Remagen am Mittelrhein

Stadtbefestigung Remagen

Ab dem Jahr 1357 wurde mit dem Bau der Stadtmauer in Remagen begonnen, die den Ort umfassend umgeben hat. Im Laufe der Jahrhunderte wurde aber daran kräftig "genagt":

Von der Stadtmauer ist nur noch ein Stück von 500 Metern an der Nordseite der Rheinpromenade/Deichweg vorhanden. [Anm. 1]

Stadtbefestigung in Remagen
Stadtbefestigung in Remagen[Bild: Wikipedia-Nutzer: Schattenweid [CC BY-SA 3.0 DE]]

Außerdem ist noch ein Mauerrest an der Nordwestecke der Stadt in der Milchgasse 12 zu finden. Ebenfalls in der Milchgasse befindet sich ein 200 Meter langes Mauerstück mit einem Zinnenkranz als Krönung und Reste der römischen Kastellmauer.

Dazu kommt noch ein inzwischen verbauter Mauerrest am Drususplatz Nr. 3. Weitere Teile befinden sich hinter der Bachstraße 23/25 Ecke Drususplatz. In der Obergasse sowie an der Rheinseite in Höhe der Pforte bei der Rheinpromenade 48 sind außerdem noch einige große Basaltsteine zu sehen.

Bei der Wallfahrtskirche St. Apollinaris schließlich ist noch ein ansteigendes Stück der mittelalterlichen Stadtmauer zu sehen.

Remagen besaß aus derselben Zeit auch einen Stadtgraben, dessen Verlauf heute aber nicht mehr nachvollziehbar ist.

Remagen hatte seit dem Spätmittelalter (14. bzw. 15. Jahrhundert) drei große überbaute Pforten/Tore zu vermelden:

  • Neupforte/tor
  • Bachpforte
  • Pintpforte

Das bedeutendste davon war das Neutor. Das Bach- und auch das Neutor wurden allerdings 1823 mit der Begründung niedergelegt, dass die Tore für hochbeladene Frachtwagen nicht passierbar wären. [Anm. 2]

Außerdem gab in der Stadt noch drei kleinere Tore, die nicht überbaut waren:

  • Häffnertor/Häffnertzportz, vermutlich auch Tapperzporz genannt, am Ende der MIlchgasse. Das Spitzbogentor stammt wahrscheinlich aus dem 17. Jahrhundert.
  • Ackermannstor rheinaufwärts gelegen
  • Rheintor, auch "oberste Porz" genannt. Es befand sich am unteren Ende der heutigen Postgasse.

Außer den vorgenannten sechs Toren waren in der Stadtmauer noch zwei kleinere pfortenartige Ausgänge vorhanden. Einer davon befand sich am Deichweg und führte zum Stadtgraben.

Ein zweiter Ausgang in Form eines kleinen Tores. das auch zum Stadtgraben führte, war in der Stadtmauer integriert und lag gegenüber der Kreuzgasse. Im Stadtarchiv wird dieses Tor auch als "das kleine Pförtchen an der Kreuzgassen" genannt. [Anm. 3]

Etliche Straßen lassen auch auf eine Stadtbefestigung in Remagen schließen:

  • An der Stadtmauer
  • Auf der Schanze
  • Burgweg/straße
  • Grabenstraße
  • Burgweg

Bei den reichhaltigen örtlichen Flurbezeichnungen lassen sich auch Rückschlüsse auf die Umwehrung Remagens ziehen:

  • "Auf dem Wassergraben", im Orginal "vff dem Graben" datiert auf 1578 und "Grabengasse" datiert 1670
  • "Am Schwenkegraben"
  • "Am Neutor", im Original: "an den nuven porten" von 1612 und "New portz" anno 1636 (Weingärten).
  • "Im Schießgraben" 1582.

Nachweise

Autor: Höpp, Wolfgang

Weitere Literatur:

  • Kleemann, Kurt: 2000 Jahre Remagen - Einblicke in die Geschichte. Eine Ausstellung. Remagen 2001.

Aktualisiert am: 04.05.2023

Anmerkungen:

  1. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz: Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreis Ahrweiler. Mainz 2018.  Zurück
  2. Langen, Wilhelm J. (Stadtarchivar): Die Flurnamen von Remagen. 1925. In: verschoenerungsverein-remagen.de, URL: https://verschoenerungsverein-remagen.de/unserremagen/flurnamen.html (aufgerufen am 04.05.2023).  Zurück
  3. Langen, Wilhelm J. (Stadtarchivar): Die Flurnamen von Remagen. 1925. In: verschoenerungsverein-remagen.de, URL: https://verschoenerungsverein-remagen.de/unserremagen/flurnamen.html (aufgerufen am 04.05.2023).  Zurück