Hachenburg im Westerwald

Werner A. Güth

Im Zentrum von Hachenburg konnte man ihn früher fast täglich sehen. Mit Mantel und Aktentasche durchschritt er die Gassen der Stadt. Noch bekannter ist er als "Mann der Bücher", war er es doch, der ab 1972 die Stadtbücherei aufbaute und bis 1995 ehrenamtlich leitete. Auch nachdem die Leitung in hauptamtliche Hände gelegt wurde, blieb Werner Güth noch ein weiteres Jahrzehnt "seiner" Bücherei und ihren Lesern als kompetenter Berater verbunden. Und fand sich einmal ein Titel nicht, stellte er auch die Bücher seiner umfangreichen Privatbibliothek den Ausleihern zur Verfügung.
Die Liebe zu den Büchern trieb ihn seit früher Jugend an - als junger Helfer in der Pfarrbibliothek in Bad Schwalbach, als Student der katholischen Theologie, Germanistik und Politik an der Universität Frankfurt/Main oder als Lehrer am Gymnasium in Marienstatt, wo er u.a. die Schulbibliothek aufbaute. Seit 1960 in Hachenburg wohnhaft leitete er nach seiner vorzeitigen Pensionierung aus gesundheitlichen Gründen zunächst die katholische Pfarrbücherei, ehe er sich um die Stadtbücherei kümmerte.
Aber auch in anderen Bereichen engagierte er sich ehrenamtlich, so zum Beispiel als Gründungsmitglied des Hachenburger Kulturkreises, als Lektor, Kommunionhelfer und Mitglied des Pfarrgemeinderates sowie als Koautor und Schriftleiter für das Buch "Hachenburg in Geschichte und Gegenwart" sowie als Koautor des Buches "Zachor". Gerade für die Aussöhnung zwischen Juden und Christen und das Erinnern an die vernichtete jüdische Gemeinde in Hachenburg hat sich Werner Güth wie kaum jemand anderes in Hachenburg eingesetzt. Leider schränkt sein Gesundheitszustand den Tatendrang mittlerweile stark ein, so dass er auch seit Herbst letzten Jahres im Haus Helena eine neue Heimat gefunden hat. Am 23. Februar kann er dort seinen 80. Geburtstag feiern.[Anm. 1]

Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.


Anmerkungen:

  1. Text: von Karl-Wilhelm Röttig, Erster Beigeordneter der Stadt Hachenburg, dem Jubilar zu seinem 80. Geburtstag. Aus: INFORM - Wochenzeitung der Verbandsgemeinde Hachenburgvom 19.2.2010, 7/010 Zurück