anm. 7] Er wollte sich zunächst nicht zum Kaiser ausrufen, distanzierte sich aber von Nero, indem er sich „Legatus senatus ac populi Romani“ nannte, statt „Legatus Augusti“.[Anm. 8] Damit wurde der Aufstand für Nero schlagartig bedrohlicher, denn Galba verfügte – im Gegensatz zu Vindex – in seiner Provinz über eine Legion und ließ sofort nach seinem Abfall eine weitere ausheben.[Anm. 9] Der Senat erklärte Vindex daraufhin zum hostis, wodurch das römische Heer nun für dessen Verhaftung zu sorgen hatte.[Anm. 10] Die am nächsten gelagerten Truppen waren die sieben Legionen und zahlreichen Auxilien, welche am Rhein stationiert waren. Während die vier niederrheinischen Legionen unter Fonteius Capito zunächst abwarteten, rückten die Legionen IV und XXII aus Mainz sowie die Legion XXI aus Vindonissa (dem heutigen Windisch in der Schweiz) unter ihrem Legaten Verginius Rufus aus.[Anm. 11] Die drei Legionen zogen mit ihren Auxilien von Germanien nach Vesontio, dem heutigen Besançon, wo sie auf die Truppen des Vindex trafen. Laut verschiedenen antiken Quellen zögerte Verginius Rufus zunächst mit dem Angriff, besiegte das Heer des Vindex aber schließlich.[Anm. 12] In dieser im Mai 68 n. Chr. stattfindenden Schlacht tat sich auf der Seite des Rufus laut Tacitus batavische Reiterei besonders hervor.[Anm. 13] Rufus‘ Heer rief ihn nach der siegreichen Schlacht selbst zum Kaiser aus.[Anm. 14] Vindex brachte sich nach der verlorenen Schlacht um.[Anm. 15] Das Zögern des Rufus und dessen Ausrufung zum Kaiser durch das Heer zeigen, dass auch die Truppen Germaniens gegen eine Weiterführung der Kaiserwürde durch Nero waren.[Anm. 16] Doch warum unterstützen sie nicht den bereits als Usurpator bekannten Galba? Es bestanden wohl Rivalitäten zwischen den eng mit den Mainzer Legionen verbundenen Treverern und Lingonen, die auch beträchtliche Kontingente an Hilfstruppen stellten, und den Sequanern, Heduäern und Arvernern, welche Vindex und Galba unterstützten und vom germanischen Heer ebenfalls besiegt wurden.[Anm. 17] Somit suchte sich das Heer des Rufus einen eigenen Kaiserkandidaten, auch weil man durch den Sieg über Vindex keine Belohnung von Galba erwarten konnte. Verginius Rufus wehrte sich entschieden gegen seine Kaiserakklamation. Er wollte weder sich selbst, noch einen anderen als Kaiser akzeptieren, den nicht der Senat dazu gewählt habe.[Anm. 18]

In Rom stellten sich die Prätorianer unter ihrem Präfekten Nymphidius Sabinus nun auf die Seite Galbas und nachdem Nero die beiden amtierenden Konsuln absetzte und das Amt selbst alleine ausführte, ging auch der Senat auf die Seite der Prätorianer über. Nero floh und als er vom Senat zum hostis erklärt wurde, brachte er sich letztlich um oder ließ sich umbringen.[Anm. 19]

Mit dem Tod Neros war das julisch-claudische Kaiserhaus, das seit Beginn des Prinzipats den Kaiser stellte, ausgestorben. Zum ersten Mal in der Geschichte des römischen Kaisertums gab es keine klare Nachfolgeregelung. In dieser Situation wurde deutlich, dass die Gunst des Heeres über die Macht eines Herrschers entschied. Der Senat spielte in der Kaiserfindung keine politische Rolle mehr, sondern bestätigte nur noch die jeweiligen Kaiserkandidaten, die Teile des Heeres ausgerufen und die sich daraufhin durchgesetzt hatten.[Anm. 20] Bis zur Durchsetzung des Vespasian und der flavischen Familie befand sich das römische Reich in den Jahren 68 bis 70 n. Chr. in einem Bürgerkrieg.

.1.2.2.2. Das Vierkaiserjahr 69 n. Chr.

