Horchheim in Rheinhessen

Zur Geschichte von Horchheim

Zu sehen ist die alte katholische Kirche in Horchheim
Alte katholische Kirche in Horchheim[Bild: Torsten Schrade]

Die Gemarkung des späteren Dorfes war schon in römischer Zeit besiedelt. Mitten im Ort fand sich ein Brandgrab des 2. nachchristlichen Jahrhunderts, aus dem eine Bronzeglocke in das Museum kam. Bei dem Bau einer Fernleitung wurden 1976 drei Spitzgräben geschnitten, welche die Südostecke einer rechtwinkligen Anlge bildeten. An der Ostseite lagen zwei Gräben (Breite 1,8 m, Tiefe 1 m) im Abstand von 5 m. Hierbei könnte es sich um ein Marsch- oder Übungslager römischer Truppen gehandelt haben. (Cüppers)

Wann genau das mittelalterliche Horchheim gegründet wurde, ist unbekannt. Horchheim gehört aber zu den ältesten Orten in der Umgebung von Worms. Es lag im ehemaligen Wormsgau und hieß früher Horgiheim (765), Horachaheim (834), Horageheim (1141), Horgesheim (1297), Horcheheim (1304), Hoyrcheim (1351) und Horchsheim (1440) .
Schon unter König Pippin schenkte im Jahr 765 ein gewisser Ninthor ein Feld und eine Mühle in Horgiheim dem Kloster Lorsch. Die Geschichte von Horchheim ist auf das Engste mit der der Gemeinden Weinsheim und Wies-Oppenheim verknüpft: Alle drei Gemeinden gehörten schon früh dem Domstift Worms und kamen später zur alten Herrschaft Stauf, welche im 12. Jahrhundert den Grafen von Eberstein gehörte. Dann, im Jahr 1215, ging die Herrschaft an die Grafen von Zweibrücken und von diesen durch Kauf im Jahr 1378 an den Grafen Heinrich II. von Sponheim über. Zu diesem Verkauf im Jahr 1378 erteilte Bischof Eberhard von Worms im Jahr 1382 seine Zustimmung, soweit der Verkauf die vom Bistum Worms lehnsabhängigen und zur Herrschaft Stauf gehörigen Orte betraf, wobei die drei Orte ausdrücklich genannt werden. Aber schon 1393 kam die Herrschaft Stauf nach dem Tod des Grafen Heinrich II. durch Erbschaft an den Grafen Philipp von Nassau-Saarbrücken. Allerdings dauerte der Gemeinschaftsbesitz und das Lehnsverhältnis zu Worms über die betreffenden Orte fort und wurde vertraglich zwischen Bischof Friedrich und Philipp I. von Nassau-Saarbrücken im Jahr 1427 bekräftigt.
Dennoch entstanden in der Folge über den Besitz und die gemeinschaftliche Verwaltung ständig Streitigkeiten. In einem Tauschvertrag  zwischen Bischof Franz Ludwig von Worms, dem Haus Nassau-Weilburg und der Kurpfalz wurden die drei Dörfer Hochheim, Wies-Oppenheim und Weinsheim im Jahr 1706 gegen Entschädigung an anderer Stelle dem Hochstift Worms alleine überlassen. Die Dörfer blieben fortan bis zum Ende des Bistum Ende des 18. Jahrhunderts beim Hochstift (Amt Neuhausen).

Nachweise

Redaktionelle Bearbeitung: Stefan Grathoff, Sarah Traub

Verwendete Literatur:

  • Karl Johann Brilmayer: Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenmwart. Geschichte der bestehenden und ausgegangenen Städte, Flecken, Dörfer, Weiler und Höfe, Klöster und Burgen der Provinz Rheinhessen nebst einer Einleitung. Gießen 1905.
  • Heinz Cüppers (Hrsg.): Die Römer in Rheinland-Pfalz. Stuttgart 1990.

Bild: Torsten Schrade

 

Aktualisiert am: 19.05.2016