Hachenburg im Westerwald

Kriegsgefangene in Hachenburg

Die Frage der Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter ist im Bereich der Stadt Hachenburg bisher völlig unerforscht. Quellen zu diesem Thema der Kriegsgeschichte sind bisher nicht gesucht und ausgewertet worden.
Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter wurden im Westerwald hauptsächlich in der Eisenerz- und Verhüttungsindustrie eingesetzt. Im Frühjahr 1945 mussten sich Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene aus Betrieben des Siegerlandes, mit Marschverpflegung für zwei Tage ausgerüstet, an bestimmten größeren Sammelplätzen einfinden. Aus Betzdorf, Wehbach und Wissen kommend, zog unter scharfer Bewachung eine Marschkolonne zwischen den zurückflutenden deutschen Soldaten hindurch zu einem vorläufigen Sammellager in Hachenburg. Kurz nach der Ankunft wurde dieses Lager von Fliegerbomben getroffen und zerstört. Es gab zahlreiche Tote, einigen Gefangenen gelang die Flucht.[Anm. 1]]
Natürlich waren Krieggefangene auch in der Stadt Hachenburg eingesetzt. Im "kriegswichtigen" Betrieb Preisser waren drei französische Kürschner und ein Helfer "beschäftigt".[Anm. 2] Die Firma Preisser stellte Lammfellmäntel für die Wehrmacht her. Als "Tcharnie" einen Lehrjungen schlug, der ihn beleidigt hatte, wurde er bei der "Gestapo" denunziert, verhaftet und nach Limburg abtransportiert  Obwohl Paul Preisser noch versuchte, ihn frei zu bekommen, wurde "Tcharnie" erst nach Frankfurt und dann ins Konzentrationslager Ausschwitz verschleppt, wo er umkam. Auch in der Gaststätte "Grüner Ast" war ein französischer Kriegsgefangener "beschäftigt".
Ob einige der für den Arbeitseinsatz sowie für die Landwirtschaft vorgesehenen Insassen des in Limburg eingerichteten Kriegsgefangenlagers Stalag (Stammlager) XII A, die, in verschiedene Arbeitskommandos aufgeteilt, im ganzen Westerwald eingesetzt wurden,[Anm. 3] in Hachenburg zum Einsatz kamen, ist bisher nicht bekannt.

Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.


Anmerkungen:

  1. Heuzeroth, Kriegsgefangene S. 17 und 19 Zurück
  2. Darunter Maurice "Cuclia", Maurice "Tcharnie" und Jean Brecheau (Helfer) Zurück
  3. Greifendorf, Kriegsschauplatz S.14. Zurück