Im Jahr 69 n. Chr. gab es hintereinander vier verschiedene, vom Senat anerkannte, römische Kaiser, weshalb man dieses Jahr in der Literatur Vierkaiserjahr nennt. Der erste dieser Kaiser war Servius Sulpicius Galba, da er noch bis ins Jahr 69 n. Chr. hinein regierte. Nachdem seine Truppen ihn bereits im April 68 n. Chr. zum Kaiser ausgerufen hatten, folgte wohl am achten Juni die Bestätigung durch den Senat.[Anm. 21] Die obergermanischen Truppen reagierten empört auf diese Bestätigung der Kaiserwürde. Sie versuchten erneut Verginius Rufus zur Annahme des Kaisertitels zu überreden und drohten dabei sogar, ihn bei weiterer Weigerung zu ermorden.[Anm. 22] Rufus schaffte es jedoch, seine Legionen ein weiteres Mal zu beruhigen. Die gemeinsame Linie des Rheinheeres gegen Galba war allerdings nicht mehr existent, da die in Bonn stationierte Legion I Galba inzwischen anerkannte. Der niedergermanische Konsularlegat Fonteius Capito verweigerte es aber weiterhin, seine Truppen auf Galba zu vereidigen und wurde kurze Zeit später von Angehörigen seiner Truppe ermordet.[Anm. 23] Um einen potenziellen Unruheherd zu beseitigen, wurde Verginius Rufus durch Kaiser Galba von seinem Posten abgezogen.[Anm. 24] Als Nachfolger setzte der neue Kaiser in Niedergermanien Aulus Vitellius und in Obergermanien den alten und kranken Hordeonius Flaccus ein.[Anm. 25] Die Absetzung des beim Heer beliebten Rufus sorgte für viel Unmut im Rheinheer. Jene Unzufriedenheit wurde durch den Umgang Galbas mit den einheimischen Verbänden im Rheingebiet noch gesteigert. Galba begünstigte alle Gruppen, die von Anfang an auf seiner Seite standen. Die anderen begünstigte er nicht oder bestrafte sie sogar, beispielsweise mit Gebietsabtretungen und Zusatzsteuern. So bestrafte er die gallischen und germanischen Verbände, wie beispielsweise die Treverer und die Lingonen, da diese an der Niederschlagung des Vindex-Aufstandes beteiligt waren. Da diese bestraften Verbände im Rheinheer Auxiliareinheiten stellten, steigerte sich der Unmut im Heer weiter.[Anm. 26] Eine Bestrafung dieser Verbände war für die Armee nicht nachvollziehbar, da die Hilfstruppen gegen Vindex ja für den zu jener Zeit regulären und anerkannten römischen Kaiser kämpften.[Anm. 27] In Rom entließ er außerdem die germanische Leibwache des julisch-claudischen Kaiserhauses, die sich hauptsächlich aus Batavern und Lingonen rekrutierte.[Anm. 28] Weiter angefacht wurde die Unzufriedenheit durch kursierende Gerüchte, dass Galba die Truppe am Rhein verkleinern wollte.[Anm. 29] Schließlich kränkte Galba das Rheinheer noch zusätzlich, als er ihnen und auch anderen Soldaten im römischen Reich die Auszahlung von Donativen für ihre Dienste verweigerte.[Anm. 30] Der Unmut des Heeres und die Tatsache, dass der kinderlose Galba lange Zeit keinen Nachfolger ernannte, führte zur Usurpation des niedergermanischen Legaten Aulus Vitellius, der am zweiten Januar 69 n. Chr. vom Rheinheer in Köln zum Kaiser ausgerufen wurde, nachdem die Soldaten am Vortag bereits den Neujahrseid auf Galba verweigert hatten.[Anm. 31]

In Rom hatte sich zu dieser Zeit bereits eine breite Opposition gegen Galba gebildet. Neben dem Senat und dem Heer, brachte Galba auch die plebs urbana gegen sich auf, indem er nahezu alle ihrer Bitten verweigerte.[Anm. 32] Zum Verhängnis wurde Galba allerdings seine Nachfolgeregelung, die er aufgrund der Ereignisse am Rhein nun schnell regeln wollte.[Anm. 33] Marcus Salvius Otho, der Statthalter von Lusitania, war einer der ersten Unterstützer Galbas und machte sich Hoffnungen, von Galba adoptiert zu werden und damit zu dessen Nachfolger aufzusteigen.[Anm. 34] Galba wollte stattdessen aber Lucius Calpurnius Piso Licinianus adoptieren. Die Adoption des Piso, der aus einer Familie stammte, die öfter gegen das julisch-claudische Kaiserhaus intrigiert hatte, unter Nero lange im Exil lebte und kaum politische oder militärische Erfahrung hatte, erwies sich als schwierig. Der Senat sah in ihm keinen geeigneten Nachfolger.[Anm. 35] Otho, der sich gegenüber dem Heer spendabel zeigte, hatte die Prätorianer auf seiner Seite und setzte sich an die Spitze der Opposition gegen Galba. Durch die Weigerung Galbas, die Prätorinaner für deren Zustimmung zur Adoption finanziell zu belohnen, verschärfte sich das Verhältnis der Garde zum Kaiser.[Anm. 36] Am zehnten Januar 69 n. Chr. wurde die Adoption im Prätorianerlager bekannt gegeben. Der Zuruf für den neuen Caesar war so schwach, dass man von einer Verweigerung der Akklamation sprechen konnte. Daraufhin entließ Galba zur Strafe vier Tribunen der stadtrömischen Armee, von denen zwei Angehörige der Garde waren, womit er das Militär weiter gegen sich aufbrachte.[Anm. 37] Am 15. Januar wurde Galba ermordet und Otho durch die Prätorianer zum Kaiser ausgerufen. Der Senat bestätigte Otho als neuen römischen Kaiser.[Anm. 38]

Nach seiner Ausrufung zum Kaiser durch die am Rhein stationierten römischen Truppen zog Vitellius aus Germanien in Richtung Rom, um seine Kaiserwürde durchzusetzen.[Anm. 39] Der Usurpator konnte auf die sieben am Rhein stationierten Legionen und deren Auxiliareinheiten zugreifen und Gallien, Rätien, Spanien und Britannien waren ebenfalls auf seiner Seite.[Anm. 40] Vitellius schickte den Großteil seines Heeres in zwei Formationen voraus.[Anm. 41] Er selbst folgte mit einer dritten Heeresgruppe.[Anm. 42] Die in Germanien verbliebenen Soldaten stellte er unter den Oberbefehl des Hordeonius Flaccus.[Anm. 43] Die Formation mit dem Großteil der obergermanischen Armee stand unter der Leitung des Caecina Alienus, dem Legaten der Legion IV.[Anm. 44] In jener Heeresgruppe befand sich laut Tacitus eine Ala Batavorum, die auch später im Kampf gegen Otho eingesetzt wurde.[Anm. 45] Die zweite Heeresgruppe stand unter der Leitung des Fabius Valens. Dieser Formation schlossen sich die acht batavischen Hilfsgruppen an. Diese lagerten zu jener Zeit bei den Lingonen in Rätien, nachdem sie sich von der Legion XIV im Streit getrennt hatten.[Anm. 46] Die Schlacht zwischen den inzwischen wieder vereinten vitellischen Truppen und denen des Otho fand im April 69 n. Chr. bei Bedriacum, dem heutigen Cremona, in Oberitalien statt. Das Heer des Vitellius siegte, Otho brachte sich um.[Anm. 47] Der Sieger schrumpfte nun sein Heer, da keine Kämpfe mehr auf dem Weg nach Rom zu befürchten waren. Die Ala Batavorum wurde an den Niederrhein, ins Lager Vetera I, geschickt.[Anm. 48] Die acht Bataverkohorten wurden kurze Zeit später ebenfalls nach Germanien zurückgeschickt, allerdings aus disziplinarischen Gründen, da sie sich laut der literarischen Überlieferung durch Tacitus nur schlecht in den Heeresverband integrieren konnten.[Anm. 49] Im Juni 69 n. Chr. zog Vitellius schließlich in Rom ein und wurde als Kaiser anerkannt.[Anm. 50]

