Flacht im Rhein-Lahn-Kreis

Synagoge Flacht

Zwischen den Jahren 1840 und 1939 lassen sich in Flacht drei Orte nachweisen, an denen Synagogen bestanden haben.

Trotz der wiederholten Ablehnung der Anträge auf die Bildung einer eigenen jüdischen Kultusgemeinde, richteten Flachter und Neiderneisener Jüdinnen und Juden schon im Jahr 1840 eine provisorische Betstube ein und nutzen diese als Synagoge, in der sie sogenannte „Winkelgottesdienste“ abhielten, auch wenn sie weiterhin Steuern an die Kultusgemeinde Diez entrichten mussten.[Anm. 1]

Im Jahr 1890 erwarben die Flachter Juden ein Haus, in dem sie fortan zwei Räume als Gebetsräume nutzten. Im Jahr 1928 wurden die Gebetsräume aufgegeben und im Hause eines verstorbenen Gemeindemitglieds in der Hauptstraße 35 zwei Räume als Synagoge hergerichtet. Dies ist somit die erste und einzige mit einer Adresse erfasste Synagoge Flachts. Auch diese Räume nutzten Jüdinnen und Juden aus Flacht und Niederneisen gemeinsam.

Während der Reichspogromnacht im Jahr 1939 wurde diese Synagoge geschändet. Mobiliar, Thorarolle und wertvollen handbestickte und bemalte Thorawimpel sowie Gebetbücher wurden vor dem Haus auf der Straße verbrannt. Als Synagoge wurde dieses Haus anschließend nicht mehr genutzt, sondern dient seitdem als Wohnhaus.[Anm. 2]

Nachweise

Autorin: Lisa Groh-Trautmann

red. Bearb. Konstantin Arnold

Verwendete Literatur:

Arnsberg, Paul: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn. Darmstadt 1971. Bd. I.

Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005.

 

Erstellt am 31.10.2019

Anmerkungen:

  1. Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn. Darmstadt 1971. Bd. I S. 178. Zurück
  2. Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 150. Zurück