Hachenburg im Westerwald

Das Hotel Schmidt in der Hachenburger Bahnhofstraße

Im Jahr 1911 wurde das Hotel Schmidt mit 35 Betten vom Ehepaar Richard und Katharina Schmidt in der Bahnhofstraße eröffnet. In einer Schänke wurde Hachenburger Bier ausgeschenkt, es gab drei Veranstaltungssäle und eine Terrasse. Nach dem Tod ihres Ehemannes 1934 führte die Witwe das Hotel alleine. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Haus von amerikanischen Soldaten arg in Mitleidenschaft gezogen. Der Sohn der Gründer Heinz Richard baute das Hotel erfolgreich wieder auf. In den frühen 1950-er Jahren war das Hotel Schmidt bei französischen Jagdgesellschaften sehr beliebt. Das Haus war wegen seiner guten Weine und Speisen weithin bekannt. Das Hotel Schmidt gehörte zu den ersten Häusern, die den Tourismus für Hachenburg entdeckten. Vor allem Holländer verbrachten ihre ferien im Hotel Schmidt. Als die Concordia-Versicherung Ende der 1950-er Jahre ihre häufigen Lehrgänge im Haus Schmidt einstellte und nach Köln verlegte, schloss das Ehepaar Schmidt das Hotel und zog nach Köln. Das Haus in der Bahnhofstraße wurde von einem Herrn Schneider erworben, der es aber nur einige Jahre weiterführte.

1965 übernahm die Arbeiterwohlfahrt das Anwesen und richtete  dort ein ganzjährig zu benutzendes Erholungsheim mit 45 Betten ein. Zusätzlich sollte im Haus eine Schulungsstätte für die Mitarbeiter der AWO entstehen. Mitte November war das "Erholungsheim Hachenburg" fertig und erste Gäste zogen ein.[Anm. 1] Das Haus wurde im Jahr 2009 renoviert und dient heute als Wohnhaus.

Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.


Anmerkungen:

  1. Westerwälder Zeitung vom 6.8. und 10.11. 1965; Befragung Henning Schneider (Stadtarchiv Hachenburg) Zurück