.1.3.2.2.1. Die Usurpation Vespasians und der Beginn des sogenannten Bataveraufstandes

Bereits im darauffolgenden Juli begann die Usurpation des Vespasian. Zum Kaiser ausgerufen wurde Vespasian, der zu dieser Zeit Prokonsul der Provinz Africa war, durch die Legionen in Ägypten, Syrien und Judäa.[Anm. 51] Eine mögliche Erklärung für die Ausrufung war die Befürchtung des im Osten des Imperium Romanum stationierten Heeres, durch Vitellius benachteiligt zu werden, da dieser die Truppen am Rhein sicherlich privilegieren würde und die östlichen Legionen, zusammen mit den an der Donau stationierten, außerdem zuvor auf Seiten Othos gewesen waren.[Anm. 52] Der genaue Hergang der Usurpation des Flaviers ist für die Geschehnisse am Rhein nicht relevant. Wichtig ist, dass Gaius Licinius Mucianus, der Statthalter von Syrien, nach der Ausrufung Vespasians mit einem Heer nach Italien aufbrach, um den Herrschaftsanspruch seines Kandidaten durchzusetzen. Antonius Primus, Legat der an der Donau stationierten Legion VII Gemina, bekam den Oberbefehl über alle anderen Donaulegionen und zog mit diesen ebenfalls nach Italien.[Anm. 53]

Nach der Neuigkeit der Erhebung des Vespasian sollten nach dem Willen des Vitellius in der Rheinregion neue Truppen ausgehoben und zur Unterstützung nach Italien geschickt werden. Laut Tacitus, der die Vorgänge in der Region beschreibt, wurden diese Neurekrutierungen auch unter dem Verband der Bataver durchgeführt, wobei die römischen Rekrutierungsbeamten sehr rücksichtslos vorgingen. Der Autor beschreibt diese Aushebungen als den eigentlichen Beginn des sogenannten Bataveraufstandes. Dieser Unmut der Bataver, der sich noch dadurch steigerte, dass sie die Rekrutierungen nicht selbst durchführen durften, was ihrer Meinung nach einen Bruch ihres alten Bündnisvertrages mit dem römischen Reich darstellte, wurde nach den taciteischen Schilderungen durch den batavischen Adeligen und römischen Bürger Julius Civilis genutzt, um gegen die römische Herrschaft über seinen Verband zu rebellieren.[Anm. 54] Wesentlicher Beweggrund des Civilis war laut Tacitus sein Hass auf die Römer. Noch unter Nero wurden er und sein Bruder von Fonteius Capito, dem Statthalter des Heeresbezirks Niedergermanien, verhaftet. Während er selbst zunächst nach Rom geschickt, unter Galba aber wieder freigelassen wurde, wurde sein Bruder noch von Capito hingerichtet. Unter Vitellius forderten die Soldaten am Rhein erneut die Hinrichtung des Civilis. „Das waren die Gründe für seine Erbitterung […]“, schreibt Tacitus dazu.[Anm. 55] Im Folgenden gelang es Civilis, nach der literarischen Überlieferung, Freundschaft zu Vespasian zu heucheln. Tacitus erwähnt auch eine Korrespondenz mit Antonius Primus, in dem er aufgefordert wird, die römischen Truppen am Rhein durch einen Aufstand zu binden und vom Marsch nach Italien abzuhalten.[Anm. 56] Ob Julius Civilis seine Parteinahme für die Flavier nur heuchelte und die Unzufriedenheit der Bataver in ihrem Verhältnis zu den Römern für seine eigenen Zwecke ausnutzte, um die Unabhängigkeit der Bataver zu gewinnen, wie es die taciteischen Schilderungen vorgeben, wird im weiteren Verlauf dieser Arbeit erörtert.

Die Bataver stellten nach der literarischen Überlieferung zu jener Zeit acht Kohorten und eine Ala als Hilfstruppen für das römische Heer.[Anm. 57] Julius Civilis befehligte wohl noch eine neunte Kohorte in der Heimatregion der Bataver.[Anm. 58] Die acht Bataverkohorten, die im Heer des Vitellius gegen Otho gekämpft hatten und vor dem Einzug des Kaisers in Rom nach Mainz zurückgeschickt wurden, sollten nun zur Unterstützung des Vitellius nach Italien marschieren. Laut Tacitus forderten die Kohorten von Hordeonius Flaccus, der die Befehle des Vitellius durchsetzen sollte, Geldgeschenke und Privilegien für den Marsch nach Italien in einer Höhe, die dieser ablehnen musste. So hatten die Kohorten einen Grund, sich dem Civilis anzuschließen, was sie mit übertriebenen Forderungen auch von Anfang an erreichen wollten.[Anm. 59] Jener hatte nämlich bereits zuvor durch Boten geheime Absprachen mit den Kohorten getroffen.[Anm. 60] Auch diese Schilderungen Tacitus‘ über die angeblichen Pläne der Bataverkohorten werden im Verlauf dieser Arbeit noch genauer diskutiert. Bereits zuvor hatten die Kämpfe am Niederrhein begonnen. Die mit den Batavern verbündeten und durch die Aushebungen wohl genauso belasteten Canninefaten mit ihrem Häuptling Brinno und der rechtsrheinische Verband der Friesen überfielen „[…] ein am Ozean gelegenes Winterlager zweier Kohorten. […] Dann überfielen sie die über Land ziehenden und wie in Friedenszeiten weit verstreuten römischen Marketender und Kaufleute. Zugleich bedrohten sie die Kastelle mit Zerstörung […].“[Anm. 61] Die Kastelle wurden dann laut Tacitus durch die Präfekten selbst in Brand gesteckt, da man nicht in der Lage war sie zu halten.[Anm. 62] Im Laufe weiterer Kämpfe schlossen sich die Kohorte der Tungerer und weitere Hilfstruppen der niederrheinischen Legionen den Truppen des Civilis an.[Anm. 63]

