Hachenburg im Westerwald

Schatzungen in der Stadt Hachenburg

Die Schatzung war eine direkte Steuer, die von der Stadt zur Finanzierung von Bauvorhaben auf alle oder einzelne Bürger umgelegt und unnachgiebig gefordert wurde. Eine solche Schatzung wird erstmals am 30. April 1461 erwähnt. Sie scheint damals aber schon längere Zeit üblich gewesen zu sein. Die Schatzungsbeträge wurden vom Rat der Stadt festgesetzt, öffentlich verkündet und zur festgesetzten Zeit vom Bürgermeister, dem Stadtschreiber oder dem Kreyen in jedem Haus eingesammelt.
Im 16. Jahrhundert werden städtische Schatzungen in Hachenburger Schriftstücken nicht erwähnt. Den Grafen waren solche Schatzungen gemäß den Stadtprivilegien ohnehin nicht möglich. Erst mit den kriegerischen Ereignissen des 17. Jahrhunderts tauchen städtische Schatzungen wieder in den Abrechnungen auf. So wurde im Rechnungsjahr 1680/81 u.a. eine Schatzung zur Bezahlung der „Unions-Mannschaft“ durchgeführt. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts erscheinen Schatzungsgelder regelmäßig in den Bürgermeisterrechnungen. Die Bürger konnten, nach den vielen Belastungen, die u.a. der Siebenjährige Krieg (1756-1763) mit sich brachte, 1763/64 und 1764/65 die Schatzungsbeträge kaum noch aufbringen.

Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.