Stadecken in Rheinhessen

Burg Stadecken

Die Burg Stadecken.[Bild: Georg Dahlhoff]

Die Burg wurde um 1276 durch die Grafen von Katzenelnbogen errichtet. Sie war der Anlass für den Umzug der Einwohner des Dorfes Hedenesheim in den Schutz der neuen Burg. Das Dorf Hedenesheim verschwand von der Landkarte. Am 17.1.1301 erhielt Graf Eberhard für seinen Burgweiler durch König Albrecht I. Stadtrechte verliehen. Er konnte sich aber nicht als städtisches Gemeinwesen entwickeln.

Burg Stadecken gehörte ursprünglich je zur Hälfte den Grafen von Katzenelnbogen und von Leiningen. Durch Öffnungen und Verkäufe gelangten auch die Grafen von Sponheim (1349), die Pfalzgrafschaft (1386) und die Erzbischöfe von Trier (1325) zu Burganteilen. Ein Burgviertel kam 1486 durch Heirat von Katzenelnbogen an die Markgrafschaft Baden. Nach einer Zwischenperiode unter den Rittern Quad gelangte Stadecken 1563 schließlich in den Alleinbesitz der Pfalzgrafen von Zweibrücken.
1632 wurde die Burg im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) bei schweren Kämpfen zwischen spanischen und schwedischen Truppen zusammen mit einem Teil des Dorfes zerstört.

Noch vor dem endgültigen Wiederaufbau vernichteten 1689 Franzosen bei der Pfalzverwüstung Stadecken fast vollständig. Von der ursprünglichen Anlage sind lediglich Reste der Ringmauer und eines runden Eckturms in den Gärten zweier Bauernhäuser erhalten.

Nachweise

Redaktionelle Bearbeitung: Stefan Grathoff

Verwendete Literatur:

  • Landesamt Denkmalpflege (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 18.2: Kreis Mainz-Bingen. Bearb. v. Dieter Krienke. Worms 2011.
  • Petry, Ludwig: Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Bd. 5: Rheinland-Pfalz und Saarland. Stuttgart 1965.

Aktualisiert am: 01.11.2023