Nachdem die acht Bataverkohorten Mainz verlassen hatten, zogen sie nach Norden den Truppen des Civilis entgegen. Bei Bonn kam es zu einem Aufeinandertreffen der Bataverkohorten und der dort stationierten Legion I, die den Weiterzug der Auxilien verhindern wollte. Die sich anschließende Schlacht gewannen die Bataver und vereinten sich kurze Zeit später mit den Truppen des Civilis.[Anm. 64] Das vereinigte Heer vereidigte Civilis nun auf Vespasian und forderte die Soldaten des Doppellegionslagers Vetera I (heute in Xanten-Birten) auf, dem Flavier ebenfalls die Treue zu schwören. Als sich diese weigerten, begann das Heer des Civilis mit der Belagerung des Kastells.[Anm. 65] Die Besatzung des Kastells hatte zuvor auf Befehl des Hordeonius Flaccus gegen das Heer des Civilis – noch ohne die acht Bataverkohorten – gekämpft und verloren. Dabei lief die Ala Batavorum, die bis zu diesem Zeitpunkt auf Seiten der Römer gekämpft hatte, während der Schlacht zum Heer des Civilis über. Der Präfekt der Ala, ein Mitglied der batavischen Elite namens Claudius Labeo, war laut Tacitus ein Rivale des Civilis und wurde zu den Friesen ins Exil geschickt.[Anm. 66]

Flaccus, selbst gesundheitlich angeschlagen und per Schiff reisend, schickte ein Entsatzheer unter der Leitung des Dillius Vocula, Legat der Legion XXII aus Mainz, Richtung Vetera I los. Verpflegungsschwierigkeiten und fehlende Disziplin schwächten diese römische Truppe. Innerhalb der Soldaten machten sich Unmut über den Führungsstil des Flaccus und Zweifel über dessen Loyalität gegenüber Vitellius breit. Die Soldaten gaben seinem ihrer Meinung nach zu passivem Handeln die Schuld an den bisherigen Niederlagen des Rheinheeres gegen die Truppen des Civilis und beschuldigten ihn sogar, ein Freund des Civilis zu sein.[Anm. 67] Vocula konnte nur durch die Hinrichtung eines aufsässigen Soldaten in Bonn vorübergehend die Ordnung in seinem Heer wiederherstellen.[Anm. 68] In Neuss schloss sich die dort stationierte Legion XIV dem Heer des Vocula an mit der zusammen man bei Gelduba lagerte.[Anm. 69]

In der Zwischenzeit hatte die flavische Armee am 24. Oktober 69 n. Chr. bei Cremona die vitellische Armee vernichtend geschlagen.[Anm. 70] Nach weiteren Kämpfen nahmen die vespasianischen Truppen schließlich Rom ein und Vitellius wurde am 21. Dezember 69 n. Chr. von Soldaten aus der Heeresgruppe des Antonius Primus ermordet.[Anm. 71] Der Senat erkannte Vespasian nun in Abwesenheit an, da dieser noch in Ägypten weilte. Erst im Oktober 70 n. Chr. zog er in Rom ein.[Anm. 72]

.1.4.2.2.2. Der sogenannte Bataveraufstand nach der Durchsetzung Vespasians und der Aufstand der Treverer

Nachdem am Rhein die vitellische Niederlage bei Cremona bekannt wurde, vereidigte sich das Rheinheer laut Tacitus nur widerwillig auf Vespasian.[Anm. 73] Die meisten Soldaten waren, so Tacitus, weiterhin vitelliustreu, die Offiziere tendierten zu Vespasian.[Anm. 74] Civilis, der ja vorgab für die flavische Partei zu kämpfen, wurde nun vom Rheinheer aufgefordert die Kämpfe einzustellen, da Vespasian nun gewonnen habe.[Anm. 75]

Stattdessen schickte Civilis einen Teil seines Heeres nun gegen das Heer des Vocula vor. Bei Gelduba kam es zur Schlacht. Trotz des überraschenden Angriffs siegte Vocula, da er während der Schlacht Unterstützung von weiteren Hilfstruppen bekam.[Anm. 76] Die taciteische Beschreibung dieser Schlacht ist heute archäologisch sehr gut nachzuvollziehen.[Anm. 77] Kurz darauf schaffte es das Heer des obergermanischen Legaten sogar, die Belagerung von Vetera I für kurze Zeit aufzulösen. Vocula zog sich jedoch, zum Unmut der Soldaten, aufgrund von Versorgungsschwierigkeiten wieder nach Gelduba und dann nach Neuss zurück, woraufhin Civilis die Belagerung von Vetera I wieder aufnahm.[Anm. 78] Die Soldaten in Neuss forderten derweil ein Donativ, welches ihnen noch von Vitellius versprochen worden war. Als Hordeonius Flaccus dieses im Namen Vespasians auszahlen ließ, eskalierte die Situation und das unzufriedene Heer brachte ihren Legaten um.[Anm. 79] Nach Tacitus‘ Beschreibungen scheint sich zu jener Zeit das Rheinheer in einen flavischen und einen antiflavischen Teil gespalten zu haben.[Anm. 80]

