Hachenburg im Westerwald

Hachenburger Spritzenhäuser

Spritzenhäuser neben dem Rathaus am Markt ca. 1600-1776

Nachdem die Metzger Ende des 16. Jahrhunderts die Schaar [siehe dort] verlassen hatten, nutzte die Stadt dieses Gebäude als Spritzenhaus. 1691/92 standen die Feuerleitern dort.[Anm. 1] 1728 waren Feuerhaken und die Ledereimer noch in der ehemaligen Schaar untergebracht, die neue Feuerspritze und die Feuerleitern verwahrte man in der "Halle uff den Marckt"[Anm. 2] Die beiden großen Wasserbütten standen im benachbarten Rathaus.[Anm. 3]
Als man 1775 den Neubau bzw. die Erweiterung der Stadtkirche plante, hieß es, man dürfe dafür weder den Platz, auf dem die Schule gestanden habe, noch das Hallengebäude, in welchem die Feuerlöschgeräte aufbewahrt würden, einplanen.[Anm. 4] Bis 1776 wurden Halle, Schaar und Rathaus als "Spritzenhaus" genutzt.

Das neue Spritzenhaus (Vogelbergisches Haus)

1776 wurde ein neues Spritzenhaus auf dem Platz des Vogelbergischen Hauses errichtet, das einst Wachtmeister Pritzer gehört hatte.[Anm. 5]
Dieses Spritzenhaus wird in der Stadtrechnung 1810/14 bzw. 1815 genannt.[Anm. 6] 1815 wird es als Leiterhaus bezeichnet.[Anm. 7] Das Alte Leiterhaus wurde 1906 angebrochen. Die alte Landspritze und weitere Feuerwehr-Utensilien wurden damals verkauft.[Anm. 8]

Alte Feuerwehrhaus an der Ecke Färberstraße/Judengasse

Danach wurde das "Alte Feuerwehrhaus" bezogen, das am Kopf der Judengasse stand. Das Haus wurde Anfang des Jahres 1960 noch einmal gründlich repariert, um neu angeschaffte Gerätschaften unterbringen zu können. Das Haus wurde 1966 aufgegeben. Auf einer Karte von 1971/73 ist das "Alte Feuerwehrhaus" noch als solches eingezeichnet. Unweit des Spritzenhauses stand ein 15 Meter hoher Turm, in dem die Schläuche aufgehängt und Pumpen gelagert wurden[Anm. 9]Der Schlauchturm wurde 1968 abgebrochen

Feuerwehrgerätehaus neben der Stadthalle (Turnhalle)

1966 wurde der Bau eines neuen Feuerwehrgerätehaus mit Aufenthaltsraum beschlossen, das auf dem Schulhof der Volksschule entstand.[Anm. 10] Das Haus war 1969 nach Jahren des Provisoriums fertig. Es diente der Feuerwehr bis zum Jahr 1999.
In das Feuerwehrgerätehaus neben der Stadthalle war zeitweise auch ein Teil des städtischen Bauhofes mit eingezogen, bis dieser 1999 in das großräumige Gelände in der Bahnhofstraße umzog. In das Spritzenhaus zog die Kirmesgesellschaft ein, die das Anwesen in Eigenleistung und unter Kostenbeteiligung der Stadt umgestaltete.[Anm. 11]

Das Spritzenhaus der Verbandsgemeinde im Ziegeleiweg

Seit 1999 hat die Feuerwehr der Verbandsgemeinde ihre neue Bleibe in einem modernen "Spritzenhaus" im Ziegeleiweg gefunden.

Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.


Anmerkungen:

  1. Söhngen S. 117. Zurück
  2. Sie war 1718/19 samt Zubehör von der Stadt angeschafft worden.(HHStAW Abt. 360 Hachenburg Nr.2). Zurück
  3. Feuerlöschordnung vom 12.12.1728 (HHStAW Abt. 360 Hachenburg Nr. 10 pag. 46ff.). Zurück
  4. Söhngen S. 270. Zurück
  5. Söhngen S. 166. Zurück
  6. Stadtegemeinderechnung 1810-1814 (HHSTW Abt. 343 Nr. 55) und Stadtrechnung 1815 (HHHStAW Abt. 224 Nr. 4661).  Zurück
  7. Stadtrechnung 1815 (HHStAW Abt. 224 Nr. 4661) und Stadtgemeinderechnung 1810-1814 (HHStAW Abt. 343 Nr. 55). Zurück
  8. Protokolle des Magistrats (der Stadt Hachenburg) 1902-1911 zum 11.7.1906 (LHAKo Abt. 620 Nr. 1705). Zurück
  9. Befragung Henning Schneider (Stadtarchiv Hachenburg);  WWZ vom 18.1.1960. Zurück
  10. WWZ vom 2.3.1966, 31.3.1966 und 1.7.1966; Triesch Leistungen S. 5. Zurück
  11. StAH Abt. 411 Nr. 41 Stadtratsprotokoll vom 11.7.200; WWZ vom 13. April 1999. Vgl. Gensicke; Geschichte S. 51; Struif, Zeitspuren S. 174 und S. 177 Zurück