Hachenburg im Westerwald

Von der Pfeifendeckelfabrik zur Draht und Metallwaren-Fabrik Schneider in Hachenburg

Im Jahr 1799 gründete Wilhelm Schneider eine Pfeifendeckelfabrik. Wo sich die ursprüngliche Produktionsstätte befand, ist ungewiss. Sie dürfte aber in der "Panzerfabrik" aufgegangen sein, die Wilhelm Schneider 1816 in den Gebäuden der Abtei Marienstatt einrichtete. Da Marienstatt für seine Arbeiter schlecht erreichbar war, verlegte Schneider den Firmensitz im Winter 1817 nach Hachenburg. Er beschäftigte ausschließlich Jugendliche, im Jahr 1817 waren es 120 "arme Kinder" aus der Stadt und dem Amt Hachenburg, die Metallknöpfe, Pfeifendeckel, Krampen, Kettchen, Haarnadeln, Strickstöcke und andere Drahtwaren herstellten.[Anm. 1] Jedes Kind verdiente pro Woche 30 Kreuzer. Die Panzerfabrik war 1853 noch in Betrieb.
Ob sich der Firmensitz schon damals an der Ecke Steinweg/Johann-August-Ring befand, an der 1908 Bernhard Pickel, Inhaber der "Draht- und Metallwaren-Fabrik Gebrüder Schneider" ein neues Firmengebäude errichtete, ist unbekannt. Fabrikant Pickel erweiterte die Produktionspalette um verschiedene Arten von Elektroleuchten. Im Jahr 1931 gehörte das Anwesen im Steinweg der Witwe Lina Pickel. Da es nur wenige derartige elektrotechnische Fabriken in Deutschland gab, liefen die Geschäfte der Firma auch nach dem 2. Weltkrieg erfolgreich. Im Jahr 1977 verlegte die Firma ihre Produktionsstätte nach Altstadt und die Firma Zuckmeyer zog in das Gebäude ein.[Anm. 2]

Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.


Anmerkungen:

  1. Henninger, Herzogtum (1853), S. 716.  Zurück
  2. HHStAW Abt. 250/8 Nr. 34) 1821; Demian S. 50. Zurück