Martinstein im Naheland

Burg Martinstein

Abb. 08: Martinstein mit dem „Burgfels“ [Bild: G. Kneib]

Auf einem kleinen Felsmassiv hinter der Siedlung stand die Burg Martinstein. Sie wurde infolge der Dhauner Fehde vom Mainzer Erzbischof errichtet, um den Straßenverkehr an der Nahe zu überwachen und gegen die feindlichen Wild- und Rheingrafen abzuschirmen.

 

Abb. 09: Ansicht und Grundriss des Schlosses im 18. Jh.[Bild: Nachzeichnungen G. Kneib]

Im Jahre 1620 wurde die Burg von den Spaniern erobert. Die Herren von Schönborn rissen die baufälligen Gebäudereste 1655/56 ab und bauten ein Schloss mit quadratischem Grundriss neu auf. Das Aussehen ist auf einer Skizze aus dem Jahre 1747 festgehalten. Eine Karte von 1740 überliefert zudem den Grundriss des Gebäudes.

Über diesen Bau berichtete im Jahre 1775 der Baumeister Weyling: „Dieses Schloss liegt auf einem hohen Felsen, ist 3 Stock hoch von Steine gebaut, und hat 5 Rondells. Im ersten Stock ist ein doppelter schöner noch gut gewölbter Keller, neben diesem wohnt der Amtsbote. Gegen Morgen [d. h. Osten] ist ein hölzerner Anbau, das blaue Zimmer genannt. Im zweiten Stock des steinernen Gebäudes sind zwei geräumige Zimmer. Der dritte Stock hat nämliches Gelass wie der zweite."

 Seit dem Jahre 1774 waren so umfangreiche und kostspielige Instandsetzungsarbeiten erforderlich, dass 1780 die Abrissgenehmigung erteilt wurde. [Anm. 1]

NACHWEISE

Verfasser (Text): Gottfried Kneib

Redaktionelle Bearbeitung: Marion Nöldeke

Verwendete Literatur:

  • Freckmann, Klaus: Burgen an der Nahe – Kulturgeschichte als bildliche Darstellung; in: Kultur- und Geschichtslandschaft Nahe – Hunsrück. Festgabe für Werner Vogt. (Hg. Füllmann, Joachim, Herrmann, Heinz und München, Wolfgang. Kirn 1994.
  • Zimmermann, Walter: Die Kunstdenkmäler des Kreises Kreuznach (Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Bd. 18, Abt. 1). Düsseldorf 1935 (unveränderter Nachdruck 1985).

Erstellt am: 01.07.2022

Anmerkungen:

  1. Zimmermann 1935, S. 224f. / Freckmann 1994, S. 114f.  Zurück