Folgt man den taciteischen Schilderungen, so verband sich Civilis nun mit aufständischen gallischen Verbänden, die ursprünglich auf Seiten des Vitellius standen und nach seinem Tod offen gegen Vespasian rebellierten. Die Anführer dieser Truppen waren die Treverer und Offiziere im römischen Heer Julius Classicus und Julius Tutor, sowie der Lingone Julius Sabinus.[Anm. 81] Diese strebten Tacitus zufolge ein „Imperium Galliarum“ an, also eine völlige Unabhängigkeit vom römischen Reich.[Anm. 82] In der heutigen Forschung wird die Idee eines unabhängigen Reiches unter den Galliern vielfach angezweifelt. Viel eher wird der Aufstand nicht zwingend als antirömisch, sondern als antiflavisch gedeutet. Aufgrund der unterschiedlichen Ziele, welche die Bataver und Treverer verfolgten, wird eine Zusammenarbeit heute von Teilen der Forschung bezweifelt.[Anm. 83] Tacitus beschreibt anschließend die weiteren Aktionen der gallischen Truppen, ohne Civilis und die Bataver zu erwähnen. Er schildert die Ermordung des Dillius Vocula durch einen Soldaten seines Heeres in Neuss. Vocula war zuvor erneut Richtung Vetera I gezogen, hatte sich aber nach dem Abfall der gallischen Truppen nach Neuss zurückgezogen.[Anm. 84] Laut Tacitus wurde der Mörder durch Julius Classicus zu der Tat aufgefordert und das Heer des Vocula anschließend auf das gallische Reich vereidigt.[Anm. 85] Die gallischen Verbände übernahmen nun die Führungsrolle im römischen Rheinheer. Tutor vereidigte in der Folge die Armee in Köln und Mainz.[Anm. 86] Als gemeinsame Unternehmung zwischen Civilis und den gallischen Truppen schildert Tacitus danach die Übergabe des Lagers Vetera I durch die belagerten Soldaten, denen es mittlerweile an allem mangelte.[Anm. 87] Laut der Überlieferung schlossen die gallischen Truppen mit Civilis zuvor einen Vertrag.[Anm. 88] Den belagerten Soldaten wurde freies Geleit gewährt, wenn sie sich laut Tacitus auf das „Imperium Galliarum“ vereidigten. Nach der Vereidigung wurden die Soldaten jedoch auf ihrem Abzug von germanischen Truppen angegriffen und getötet. Für Tacitus ist es nicht festzustellen, ob Civilis diese Tat tatsächlich bedauerte oder dies nur Heuchelei war.[Anm. 89]  Archäologisch ist eine Brandschicht in den Resten des Lagers gefunden worden, die in die Zeit der beschriebenen Zerstörung datiert wird. Auch der Bau des nur etwa 1,5 Kilometer entfernten Einlegionslagers Vetera II in flavischer Zeit spricht für eine Zerstörung und anschließenden Aufgabe des Lagers Vetera I.[Anm. 90] 

In der folgenden Berichterstattung über die weiteren Vorgänge in der Rheinregion beschreibt Tacitus die Handlungen der gallischen Truppen und denen des Civilis getrennt voneinander. Eine weitere Zusammenarbeit ist in der literarischen Überlieferung zunächst nicht festzustellen. Zunächst wurden die bis dahin in Neuss und Bonn stationierten Legionen von den gallischen Truppen um Julius Classicus nach Trier verlegt.[Anm. 91] Durch diese Maßnahme sollte wohl die Hauptstadt der Treverer vor flavischen Truppen geschützt werden.[Anm. 92] Diese frischen Truppen, bestehend aus acht Legionen, wurden in der Zwischenzeit unter der Führung des Petilius Cerialis an den Rhein beordert.[Anm. 93] Außerdem ließen die gallischen Truppen alle Legions- und Hilfstruppenkastelle zwischen Mainz und Neuss planmäßig zerstören.[Anm. 94] Civilis handelte kurz darauf ein Bündnis mit der Stadt Köln aus und bewahrte die Stadt vor der Plünderung.[Anm. 95] Da Köln erst kurz zuvor durch Julius Tutor auf die Seite der gallischen Truppen getreten war, ergibt eine erneute Bündnisverhandlung mit Civilis nur Sinn, wenn dieser nicht für dieselben Ziele wie die Gallier stand. Eine Zusammenarbeit der beiden „aufständischen“ Parteien ist also auch hier nicht zu erkennen. Die Zerstörung der römischen Kastelle am Rhein durch die gallischen Truppen sprechen sogar eher dafür, dass diese nicht nur vor den Truppen des Cerialis flüchteten, sondern auch vor den Truppen des Civilis. Zum einen zog dieser nämlich nicht mit seinen angeblichen Verbündeten nach Trier und zum anderen hätte er die verlassenen Kastelle am Rhein gut als Schutz vor den flavischen Truppen nutzen können. Eine Zerstörung dieser Lager durch einen Bündnispartner ergibt keinen Sinn.[Anm. 96]

