Maxsain im Westerwald

Jüdisches Leben in Maxsain

Jüdischer Friedhof[Bild: El tommo CC0]

Im Jahr 1589 wird mit »Seligmann dem Juden« erstmals ein Maxsainer jüdischen Glaubens genannt. Die Zahl der in Maxsain lebenden Juden nahm im Laufe der Jahre ab. Von 35 Gemeindemitglieder im Jahr 1814, 35 (1843), 12 (1869), 17 (1895) sank die Zahl auf 10 Gemeindemitglieder im Jahr 1933. Die in Hartenfels lebenden Juden gehörten zu Filialgemeinde Maxsain und nahm dort am Gottesdienst teil.

Im Jahr 1845 wird in der Schönstraße 14 ein Bethaus mit Garten in einem Lagebuch erwähnt. Es wurde noch vor 1914 aufgegeben. Das Haus lässt heute aufgrund grundlegender Umbauten seine frühere Funktion nicht mehr erkennen. Damals lebte nur noch die Familie Sternberg und eine ältere Frau in Maxsain.

Als am 10. November 1938 die Synagoge in Selters in Brand gesteckt wurde, wurden auch die Juden aus Herschbach und Maxsain in das Gefängnis nach Selters gebracht. Schon vorher hatten der spätere NS-Ortsbürgermeister Karl Schäfer und zwei weitere Nazis aus Maxsain die Scheiben der Sternbergs in der Hauptstraße 17 eingeworfen. Auch der Judenfriedhof wurde mehrfach geschändet. Das Friedhofstor, das ein Maxsainer Bürger entwendet hatte, wurde nach der Befreiung von den Amerikaner wieder an der alten Stelle eingebaut.

Vierzehn in Maxsain geborene bzw. dort 1939 noch lebende Deutsche jüdischen Glaubens[Anm. 1] kamen im Nationalsozialismus ums Leben.[Anm. 2]

Anmerkungen:

  1. 1939 lebten noch 10 Juden im Ort. Zurück
  2. Jösch/Jungbluth S. 40f., 68, 121, 183, 191-196 mit näheren Informationen zu einzelnen Gemeindemitgliedern. Zurück