Hachenburg im Westerwald

Tod durch eine Überdosis Opium

"Otto Ludwig Wilkens, Pächter und Verwalter der hiesigen, denen des Herrn Hofapothekers Burchard hinterlassenen Kindern gehörige Apotheke wurde den 21 Januar Morgens gegen 9 Uhr im Bett todt  gefunden. Er hatte sich Anfang des Decbr. 1797 zu Schweinfurt eine gewisse Rollin antrauen lassen. Diese kam Anfang März 98 hierher. Die ersten Monate ihres Hierseins verflossen zu beider Vergnügen. Nachher entstanden Streitigkeiten unter beyden Ehe leuten, davon die Gründe bishierher nicht völlig bekannt sind, wo aber doch Stolz und Eifersucht die vorzüglichen waren. Der Verstorbene zeigte aber auch von Zeit zu Zeit Vernunftmangel…….die Torheit, 4 Wochen vor seinem Tod in der Nister sich ertränken zu wollen. Dieser Versuch schlug fehl und er wurde in der Abtei Marienstatt, wohin er ganz durchnässt und mit wildem Anblick, wieder hergestellt und fing damals seine Geschäfte wieder an. Den Abend vor seinem Tod hatte ein ihm bereits zur Leidenschaft gewordener Trunk ihn wieder zu allerhand tätlichen Anfällen an seiner Frau gebracht, die aber Nachts gegen 10:30 durch Vermittlung des Herrn Amtmann Bechthold, der diese Madame Wilkens in seinem Haus in Schutz nahm, vereitelt. Nachts muß der Entseelte Opium, davon die Beweise durch das im nahe dem Tisch gelegenen Opium und der nach der Seite gefundenen….? genommen , und zwar in solche Menge genommen haben, dass sein Tod dadurch befördert wurde (26 Jahre alt)."<ANM>Evangelisches Kirchenbuch, Mitteilung von Volker Ecker (Merkelbach).</ANM>