Horrweiler in Rheinhessen

Dorfbefestigung Horrweiler

Das Bild zeigt eine Ansicht der evangelischen Kirche in Horrweiler
Die Pfarrkirche ist auf einer Anhöhe in einem ehemalig befestigten Friedhof gelegen.[Bild: Harald Strube]

Den Ort umschloss schon recht früh eine mit Effen (Ulmen) bepflanzte Wallanlage, von der Reste bis heute erhalten sind. Die hochgelegene Wehrkirche aus dem 14. Jahrhundert, der Kirchhof sowie der spätmittelalterliche befestigte Friedhof waren zusätzlich mit einer Ringmauer und mehreren Ecktürmen ummantelt. Der abseits der Kirche stehende Wehrtturm aus dem 16. Jahrhundert hatte einem Durchgang zum Kirchhof und dient auch heute noch als Glockenturm. Neben der sakralen Bestimmung fungierte das Gotteshaus in den vergangenen Jahrhunderten in Rheinhessen auch stets ganz profan als Zufluchtsort für die Bevölkerung in unruhigen Zeiten. Im Jahre 1848 wurden die Ringmauer teilweise und die Türme bis auf den Wehrturm vollständig niedergelegt. Sinnvolle Wiederverwendung fanden deren Steine beim Bau des Schulhauses im Ort. Mit dem steinernen Material wurde außerdem die Straße nach Aspisheim gepflastert.
Von der mittelalterlichen Ortsbefestigung ist kaum noch etwas zu sehen. Nur noch die Straßenbezeichnungen "Am Binger Tor", "Grabengasse" und "An der Pforte" erinnern daran.

Nachweise

Verfasser: Wolfgang Höpp

Verwendete Literatur:

  • Spang, Franz Joseph: Befestigte Dörfer im Landkreis Bingen. In: Landkreis Bingen Heimatjahrbuch 1963, S. 40-42.

Erstellt am: 29.11.2021