Wormser Familienforscher

Mitteilung vom 8. November 2016

An die Familienforscher in Worms und Umgebung

Mitteilung vom  8. November 2016

Auch diese Mitteilungen muss ich mit einer traurigen Nachricht beginnen.

Am 15. Oktober 2016 starb Dipl. Ing. Dieter Johannes im Alter von 78 Jahren.

Von 1970 bis zu seiner Pensionierung 2001 hatte er die Bibliothek der Technischen Universität in Kaiserslautern geleitet. Wie sein älterer Bruder Detlev Johannes, der ehemalige Leiter der Wormser Stadtbibliothek, interessierte er sich für die Geschichte von Worms und forschte nach seinen Ahnen. Mehrmals vertrat er unsere genealogische Bezirks-gruppe bei Vorstandssitzungen der Pfälzisch-Rheinischen Familienforscher in Kaiserslautern.

Die Ergebnisse seiner Recherchen über die Familien Johannes aus Leiselheim, Schönmehl aus Hochborn und Birckenhauer aus Altwildungen werden in unserem Vereinsarchiv in Ludwigs-hafen aufbewahrt.

An den in meinem Septemberbrief empfohlenen Veranstaltungen nahmen wir jeweils in kleiner Zahl teil. Der Vortrag von Prof. Dr. Siegfried Englert in Abenheim über die Ent-stehungsgeschichte Rheinhessens erhielt so großen Beifall, dass ich Prof. Englert bat, diesen Vortrag bei der Jahresversammlung der Pfälzisch-Rheinischen Familienforscher am 7. Mai 2017 in Monsheim zu wiederholen.

Beim bereits angekündigten Vortrag am Mittwoch, dem 16. November 2016, ab 18 Uhr im Wormser Raschi-Haus, Hintere Judengasse 6, von Dr. Lupold von Lehsten vom Institut für Personengeschichte in Bensheim über „150 Jahre Rheinhessen aus der Sicht der Hessischen Biografie“ hoffe ich Sie  als Zuhörer begrüßen zu können.

Dr. von Lehsten wird uns die „Hessische Biografie“ als personengeschichtliche Datenbank innerhalb des Landesgeschichtlichen Informationssystems im Internet ,kurz LAGIS genannt, vorstellen. Aus dieser Quelle lassen sich Kenntnisse zur Bevölkerungsgeschichte Rhein-hessens im Zeitraum 1816-1945 entnehmen, z. B. welche Personengruppen von der Groß-herzoglichen Regierung in die neue Provinz entsandt wurden und welche Persönlichkeiten die Region geprägt haben.

Neue Direktorin des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde in Kaiserslautern ist seit September Dr. Sabine Klapp als Nachfolgerin von Roland Paul.

Im neusten Heft 7 der „Pfälzisch-Rheinischen Familienkunde“ veröffentliche Franz Neumer eine Liste von 21 Personen, die 1726 nach Dorn-Dürkheim zuzogen, u. a. Catharina Peth von Bermersheim, Hans Adam Pabst von Dittelsheim und Joh. Henrich Hellwich von Selzen.

Eine zweite Liste von Leibgardisten des Herzogs von Pfalz-Zweibrücken aus dem Jahr 1794 enthält vier Soldaten aus unserer Gegend: Rittmeister Peter Jung aus Mölsheim, Unterleut-nant Ludwig Striepen aus Alzey, Corporal Ludwig Kloess aus Pfeddersheim und Corporal Peter Weinz aus Bermersheim.

In einem anderen Beitrag von Dietger Braun über die Straßburger Familie Schreibeisen wird der Hufschmied Thomas Antz aus Geispolsheim im Elsass erwähnt, der 1594 Margarete Schreibeisen heiratete und vor 1633 in Straßburg starb.

Auch der neue 360 Seiten starke „Der Wormsgau“ 2016 bietet Interessantes für Familienforscher: die Namen der Wormser Ratsherren und der aufständischen Bürger der Jahre 1513/1514 und der Höchstbesteuerten aus dem Kreis Worms im Jahr 1879; die Biographen des Dr. jur. Ulrich Sitzinger (1525-1574) aus Worms, der Kanzler in Pfalz-Zweibrücken und Pfalz-Neuburg wurde; des rheinhessischen Bauernkaufmanns Chrisostomus Kirschbaum (1783-1846), der 1808 Theresia Heinrichs aus Hessloch heiratete; des Wormser Kriegsfreiwilligen Alfred Günther (1898-1918) und des Pfarrers August Eckhard (*Hohen-Sülzen 1887  + Offenbach 1943); die Karrieren der Wormser jüdischen Familien Fulda, Lohnstein, Goldschmidt, Melas, Edinger, Gernsheim, Hüttenbach, Blün, Guggenheim, Pfungdt und Levi im 19. Jahrhundert.

Am 22. Oktober traf sich die jüdische Familie Kagan im Wormser Museum zu einer Stunde der Erinnerung  an Vladimir Kagan, der 1916 als russischer Kriegsgefangener nach Worms gekommen war.

Der Bergsträßer Familienforscher Winfried Dixkes bearbeitet Lorsch als ehrenamtlicher Kirchen- und Stadtarchivar und bietet an, Auskunft aus seiner Sammlung von 58.000 Namen seit ca. 1680 zu geben. Seine E-Mail-Adresse ist Winfried.Dixkes(at)t-online.de

Am 5.11. erinnerte die „Wormser Zeitung“ in einer Sonderbeilage an ihren Ursprung vor 240 Jahren. 1776 erschien erstmals das „Reichsstadt Wormsisch privilegierte Intelligenzblatt“ aus der Druckerei der Witwe Maria Elisabeth Kranzbühler, die das Geschäft ihres 1768 verstor-benen Mannes Otto Wilhelm fortgeführt hatte. Mit der Geschichte der Familie Kranzbühler hat sich unser Mitglied Wolfgang Hasch intensiv beschäftigt.

Mit freundlichen Grüßen    Til Schrecker