Hachenburg im Westerwald

Größe der jüdischen Gemeinde

Die Hachenburger Judengemeinde war anfangs nicht groß: Man zählte 1674 nur zwei Familien,[Anm. 1] 1676[Anm. 2]; und 1680/81 nur eine.[Anm. 3] In den Jahren 1691/92 scheint kein Jude in Hachenburg ansässig gewesen zu sein,[Anm. 4] 1729 waren es bereits wieder drei Familien,[Anm. 5] ebenso 1733/34,[Anm. 6] 1740/41,[Anm. 7] 1748/49[Anm. 8] und 1752/53. [Anm. 9] 1753/54 lebten fünf Familien in der Stadt,[Anm. 10] 1755 vier,[Anm. 11] 1778 sechs,[Anm. 12] 1779/60 wieder fünf,[Anm. 13] 1778 erneut sechs.[Anm. 14] und 1787 sieben Familien. [Anm. 15] 1791 werden 43 jüdische Gemeindemitglieder angegeben,[Anm. 16] 1793 acht Familien,[Anm. 17] 1799 lebten zehn Familien in Hachenburg,[Anm. 18] 1802 neun.[Anm. 19] 1843 zählte die Gemeinde 53 Mitglieder,[Anm. 20] ebenso 1871[Anm. 21] und 1896 insgesamt 111. [Anm. 22]

Mit der Einweihung der neuen Synagoge 1896 nahm die Zahl der jüdischen Bürger allmählich zu. Waren die Zahl zwischen 1871 und 1895 bereits allein für die Stadt (ohne Altstadt) von 53 auf 72 gestiegen,[Anm. 23] wuchs die Zahl bis 1901 auf 104,[Anm. 24] vorwiegend durch Zuzüge aus den umliegenden Orten, aber auch durch steigende Geburtenzahlen, ehe sie 1913 mit 126 Personen die größte Zahl erreichte.[Anm. 25] Danach sank die Zahl der Gemeindemitglieder wieder etwas.[Anm. 26] 1925 lebten 103 Hachenburger jüdischen Glaubens in der Stadt, 1932 war die Zahl auf 99 Personen geschrumpft.[Anm. 27]

Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.


Anmerkungen:

  1. Söhngen S. 103; Arnsberg, Gemeinden. Zurück
  2. Jungbluth Zeitung S. 390 ohne Quellenangabe. Zurück
  3. Söhngen S. 106. Zurück
  4. Jungbluth Zeitung S. 390. Zurück
  5. Jud Levi, Jud Hirsch und Jud Schmuhl (Söhngen S. 126). Zurück
  6. Es werden 17 Beisassen in der Stadtrechnung erwähnt (Söhngen S. 129). Zurück
  7. Söhngen S. 134. Zurück
  8. 1748/1749 werden die Familien Löwe, Hirsch und Anschel genannt (Söhngen S. 138). Zurück
  9. 1752/1753 werden die Familien Hirsch und Anschel und der Jude Löb genannt (Söhngen S. 143). Zurück
  10. Söhngen S. 144. Zurück
  11. Nach Jungbluth sind 1755 die Juden Hirsch, Leeser, Anschel und Isaac aktenkundig. (Jungbluth Zeitung S. 390 ohne Quelle). Ebenso Söhngen S. 146. Zurück
  12. Genannt sind die Familien Lößer, Baruch, Löb, Baruch Drucker, Amßel Isak und Itzig Amßel genannt. (Söhngen S. 167). Zurück
  13. Darunter die Familie Baruch (Borich) (Jungbluth Zeitung S. 390; Söhngen S. 150). Zurück
  14. Söhngen S. 167; Arnsberg, Gemeinden. Zurück
  15. Söhngen S. 176. Zurück
  16. Güth/Kempf/Frank S. 34; Jösch, Juden im Westerwald, S.26; Arnsberg, Gemeinden gibt die Zahl mit 40 an. Zurück
  17. Juden im Westerwald S. 20. Zurück
  18. Söhngen S. 190; Jungbluth Zeitung S. 391. Zurück
  19. Finanzrat Drucker, Baruch Löwe, Feist Feist, Isaak Anschel, Liesmann Fessel, Löwe Fessel, die Erben des Löser Drucker, die Witwe des Baruch Löwe und Abraham Anschel (Stadtrechnung 1802 (HHStAW Abt. 224 Nr. 4659)). Zurück
  20. Arnsberg, Gemeinden. Nach anderer Ansicht (Juden im Westerwald S. 45) hatte die Stadt im Jahr 1843 insgesamt 77 Gemeindemitglieder, im Amt Hachenburg lebten 202 jüdische Bürger. Zurück
  21. Arnsberg, Gemeinden. Zurück
  22. Juden im Westerwald S. 45. Zurück
  23. Jösch, Juden im Westerwald, S.26. 1896 zählte die Kultusgemeinde 27 Familien mit 123 Seelen. Doch diese wohnten nicht alle in der Stadt, sondern zur Kultusgemeinde Hachenburg zählten damals auch die Menschen jüdischen Glaubens in Altstadt, Alpenrod, Kirburg und Höchstenbach. Innerhalb der Gemeinde war ein Damenverein entstanden, der sich wohltätigen Zwecken widmete. (Brommer, Inventar S. 66f. Nr. 167; LHA Koblenz Best. 620 Nr. 2616 vom 27.6.1896; Hitzel, Synagoge 223; Juden im Westerwald S. 20). Zurück
  24. Arnsberg, Gemeinden gibt für das Jahr 1900 72 Gemeindemitglieder an. Zurück
  25. Güth/Kempf, Hachenburg S. 175 und Güth/Kempf/Frank 2002 S. 92. 1905 werden 111 Gemeindemitglieder angegeben (Arnsberg, Gemeinden), 1909 deren 124 (Jösch, Juden im Westerwald, S.26; Arnsberg, Gemeinden). Zurück
  26. 1925: 103 Gemeindemitglieder (Arnsberg, Gemeinden); 1930: 96 (Jösch, Juden im Westerwald, S.26; Arnsberg, Gemeinden). Zurück
  27. Güth/Kempf, Hachenburg S. 177 und Güth/Kempf/Frank 2002 S. 92. Nach Juden im Westerwald S. 20 lebten 1931 ca. 50 jüdische Familien mit ca. 150-200 Personen in der Stadt. Zurück