Hachenburg im Westerwald

Otto Schmidt (1899-1969) – Ehrenbürger der Stadt

Otto Schmidt kam am 27. Mai 1899 in Großseifen zur Welt. Er war zunächst als Steinbrucharbeiter und dann bis 1921 in der Grube "Alexandria" als Bergman tätig. Im Jahr 1920 fungierte er dort als Sprecher. Später wirkte er im Saargebiet als Gewerkschaftsfunktionär, bevor er als Bezirkssekretär und Redakteur einer sozialdemokratischen Zeitung nach Oberschlesien berufen wurde. Der SPD gehörte er seit 1919 an. 1933 wurde er von den Nationalsozialisten verhaftet, mit Berufsverbot belegt und bis 1935 unter Polizeiaufsicht gestellt. Politisch mundtot gemacht, musste er sich in Giesenhausen als Landwirt durchschlagen. Nach dem Ende des Nazi-Terrors wurde er sofort wieder politisch tätig und ging noch 1945 in die Landespolitik. Als Mitglied der beratenden Versammlung hatte er 1946 in Koblenz maßgeblichen Anteil an der Gestaltung der Landesverfassung. Als Regierungsdirektor in Koblenz trat er 1947 dem Landtag bei und nahm wenig später eine Tätigkeit im Landwirtschaftsministerium auf. Von Januar 1950 bis zum Ausscheiden der SPD aus der Landesregierung war er Staatssekretär im Innenministerium. Von 1959 bis 1967 führte er den Fraktionsvorsitz der SPD im Mainzer Landtag. Seit Herbst 1946 gehörte Otto Schmidt dem Oberwesterwälder Kreistag an. Im Rat der Stadt Hachenburg war er seit 1960 tätig. Für seine Verdienste wurde er im Mai 1964 vom Bundespräsidenten mit dem höchsten Verdienstorden der Bundesrepublik ausgezeichnet. Am 30. Mai 1969 wurde er Ehrenbürger der Stadt Hachenburg.
Otto Schmidt verstarb am 11. Dezember 1969 in Koblenz. Bei seiner Begräbnisfeier am 14. Dezember 1969 in der Hachenburger Schlosskirche waren unter den Trauergästen Bundesminister Herbert Wehner und Ministerpräsident Dr. Helmut Kohl, der spätere Bundeskanzler. Otto Schmidt ruht auf dem Hachenburger Friedhof.[Anm. 1]

Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.


Anmerkungen:

  1. WWZ vom 12.12.1969. Zurück