Hachenburg im Westerwald

Amtshaus – Kanzleidirektorenhaus in Hachenburg

In der Herrnstraße stand 1670 an der Ecke zur Mittelstraße, gegenüber dem Beustschen Haus das sog. herrschaftliche Amtshaus (heute Mittelstraße 10). Damals besichtigten auf Befehl des Kanzleiverwalters Conrad Fischer die beiden Herren Antonius Reuschig und Johann Henrich Freudenberger dieses Haus, aus dem die verstorbene Witwe des Doktor Henk ausgezogen war. Das Haus was baufällig und in einem schlechten Zustand.
1686 wird berichtet, dass es sich um ein dreigeschossiges Haus mit Dachgeschoss handelte. Neben dem Amtshaus standen das Amtsverwalterhaus und ein Stall. Am 3. Oktober 1687 wurde dieses Haus, mittlerweile auch als Kanzleidirektorenhaus bezeichnet, auf Weisung des Kanzleidirektors Krug von Nidda durch Johannes Wilhelm Molitor und den hochgräflich-pöttingischen Rentmeister Philipp Ludwig Freudenberger einer Besichtigung unterzogen.
1724 wurde das Amtshaus in der Herrenstraße von Rat Weißenbruch bewohnt.
1750 wurde das Haus repariert. Maurermeister Johann Georg Schweißgut arbeitete u.a. am Kamin und an den Brandmauern, während Schreinermeister Engel Dango sich mit Fußböden und Türen beschäftigte.[Anm. 1] Zwischen 1750 und ca. 1764 war in Teilen des Hauses (im Stall?) eine Färberei eingerichtet. Danach befand sich ein Teil des Rathauses in dem Gebäude, das im Jahr 1820 dann zusammen mit dem Rathaus am Alten Markt abgerissen wurde. Das Gelände wurde 1832 vom damaligen Besitzer des gegenüber stehenden Beustschen Hauses aufgekauft und ein eingezäunter Garten angelegt. Später wurde dieser wieder überbaut. Heute befindet sich an seiner Stelle das Raumausstattungshaus Mies.

Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.


Anmerkungen:

  1. HHStAW Abt. 340 Nr. 1831. Zurück