Nachdem die Soldaten des Cerialis in der Rheinregion angekommen waren, brach die Erhebung der Treverer bald zusammen. Der Lingone Julius Sabinus war bereits zuvor bei einer Schlacht mit den Sequanern besiegt worden und geflohen.[Anm. 97] Tutor, der noch immer in Mainz weilte, kämpfte mit den Mainzer Legionen bei Bingen gegen die aus Vindonissa angerückte Legion XXI. Nachdem der Treverer verloren hatte, schlossen sich die Mainzer Legionen den flavischen Truppen an. Auch die vor Trier zusammengezogenen Legionen vereidigten sich auf Vespasian und zogen zu den Mediomatikern, die auf Seiten der Flavier standen.[Anm. 98] Cerialis war mittlerweile in Mogontiacum angekommen und kurze Zeit später kam es zur Schlacht bei Trier. Laut Tacitus war auch Civilis mit seinen Truppen bei dieser Schlacht anwesend und kämpfte auf Seiten des Classicus.[Anm. 99] Möglicherweise war dies der Fall, da Civilis seit der Ermordung der Legionäre von Vetera I bei den Flaviern in Ungnade gefallen war und von diesen nur noch als Unruhestifter und nicht mehr als Verbündeter betrachtet wurde. Da Cerialis bei seinem Feldzug am Rhein auch noch auf die ehemals vitelliustreuen Legionen zurückgriff, die Civilis in den Monaten zuvor bekämpft hatte, konnte er von Cerialis keine Gnade erwarten. Eventuell arbeiteten der Bataver und der Treverer dann des bloßen Überlebens willen militärisch zusammen.[Anm. 100] Die Schlacht bei Trier gewann Cerialis.[Anm. 101] Archäologisch ist die Schlacht kaum nachzuweisen.[Anm. 102] Kurz darauf zog Cerialis nach Vetera, wo sich Civilis verschanzt hatte.[Anm. 103] Die Truppen des Cerialis siegten auch hier, Civilis konnte sich aber in das Gebiet der Bataver zurückziehen.[Anm. 104] Bei Xanten wurde durch die Archäologie eine Inschriftenplatte eines Siegesmonument an Vespasian gefunden, das durch die Legion VI Vindrix gestiftet wurde. Diese Legion nahm an der Schlacht teil und durch die Namensnennung des Legaten Celsus, welcher der direkte Nachfolger des Cerialis war, wird das Monument ebenfalls in diese Zeit datiert.[Anm. 105] Als sich die Kämpfe im batavischen Gebiet fortsetzten, kam Civilis ob der Zerstörungen bei den Mitgliedern seines Verbandes in Kritik. Sowohl beim einfachen Volk, als auch bei den Eliten bildete sich eine Opposition gegen Civilis, die eine Einstellung der Kämpfe forderte.[Anm. 106] Tatsächlich brach Civilis die Kämpfe ab und bat um eine Unterredung mit Cerialis, bei der er erneut beteuerte, ein alter Freund Vespasians zu sein und sogar durch schriftliche Aufforderung des Antonius Primus und mündliche Aufforderungen des Hordeonius Flaccus zum Kampf gegen die Rheinarmee aufgerufen worden zu sein.[Anm. 107] Damit bricht der überlieferte Text des Tacitus ab, das weitere Schicksal des Civilis bleibt unbekannt.

Verfasser: Lutz Luckhaupt
Erstellt:
2019

Anmerkungen:

