Hachenburg im Westerwald

Der Platz vor der Hachenburger Stadtkirche

Der Platz unmittelbar vor der Kirche wird erstmals 1688 erwähnt, als der Schmied von Müschenbach dort ein eisernes gerämß baute.[Anm. 1] 1775/76 wird die doppelläufige Freitreppe erwähnt, über die man von diesem Platz in die Kirche gelangte.
1830 war "an dem Treppengeländer" "in einer Nacht so viel Eisen losgebrochen und gestohlen worden", dass man Ersatz beschaffen musste. Die Treppe wurde notdürftig ausgebessert. Auch bei der großen Renovierung 1901 wurden Arbeiten an der Freitreppe vorgenommen, und bald darauf die "vorhandenen Trachytsteine" verkauft. Offensichtlich hatte man nach kaum 60 Jahren neue Treppenstufen verlegt. Ein, zwei Jahre später wurde die Treppe wieder neu gestaltet. Bis dahin führte nur der südliche Treppenzug nach vorne zum Markt. Auf der anderen Seite verlief an der Kirchenmauer entlang ein Abgang zum Schlossberg.
Im Jahr 1901 begegnet dann der Plan, auch links einen Treppenzug nach vorne auf den Markt zu führen und damit die 1871 gepflanzte Friedenslinde und das am 2. September 1888 gesetzte Kaiser-Wilhelm-Denkmal symmetrisch einzurahmen. Damals entstand die alte zweiflügelige Treppe, die zur barocken Innenausstattung der Kirche passte. Leider endete der rechte (südliche) Treppenzug mitten in dem über den Markt laufenden Durchgangsverkehr. Das war auch der Grund, weshalb 1956 bei der Renovierung der Kirche die Treppe nicht in der alten Form erneuert wurde. Die neue Anlage, deren Plan Architekt Thomas (Altenkirchen) entwarf, ließ wieder eine zweiflügelige Treppe entstehen. Das alte, schmiedeeiserne Geländer wurde übernommen, ergänzt und der neuen geringeren Treppensteigung angepasst.[Anm. 2]
Im Jahr 2007 wurde der Platz um die 1871 gepflanzte Linde komplett erneuert, und kann jetzt als Bühne für Veranstaltungen auf dem alten Markt verwendet werden.

Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.


Anmerkungen:

  1. Söhngen, Geschichte S.266. Zurück
  2. Vgl. Römheld, Kirchengemeinde S.97f. mit weiteren Details. Zurück