Hachenburg im Westerwald

Kriegsereignisse vor der Stadt

Militärische Auseinandersetzungen 1364

Graf Johann IV. (reg. 1363-1408) verstrickte sich im Laufe seines Lebens in zahlreiche Fehden. 1364 zettelte er einen Krieg mit einigen Herren an, die in der Gefolgschaft des Kölner Erzbischofs standen. Am 10. September 1364 wird bekannt, dass Ritter Rolmann von Ahrental vor Hachenburg durch die Grafen von Sayn gefangen genommen und vom Kölner Erzbischof freigekauft worden war. Worum es bei diesen Kämpfen vor der Stadt ging, erfährt man nicht. Es dürfte sich aber um eine größere Auseinandersetzung gehandelt haben, denn Graf Johann IV. machte etliche Gefangene, die der Kölner Erzbischof auslösen musste. Offensichtlich waren immer noch die Begehrlichkeiten des Trierer Erzbischofs Ursache des Streites. Nachdem der Kölner Erzbischof im Jahr 1364, wahrscheinlich noch vor Beginn der Feindseligkeiten, Graf Johann IV. mit Burg und Stadt Hachenburg belehnt hatte, unterstellte dieser am 14. Oktober 1367 völlig unvermittelt die Grafschaft Sayn, mit ihren Städten und Burgen, darunter auch Hachenburg dem Trierer Erzbischof Kuno von Falkenstein (reg. 1362-1388). Dabei scheint es sich um ein rein politisches Manöver gegen Kurköln gehandelt zu haben, denn mit dem Tod des Trierers 1388 endete diese Schutzherrschaft genauso plötzlich, wie sie begonnen hatte.

Hachenburg und die Mainzer Stiftsfehde 1459-1463

In der "Mainzer Stiftsfehde" stritten die beiden Erzbischofskandidaten Adolf II. von Nassau (reg. 1461-1475) und Diether von Isenburg-Büdingen (reg. 1375-1482) mit Hilfe ihrer Parteigänger um den Erzbischofsstuhl in Mainz. Damals griffen Reiter des Grafen Philipp I. d.Ä. von Katzenelnbogen (reg. 1444-1479) als Parteigänger des Isenburgers von Ellar aus saynsches Gebiet an und ließen am 8. November 1462 vor Hachenburg und Niederhattert brennen und plündern. Bei der Verteidigung der Grafschaft wurden Hachenburger Bürger auf dem Kirchturm zu Roßbach gefangen genommen. Rings um die Stadt Hachenburg verstärkte man die Schläge und die Stadtbefestigung. Diese Vorsichtsmaßnahmen führten mit dazu, dass die Stadt Hachenburg von den Kämpfen verschont blieb.
Die Nähe Hachenburgs zu den Ereignissen wird aber deutlich, als am 29. Dezember 1462 der Mainzer Erzbischof Adolf und Johann von Hatzfeld, Herr zu Wildenberg, sich über Gelder einigten, die der Hatzfelder im Krieg gegen Diether von Isenburg und die Grafen von Katzenelnbogen aufgewendet hatte. Sollte der Erzbischof das Geld nicht wie versprochen zahlen, mussten sich die Bürgen, die er dem Hatzfelder als Sicherheit gestellt hatte, nach Hachenburg begeben, um dort so lange im "Einlager" zu verbleiben, bis das Geld entrichtet war.

Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.