  1. Baatz, Römische Eroberungen, S. 66. Siehe auch Urban 1999, S. 49; Bleckmann, S. 137. Die antineronischen Ziele des Aufstandes sind heute die vorherrschende Forschungsmeinung. Ältere Darstellungen, wonach der Aufstand antimonarchische oder national-gallische Ziele hatte, gelten heute als überholt. Siehe dazu Grassl, S. 49-50. Zurück
  2. Haensch, S. 139. Siehe auch Meier, S. 292; Suet. Nero 32,1 und 40,4-41,2; Cass. Dio LXIII 22. Zurück
  3. Flaig 1992, S. 241-242. Zurück
  4. Riemer, S. 78-79. Siehe auch Meier, S. 292. Zurück
  5. Bellen 1998, S. 66. Siehe auch Riemer, S. 78-79.  Zurück
  6. Laut Plutarch ignorierte Galba die Briefe des Vindex einfach. Siehe dazu Plut. Galba 4,2-4. Zurück
  7. Meier, S. 293-294. Suet. Galba 9,2. Zurück
  8. Suet. Galba 10,1. Siehe auch Bellen 1998, S. 66; Meier, S. 294. Zurück
  9. Suet. Galba 10,2. Meier, S. 294. Zurück
  10. Plut. Galba 5,4. Zurück
  11. Riemer, S. 78-79. Siehe auch Bellen 1987, S. 112; Urban 1999, S. 50-51.  Zurück
  12. Nach Cassius Dio kamen Vindex und Rufus nach einer Unterhaltung zu einer Übereinkunft, die beiden Heere gingen aber plötzlich von sich aus aufeinander los. Siehe dazu Cass. Dio LXIII 24. Siehe auch Meier, S. 294. Vindex versuchte laut Pfeiffer auch am Rhein Verbündete seines Aufstandes zu finden. Die oberrheinischen Truppen unter Verginius Rufus lehnten aber nach einigem Zögern ab und kämpften gegen Vindex. Siehe dazu Pfeiffer, S. 83-84. Zurück
  13. Tac. Hist. IV 17,3. Siehe auch Hallermann, S. 79.  Zurück
  14. Meier, S. 294. Siehe auch Bellen 1987, S. 112; Bellen 1998, S. 66; Riemer, S. 78-79.  Zurück
  15. Bellen 1998, S. 66. Zurück
  16. Für die Ausrufung des Rufus zum Kaiser siehe Cass. Dio LXIII 25; Plut. Galba 6,3; Flaig 1992, S. 262-263. Zurück
  17. Bellen 1987, S. 112. Siehe auch Klee, S. 42. Zurück
  18. Siehe Anm. 54. Zurück
  19. Bellen 1998, S. 67. Siehe auch Meier, S. 295. Für die Hinwendung der Prätorianer zu Galba siehe Plut. Galba 2,1-2. Für die Flucht und den Tod Neros siehe Suet. Nero 48-49.  Zurück
  20. Pfeiffer, S. 13. Zurück
  21. Ebenda, S. 4. Siehe auch Bellen 1998, S. 68. Zurück
  22. Plut. Galba 10,2. Zurück
  23. Flaig 1992, S. 279-280. Zurück
  24. Meier, S. 294. Zurück
  25. Kunow, S. 60. Zurück
  26. Plut. Galba 22,1-2. Siehe auch Suet. Galba 16,2; Urban 1999, S. 57; Riemer, S. 79; D`Onza, S. 79; Flaig 1992, S. 320-321; Pfeiffer, S. 83. Für die Zusatzsteuern siehe Heinen, S. 68. Zurück
  27. Pfeiffer, S. 83. Zurück
  28. Bellen 1998, S. 71. Siehe auch D`Onza, S. 79. Genauere Informationen zu dieser Leibwache siehe diese Arbeit Kapitel 3.2.1. Zurück
  29. Tac. Hist. I 51,5. Siehe auch Riemer, S. 79; Flaig 1992, S. 320-321. Zurück
  30. Tac. Hist. I 5,2. Siehe auch Plut. Galba 18,2; Suet. Galba 16,1; Riemer, S. 79; Pfeiffer, S. 5; Flaig 1992, S. 295. Zurück
  31. Tac. Hist. I 55-56. Pfeiffer, S. 5. Siehe auch Malitz, S. 88; Bellen 1998, S. 70-71; Baatz, Römische Eroberungen, S. 66; Urban 1999, S. 51; Bleckmann, S. 137; Flaig 1992, S. 299; Kunow, S. 60; Klee, S. 42. Zurück
  32. Flaig 1992, S. 293-296. Zurück
  33. Malitz, S. 88. Zurück
  34. Bellen 1998, S. 70-71. Zurück
  35. Flaig 1992, S. 298. Zurück
  36. Pfeiffer, S. 6. Siehe auch Flaig 1992, S. 297. Zurück
  37. Flaig 1992, S. 298-299. Zurück
  38. Pfeiffer, S. 7. Siehe auch Malitz, S. 88-89; Flaig 1992, S. 303-304; Bleckmann, S. 137. Zurück
  39. Pfeiffer, S. 7. Zurück
  40. Bellen 1998, S. 72. Für die verbündeten Provinzen siehe Kunow, S. 60. Zurück
  41. Bellen 1998, S. 72. Zurück
  42. Bellen 1987, S. 116. Zurück
  43. Bellen 1998, S. 81. Zurück
  44. Bellen 1987, S. 116. Zurück
  45. Tac. Hist. II 17,2. Siehe auch Hallermann, S. 83. Zurück
  46. Tac. Hist. I 64,2. Für die Lagerung der batavischen Einheiten bei den Lingonen siehe Tac. Hist. I 59,1. Siehe auch Hallermann, S. 80 und 85; Kunow, S. 60. Der Streit fand noch zur Regierungszeit Neros statt. Siehe dazu diese Arbeit S. 3.  Zurück
  47. Bellen 1998, S. 73. Siehe auch Pfeiffer, S. 7; Riemer, S. 79. Zurück
  48. Hallermann, S. 101. Im Herbst 69 n. Chr. ist die Ala literarisch in Vetera I belegt. Siehe Tac. Hist. IV 18,1. Zurück
  49. Tac. Hist. II 69,1. Siehe auch Hallermann, S. 102; Schwinden, S. 310.  Zurück
  50. Pfeiffer, S. 7. Zurück
  51. Tac. Hist. II 76,2 und 80,1. Siehe auch Suet. Vesp. 6. Siehe auch Bellen 1998, S. 75; Pfeiffer, S. 8-9; Riemer, S. 79. Zurück
  52. Pfeiffer, S. 8-9. Für die Legionen als Parteigänger Othos siehe auch Kunow, S. 60-61. Zurück
  53. Pfeiffer, S. 10-11. Siehe auch Bellen 1998, S. 76. Zurück
  54. Tac. Hist. IV 14. Siehe auch Bleckmann, S. 139-140. Für die Meinung des Vertragsbruches siehe auch Ausbüttel, S. 43. Für die Vereinbarungen dieses Vertrages siehe dies Arbeit Kapitel 3.1.2., S. 32-33. Für die Bezeichnung des Civilis als römischen Bürger siehe u.a. Pfeiffer, S. 84. Zurück
  55. Tac. Hist. IV 13,1. […] inde causae irarum […]. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 459. Siehe auch Schmitt, S. 144-145; Bleckmann, S. 140; Riemer, S. 79; Heinen, S. 70; Ausbüttel, S. 42; Richter, S. 126-127; Schmitz, S. 124. Zurück
