Sankt Goar am Mittelrhein

Die Grube "Prinzenstein"

Grube "Gute Hoffnung" (auch "Prinzenstein") 1562 erstmals erwähnt; 1753 Schürferlaubnis im Brandswald nahe Boxbergerhof durch Landgraf Constantin von Hessen; 1755 ließ der Landgraf das "uralte Bergwerk im Brandswalde" wieder aufräumen; 1758 Eröffnung des Hüttenbetriebs ("Constantins-Erzlust"); 1786/87 an Kriegsrath Schmidt verliehen, in französischer Zeit zum Erliegen gekommen, 1815-1907 von der Werlauer Gewerkschaft betrieben, nach vielfachem Besitzwechsel und vorübergehenden Stilllegungen, 1907-12 Bergbau AG Friedrichssegen, bis 1934 Werlauer Gewerkschaft, 1934 von Stolberger Zink-AG übernommen. Am Ende des 2. Weltkrieges wurde der Stollen unter dem Rhein durch die Wehrmacht gesprengt um ein dortiges Durchbrechen der Amerikaner zu verhindern. Nach dem Krieg wurde die Strecke wieder ausgebaut. 1962 wurde die Grube endgültig stillgelegt.

Erzlager: Blei-Zinklagerstätten von 20 km Länge und 2 km Breite, umfasst die Felder Consolidierte Gute Hoffnung, Camilla (Norath) und Eidgrube. Erze: hauptsächlich Zinkblende und Bleiglanz, geringere Kupferkiesvorkommen, sporadisch Pyrit, Siderit und Ankerit, häufig Fahlerze und Blei-Kupfer-Antimonsulfide im Werlauer Gangzug, z.T. Silbergehalte von 15-30 g/t im Bleiglanz; 1883 614 t Bleierze, 1403 t Zinkerze, 256 t Kupfererze; 1756 1 Lot Silber u. 55 Pfd. Blei auf 100 Pfund Bleierze bzw. Ü Lot Silber und 63 Pfund Blei. 1848-60 1686,307 Mark Feinsilber, 5,365 Mark Gold. Beschäftige: 1765 64 Grubenarbeiter, 16 Kinder, 15 Hüttenleute, 21 Arbeiter auf dem Pochwerk; 1883 200, 30er Jahre ca. 350, 1962 ca. 80. 1756/58 Errichtung eines Pochwerkes mit Schmelzhütte im Gründelbachtal; Aufbereitungsanlagen im 19. Jahrhundert an den Eingang des Hauptstollens am Prinzenstein verlegt. 1859 Konstituierung des St. Goarer Knappschaftsvereins als Nachfolgeinstitution der Werlauer Knappschaftskasse zur Unterstützung erkrankter und invalider Bergarbeiter.