Hachenburg im Westerwald

Die Brunnen im Schlossbereich

Der alte Schlossbrunnen

Der alte Schlossbrunnen, ein tief in das Basaltgestein gehauener Schacht, der bis zum Grundwasser reichte, befindet sich noch heute zugedeckt im Bereich der alten Kernburg unmittelbar vor der Mauer des Nordflügels. Von diesem Brunnen geht die Sage, dass man bei einer Belagerung den Münzstock und viel Edelmetall darin versenkt habe. Graf Alexander ließ deshalb 1929 den Brunnen freilegen, ausräumen und auspumpen. Mit einer herabgelassenen Laterne beleuchtete man aber lediglich einen klaren Wasserspiegel, ein Schatz war nicht zu finden.[Anm. 1]

Brunnen im Schlossbereich

Das Quellgebiet "Marr", in dem auch der Oberbach entspringt, war so ergiebig, dass es im Schloss drei Laufbrunnen und einen vierten im Hof der "Krone", dem ursprünglich zum Schloss gehörigen "Gästehaus", speiste.
Die herrschaftliche Brunnenleitung verfügte im Jahr 1800 über vier Brunnensärge im Schlossbereich. Der Überlauf des Brunnens auf dem Schlosshof und des Brunnens im Waschhaus floss in das sog. "Reservoir", der Überlauf von den beiden Brunnen bei der Küche bzw. vor dem Marstall in den Husarenhof, wo bei Bedarf ein fünfter Brunnensarg zur Verfügung stand. Das "Reservoir", das auf Lagekarten eingezeichnet ist, diente nicht nur zur Versorgung der Bassins im Burggarten, sondern hauptsächlich dazu, bei Ausbruch eines Feuers in den Schlossgebäuden genügend Wasser zur Hand zu haben. [Vgl. die szädtische Tränke] Deshalb musste das Reservoir immer in gutem Stand gehalten werden und der Brunnenmeister jeden Abend dafür sorgen, dass die Überläufe der Brunnen auch wirklich in dieses Bassin flossen.[Anm. 2]
1843 werden der Brunnen vor dem Marstall, der in der Schlossküche, der Fischbrunnen, der Brandweiher auf der Schanze und die beiden Wasserkammern im Schlossbereich erwähnt.[Anm. 3]

Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.


Anmerkungen:

  1. Heuzeroth, Schatz im Schlossbrunnen. Zurück
  2. HHStAW Abt. 151 Nr. 1399. Zurück
  3. HHStAW Abt. 212 Nr. 18216 vom 10.10.1843. Zurück