  56. Tac. Hist. IV 13,2-3. Siehe auch Riemer, S. 80; Pfeiffer, S. 84. Zurück
  57. Für die acht Kohorten siehe Tac. Hist. I 59,1. Für die Ala siehe Tac. Hist. IV 18,1. Zurück
  58. Kunow, S. 61. Zurück
  59. Tac. Hist. IV 19,1. Siehe auch Ausbüttel, S. 44; Hallermann, S. 104. Zurück
  60. Tac. Hist. IV 15,1. Zurück
  61. Tac. Hist. IV 15,2-3. statimque accitis Frisiis (transrhenana gens est) duarum cohortium hiberna proximo [occupata] Oceano inrumpit. […] dein vagos et pacis modo effusos lixas negotiatoresque Romanos invadunt. simul excidiis castellorum imminebant […]. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 463 und 465. Siehe auch Bleckmann, S. 140; Riemer, S. 81; Pfeiffer, S. 84. Zurück
  62. Tac. Hist. IV 15,3. Siehe auch Merkel, S. 12-13. Zurück
  63. Bleckmann, S. 140. Für den Anschluss der Tungerer siehe Tac. Hist. IV 16.2. Zurück
  64. Tac. Hist. IV 19,2-20. Für eine nähere Betrachtung der Vorgänge siehe diese Arbeit Kapitel 4.1.3.1., S. 89-90. Zurück
  65. Tac. Hist. IV 21-22. Siehe auch Bleckmann, S. 140. Zurück
  66. Tac. Hist. IV 18. Siehe auch Ausbüttel, S. 43. Zurück
  67. Tac. Hist. IV 24-25. Siehe auch Bleckmann, S. 140-141. Zurück
  68. Tac. Hist. IV 25,4. Siehe diese Arbeit Kapitel 4.1.3.2., S. 94. Zurück
  69. Tac. Hist. IV 26,3. Zurück
  70. Richter, S. 200. Siehe auch Pfeiffer, S. 11-12; Riemer, S. 79; Bleckmann, S. 137. Zurück
  71. Richter, S. 206. Siehe auch Malitz, S. 91. Zurück
  72. Malitz, S. 91. Zurück
  73. Tac. Hist. IV 31. Zurück
  74. Tac. Hist. IV 27,3. Siehe auch Pfeiffer, S. 85. Zurück
  75. Tac. Hist. IV 32,1. Zurück
  76. Tac. Hist. IV 33. Zurück
  77. Für nähere Informationen zu den archäologischen Funden in Gelduba siehe u.a. Reichmann 1999; Reichmann 2009; Pirling 1971; Pirling 1978. Ferner Paar, S. 135-136; Kunow, S. 61. Zurück
  78. Tac. Hist. IV 34-35.  Zurück
  79. Tac. Hist. IV 36. Siehe auch Urban 1999, S. 75; Bleckmann, S. 140-141. Siehe diese Arbeit Kapitel 4.1.3.1., S. 92. Zurück
  80. Tac. Hist. IV 37. Siehe diese Arbeit Kapitel 4.1.3.2., S. 96. Zurück
  81. Tac. Hist. IV 54-55. Siehe auch Pfeiffer, S. 84; Heinen, S. 73. Zurück
  82. Tac. Hist. IV 55,4.  Zurück
  83. Urban 1985, S. 82. Siehe auch Heinen, S. 73-76; Pfeiffer, S. 86-87; Schwinden, S. 310-313. Dagegen siehe u.a. Bleckmann, S. 139-141; Klee, S. 43; Kunow, S. 62. Siehe auch diese Arbeit Kapitel 4.1.2.2., S. 83-84 und Kapitel 4.1.3.2., S. 96-98. Zurück
  84. Tac. Hist. IV 57. Zurück
  85. Tac. Hist. IV 59,1-2. Siehe auch diese Arbeit Kapitel 4.1.3.2., S. 97. Zurück
  86. Tac. Hist. IV 59,3. Siehe auch Schwinden, S. 313. Zurück
  87. Tac. Hist. IV 60,1. Da Civilis und die Bataver sich aber laut Tac. Hist. IV 61,1 nicht auf das gallische Reich vereidigen ließen, ist auch hier eine Zusammenarbeit zweifelhaft. Siehe dazu diese Arbeit S. 83-84.  Zurück
  88. Tac. Hist. IV 57,1. Zurück
  89. Tac. Hist. IV 60,2. Siehe auch diese Arbeit Kapitel 4.1.2.2., S. 82-83. Zurück
  90. Johnson, S. 274. Siehe auch Kunow, S. 61 und 64; Urban 1985, S. 66-67; Gechter 1974, S. 106-108. Zurück
  91. Tac. Hist. IV 62,1-3. Zurück
  92. Schwinden, S. 313-314. Zurück
  93. Tac. Hist. IV 68,1-4. Zurück
  94. Tac. Hist. IV 61,3. Zurück
  95. Tac. Hist. IV 63-65. Zwar wird zu Beginn der Schilderungen auch Classicus erwähnt, da er aber im weiteren Verlauf der Handlung nicht mehr berücksichtigt wird und die Ergebnisse der Verhandlung auch nicht zu seinem Vorteil sind, war wohl Civilis alleine an der Aktion beteiligt. Siehe dazu Urban 1985, S. 69-70.  Zurück
  96. Urban 1985, S. 68-71.  Zurück
  97. Tac. Hist. IV 67. Zurück
  98. Tac. Hist. IV 70,2-5. Siehe auch Urban 1985, S. 78; Heinen, S. 77-78; Schwinden, S. 314. Zurück
  99. Tac. Hist. IV 75,1. Zurück
  100. Urban 1985, S. 80-82. Für die Verwendung ehemals vitellischer Truppen siehe Tac. Hist. IV 71. Zurück
  101. Tac. Hist. IV 77-78. Zurück
  102. Es ist kein Zerstörungshorizont gefunden worden. Die bei Tacitus erwähnte Moselbrücke ist in ihrer zweiten Bauphase allerdings dendrochronologisch ins Jahr 71 datiert worden. Eine Zerstörung der ersten Brücke während der Schlacht ist also möglich. Stadtseitig ist auch ein Bogenmonument nahe der Brücke aus jener Zeit erhalten, dessen Relief nackte Männer – die typische römische Barbarendarstellung – zeigt, die von römischen Soldaten besiegt werden. Siehe dazu Schwinden, S. 317. Zurück
  103. Tac. Hist. V 14.  Zurück
  104. Tac. Hist. V 15-18. Zurück
  105. Schwinden, S. 316-317. Siehe auch Kunow, S. 62. Für die Inschrift siehe AE 1979, 413. ------] / T(ito) Imp(eratoris) Vespasian[i] / Aug(usti) f(ilio) tr(ibunicia) pot(estate) imp(eratore) / IIII co(n)s(ule) II desig(nato) / III cens(ore) desig(nato) / A(ulo) Mario Celso / leg(ato) Aug(usti) pr(o) pr(aetore) / Sex(to) Caelio Tu[s]co / leg(ato) Aug(usti) / leg(io) VI victrix. Zurück
  106. Tac. Hist. V 25. Für die Kämpfe im Batavergebiet siehe Tac. Hist. V 19-24. Siehe auch Urban 1985, S. 90-91. Zurück
  107. Tac. Hist. V 26. Zurück